Im Streit um die Beendigung des Pachtvertrages des Fünf-Sterne-Hotels auf der Wartburg, hat der Verpächter Vorwürfe von Arcona-Boss Alexander Winter zurückgewiesen. Winter hatte sich in der letzten Woche fassungslos gezeigt und dem seinem Verpächter unprofessionelles Handeln vorgeworfen.
Jüngst war bekannt geworden, dass das das Romantik Hotel auf der Wartburg einen neuen Pächter benötigt. Während der Verpächter, die gewerbliche Gesellschaft der Wartburg-Stiftung sagt, dass der Pachtvertrag, mit der inzwischen in der Insolvenz befindlichen Arcona-Gruppe, von beiden Seiten gekündigt worden, sei, sprach Arcona von einer Außerordentlichen Kündigung ihrerseits und geht den Verpächter mit scharfen Worten an.
Das Fünf-Sterne-Haus auf der Wartburg ist bereits seit November vergangenen Jahres wegen Umbauarbeiten geschlossen. Die Wiedereröffnung war für diesen Juni geplant.
Arcona-Geschäftsführer Alexander Winter zeigte sich fassungslos: „Ich bin bestürzt, wie unprofessionell uns der Verpächter behandelt hat und er damit zeigt, dass ihm langjährige Betriebszugehörigkeiten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anscheinend völlig egal sind.“ Einseitig habe der Verpächter getroffene Absprachen zur Fortzahlung der Mitarbeiter-Gehälter während der von ihm verursachten Schließung des Hotels aufgrund von Sanierungstätigkeiten, in der Zeit von November 2023 bis Ende Mai 2024, zurückgezogen. Darüber hinaus habe der Verpächter angekündigt, dass er die Bautätigkeit einstellen und somit den pachtvertraglich geschuldeten Zustand eines brandschutz- und hygienekonformen Gebäudes nicht herstellen werde. Auch habe der Verpächter den Versuch unternommen, der Pächterin außerordentlich zu kündigen, was ihm von Gesetzes wegen untersagt ist.
Alexander Winter stellt weiter klar: „Seit 2001 ist arcona Hotels & Resorts Betreiber des Hotels auf der Wartburg und hat das Hotel seitdem mit viel Leidenschaft und professionell auf einem 5-Sterne-Serviceniveau betrieben. Seit über 20 Jahren hat arcona stets dafür gesorgt, dass auch das Gebäude weiterentwickelt werden konnte und verschiedene Erweiterungsinvestitionen wurden finanziell abgesichert. In 2011 hat arcona im Zuge einer Sanierung des Daches und Fachwerkes durch den Verpächter ebenfalls in das Gebäude mitinvestiert, um zwei weitere Zimmereinheiten zu erhalten.“
Bereits 2015 wurde arcona als Pächterin bekannt, dass das Gebäude erhebliche Brandschutzmängel aufweist und hat diese beim Verpächter angezeigt, so das Unternehmen. Trotz intensiver Planungsgespräche über mehrere Jahre und erheblichem Druck von behördlicher Seite habe der Verpächter die Beseitigung immer wieder verschoben, so Arcona. Im November 2023 wurde durch die verpächterseitige Schließung des Hauses der arcona -W-Hotelbetriebsgesellschaft der Betrieb entzogen, sagt Arcona. Arcona werde nun den Betrieb in den kommenden Tagen räumen und an den Verpächter zurückgeben.
Die gewerbliche Gesellschaft der Wartburg-Stiftung bestreitet allerdings Absprachen mit der Arcona-Hotelgruppe gebrochen zu haben. Die Wirtschaftsbetriebe Wartburg GmbH (WWB) erklärte gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk, dass Arcona mehrfach aufgefordert worden sei, behauptete Ansprüche zu begründen. Dies habe das Hotellerieunternehmen nicht getan.
Die WWB widersprach zudem der Darstellung, sie habe die laufenden Renovierungsarbeiten des derzeit geschlossenen Hotels einstellen wollen. Richtig sei vielmehr, dass wegen der Pächter-Insolvenz neu auszuhandeln sei, wie die Umbauarbeiten finanziert würden. Die WWB erklärt bereits, dass sie auf der Suche nach einem neuen Pächter für die Nobelherberge sei.
Das 2008 gegründete Unternehmen Arcona Hotels & Resorts mit Sitz in Rostock hatte die Gruppeninsolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Die Entscheidung wurde unter anderem mit der Kaufzurückerhaltung der Gäste insbesondere in der Gastronomie des Hotels begründet. Den Ursprung dafür sieht das Unternehmen in den Folgen des Ukraine-Kriegs, den Engpässen in der Energieversorgung und der hohen Inflation. Zu den bekanntesten Häusern gehören neben dem Hotel auf der Wartburg noch das Hotel Elephant in Weimar.