Der Wolf ist längst zurück in Deutschland. Doch während Experten noch immer darüber streiten, wie Mensch und Tier miteinander auskommen können, greift ein Hotelier zu einer unkonventionellen Methode. Um die Wölfe von seinem Grundstück und seinen Gästen fernzuhalten, beschallt er nachts mit einem Baustellenradio die umliegenden Wälder.
Karl-Ernst Wurth betreibt seit etwa zehn Jahren das „Baumhaushotel Uckermark“, das vor allem bei Familien beliebt ist. Diese wissen nicht nur die ländliche Idylle zu schätzen, sondern auch die zahlreichen Tiere wie Dam- und Rotwild, Hühner, Schafe, Ziegen und Hochlandrinder. Doch seitdem ein Wolfsrudel regelmäßig um das Landhotel streift, macht sich der Eigentümer große Sorgen. Wie die „Welt“ berichtet, sollen die Tiere im vergangenen September nachts unter einem Zaun hindurchgedrungen sein und insgesamt 24 Damwildkälber und Muttertiere gerissen haben. Jetzt sorgt sich der Hotelier nicht nur um seine Tiere und seine Gäste – er fürchtet auch um seine Existenz.
Eine Entschädigung für die Verluste hat das Hotel bisher nicht erhalten. Stattdessen wurden Wurth ein hoher Elektrozaun mit Unterbodendraht und mehrere Herdenschutzhunde empfohlen – Maßnahmen, die für den Hotelier nicht zum Konzept eines Familienlandurlaubs passen. Um die Wölfe dennoch von seinem Baumhaushotel fernzuhalten, legt sich Karl-Ernst Wurth nachts selbst regelmäßig auf die Lauer und vertreibt die Tiere mit Taschenlampe und Pop-Musik. Laut Welt beschallt er nachts in voller Lautstärke den umliegenden Wald mit einem Baustellenradio.
Brandenburg weist derzeit die höchste Wolfsdichte Deutschlands auf, mit 52 bekannten Rudeln. Insgesamt sind in Deutschland bislang 1339 Wölfe registriert.