In der Tourismus- und Gaststättenbranche ging es gerade erst wieder bergauf, da musste Gütersloh erneut in den Lockdown. Der Grund: die massenhaften Corona-Fälle in der Fleischfabrik „Tönnies“. Nun wurden die Maßnahmen verlängert. Ein herber Rückschlag für alle Restaurant- und Hotelbesitzer im Kreisgebiet. Deswegen stellen sie nun Strafanzeige.
„Es trifft alle fürchterlich hart“, sagte Andreas Kerkhoff, Kreisvorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga Ostwestfalen, dem Nachrichtenportal T-Online. „Stammtische, Geburtstage, Hochzeiten – alles ist abgesagt. Zumindest für die Sommerferien spielt Tourismus hier keine Rolle mehr.“ Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Ostwestfalen habe daher Strafanzeige gestellt, erklärte Kerhoff, der selbst ein Hotel in Gütersloh betreibt. „Wir wollen uns die Möglichkeit aufrechterhalten, auf Schadensersatz zu klagen, sobald die Ermittlungen den Schuldigen ausgemacht haben. Ich bin wirklich sehr sauer.“
Den „Schuldigen“ habe man im Kreis mit Tönnies bereits gefunden. Dieser habe die Hygienevorschriften nicht eingehalten. Doch auch die Politik zieht Andreas Kerkhoff in die Verantwortung: „Kein Politiker kann mir erzählen, er habe das nicht gewusst.“ Der Schaden, der durch den Lockdown entsteht, sei bisher noch nicht messbar. Hinzu komme die schlechte Perspektive. „Keiner weiß mit Sicherheit, wann alles wieder normal sein wird. Das negative Image, das Gütersloh jetzt bekommt, hat die Stadt nicht verdient.“