Debatte um Rabatte - Diskussion rund um "Billigangebote" in der Hotellerie

| Hotellerie Hotellerie

Um auf sich verändernde Marktbedürfnisse zu reagieren und Geschäftskunden Vorteile zu bieten, hat Novum Hospitality das unternehmensweite Corporate-Angebot erneuert. Die Hamburger Hotelgruppe setzt nun auf flexible Tagesratenrabatte statt auf statisches Pricing (Tageskarte berichtete). Die Einführung des neuen Systems führte in den sozialen Netzwerken zu einer hitzigen Diskussion rund um Rabatte in der Hotellerie. 

So kommentierte Marco Nussbaum, dass es nur eine Frage der Zeit gewesen sei. Während überall die Preise stiegen, gebe die Hotellerie wieder Rabatte und glänze mit Billigangeboten, um die Nachfrage zu stimulieren. So habe Premier Inn bereits vor einiger Zeit mit Raten ab 49 Euro angefangen. Nun komme Novum Hospitality mit den Corporate Rabatten, erklärte Nussbaum. Eigentlich habe er gehofft, dass die Branche die Pandemie als Chance für eine Neupositionierung nutzten würde. 

Dies wollte Novums neuer CCO Andreas von Reitzenstein bei LinkedIn nicht auf sich sitzen lassen: Er sei ja grundsätzlich ein Freund von sachlichen Diskussionen. Corporate Rabatte auf ein entsprechendes Volumen und auf Basis einer dynamischen Rate habe seiner Meinung nach aber nichts mit einem "Billigangebot" zu tun. Und das wisse Nussbaum auch.

Nussbaum entgegnete, dass dabei wohl der Wunsch Vater des Gedanken sei. Würde es auf derartige Raten noch 20 Prozent Ermäßigung geben, dann noch Systemgebühren und noch Kreditkartengebühren abgezogen, dann wisse er nicht, wie davon zum Beispiel ordentliche Gehälter gezahlt werden sollten. 

Oyo-Manager Philipp Hahn kommentierte, dass man Ausdauer und Standvermögen brauche, vor allem wenn man umzingelt sei vom Wettbewerb. Den Preis als Handlungsspielraum zu nutzen sollte man hingegen vermeiden. Die weiterhin bestehenden Einschränkungen und pandemische Lage werde keinen Geschäftsreiseboom herbeiführen was einhergehe mit schwacher Auslastung. Vielmehr sollte man standhaft sein, eher einen Mehrwert bieten als mit Prozenten umsich zu werfen.

Für Silvio Schoch, CEO der Sunstar Hotels, sei es hingegen keine Frage des Preises. Keine wolle oder könne reisen. Mit den Preisen runter werde keine Nachfrage generiert. Olaf Seibicke aus dem Hotel Der Lindenhof Gotha forderte gar, dass Hoteliers, die jetzt noch Rabatte anbieten, die Überbrückungshilfen zurückzahlen müssten. Schließlich würden sie diese offenkundig nicht brauchen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Rechtzeitig zur Wintersportsaison ergänzt eine neue Kältekammer das Angebot des im letzten Winter fertiggestellten Summit Spa des Fünf-Sterne-Hotels Das Central in Sölden.

Am Wochenende eröffnete der Aldiana Club Schlanitzen Alm in der Wintersportregion Nassfeld in Kärnten und fügt sich damit als vierter Club in das Österreich-Portfolio des Clubreiseveranstalters ein.

Nach jahrelangem Rechtsstreit mit dem Vermieter Axa schließt das Vier-Sterne-Hotel in der Lietzenburger Straße überraschend seine Pforten. Das berichtet der „Tagesspiegel" in Berlin. Das Vier-Sterne-Haus in der Lietzenburger Straße hatte Anfang November Insolvenz angemeldet.

 

BWH Hotels mit neuem Ferienhotel mitten im Nationalpark Schwarzwald: Das Wellness- & Nationalpark Hotel Schliffkopf in Baiersbronn ist seit Mitte Dezember 2024 Teil der BW Signature Collection by Best Western, einer Hotelkollektion von BWH Hotels.

Die Hotelstars Union (HSU) feiert ihr 15-jähriges Jubiläum und blickt auf eine erfolgreiche Geschichte der Vereinheitlichung der Hotelklassifizierung in Europa zurück. Mit einem Neustart der Website und neuen Klassifizierungskriterien will die HSU neue Maßstäbe für Qualität und Transparenz setzen.

Four Seasons wird das Management eines Resorts sowie Residenzen in Bahia Beach, Rio Grande, übernehmen. Die Eröffnung markiert den Markteintritt von Four Seasons in Puerto Rico und die weitere Expansion der Marke in der Karibik.

Die Pandemie war für den Tourismus ein herber Schlag. Bereits länger haben die Betriebe zwischen Bodensee, Schwarzwald und Kurpfalz die Folgen aber hinter sich gelassen. Im Sommer gab es einen Rekord.

Die TUI Group​​​​​​​ setzt ihr Wachstum im Fernen Osten fort. Erste neue Projekte stehen fest: Überwiegend mit der Marke TUI Blue. Die Gruppe verfügt in Asien aktuell über 18 Hotels in sechs Ländern.

In Hamburg sollte das dritthöchste Gebäude Deutschlands entstehen. Doch im Oktober 2023 stoppten die Arbeiten. Nun soll voraussichtlich ein Hamburger Unternehmen das Signa-Projekt fertigstellen. In dem Hochhaus sollte auch das erste Nobu-Hotel in Deutschland entstehen.

Das in Luxemburg ansässige Immobilienunternehmen Vivion Investments hat über seine Tochtergesellschaft 89,9 Prozent am Femina Palace in Berlin, dem ehemaligen Vier-Sterne-Hotel Ellington mit 285 Zimmern, übernommen. Wollte Vorbesitzer Signa noch eine gemischte Nutzung, ist nun ein Luxushotel geplant.