Der Corona-Einbruch in Zahlen: Wie die Hotellerie im April und im Mai 2020 abgestürzt ist

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Im April 2020 gab es in den Beherbergungsbetrieben in Deutschland nur noch 4,3 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Das war nur gut ein Zehntel des Gästeaufkommens des Vorjahresmonats, beziehungsweise ein Rückgang um 89,3 Prozent. Bereits im März hatte es einen Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat um 52,7 Prozent gegeben.  Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, ist dies der stärkste Rückgang gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe 1992. 

Ursache des Rückgangs war das seit Mitte März geltende Verbot zur Beherbergung privatreisender Gäste. Auch geschäftliche Reisen waren im betreffenden Zeitraum stark eingeschränkt. Bereits im März hatte es einen Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat um 52,7 Prozent gegeben. Da der gesamte Monat April von den Einschränkungen betroffen war, setzte sich der Rückgang in diesem Monat erwartungsgemäß fort. 

Die Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland nahmen im Vergleich zum April 2019 sogar um 93,1 Prozent auf 0,5 Millionen ab. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland verringerte sich um 88,5 Prozent auf 3,8 Millionen. 

Dem kräftigen Anstieg der Übernachtungszahlen in den Monaten Januar und Februar folgte der jähe Einbruch im März und April. In den ersten vier Monaten des Jahres konnten daher lediglich 76,9 Millionen Übernachtungen von den Beherbergungsbetrieben verbucht werden. Das ist ein Rückgang von 39,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 

Auffällig ist auch der außerordentliche Rückgang bei den geöffneten Betrieben im April 2020: Nur knapp 28 000 der etwa 52 500 statistisch erfassten Beherbergungsbetriebe standen geschäftlich reisenden Übernachtungsgästen zur Verfügung.

Fairmas hat Zahlen für die Hotellerie in Deutschland für den Mai 2020 vorgelegt und dokumentiert damit den weiteren Absturz der Branche: Deutschlandweit lag die Auslastung demnach bei 13,5 Prozent. Die Zimmerate betrug 84 Euro, und der Revpar lag bei 11,40 Euro. In den Top-Destinationen sank der Revpar um bis zu 90 Prozent. Preise gingen um bis zu 35 Prozent in die Knie. Hier zum Hotelreport von Fairmas.

Die Branche, die im vergangenen Jahr den zehnten Übernachtungsrekord in Folge verzeichnet hatte, war mit einem kräftigen Plus im Januar und Februar ins Jahr 2020 gestartet. Im März und April folgte der Absturz. In den ersten vier Monaten sank die Zahl der Übernachtungen um 39,6 Prozent auf 76,9 Millionen.

Die angelaufene Sommersaison gebe teilweise wieder Hoffnung für die Branche - allerdings vor allem für die Ferienhotellerie. Die Situation in der Stadt- und Tagungshotellerie bleibe unverändert dramatisch, so eine Dehoga-Sprecherin: «Von einem Normalgeschäft ist die Hotellerie noch weit entfernt.» Die verlorenen Umsätze könnten nicht wieder eingeholt werden. «Wenn die Räumlichkeiten heute leer stehen, können in zwei Monaten nicht doppelt so viele Menschen darin übernachten, tagen oder feiern», sagte sie.

Der Tourismus gehört zu den am härtesten von der Corona-Krise getroffenen Branchen. Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga fordert direkte Hilfen des Staates, die auf die Besonderheiten der Branche zugeschnitten sind. Es müssten alle betroffenen Unternehmen und Betriebe schnell unterstützt werden - unabhängig von ihrer Größe und Mitarbeiterzahl. Die große Koalition will die Branche im Rahmen ihres Konjunkturpaketes für Mittelständler und Soloselbstständige mit einem 25 Milliarden Euro schweren Programm für Überbrückungshilfen unterstützen.

Es sei jedoch mehr als offen, ob diese Hilfen ausreichten, Betriebe und die Arbeitsplätze zu retten, sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick jüngst. «Die geplanten Summen sind zu gering. Überbrückungshilfen für drei Monate greifen zudem in unserer besonders betroffenen Branche deutlich zu kurz. Hier ist eine Ausweitung auf sieben Monate zwingend notwendig.» Impulse erhofft sich die Branche von der befristeten Senkung der Mehrwertsteuer.

Der Urlaub mit Reisemobil und Caravan erlebte hingegen in den vergangenen Jahren eine nie da gewesene Popularität und das Interesse ebbt auch in der Corona-Krise nicht ab. Mit den Lockerungen der Kontakt- und Reisebeschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie steigen die Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen wieder deutlich an. Im vergangenen Monat wurden insgesamt 14 073 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen. Das sind 15,9 Prozent mehr als im Mai 2019 und ein neuer Rekordwert für den Wonne-Monat.


 

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