Hotelier des Jahres 2024: Frank Nagel und Natalie Fischer-Nagel sowie Hotel-Restaurant Anne-Sophie in Künzelsau ausgezeichnet

| Hotellerie Hotellerie

Stehende Ovationen im Europa-Park: Zwei besondere Arbeitgeber sind beim „Hotelier des Jahres 2024“ der ahgz Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung ausgezeichnet worden. Der Special Award ging an das inklusive Konzept Anne-Sophie in Künzelsau. Carmen und Reinhold Würth sowie Jutta und Christian Helferich nahmen den Preis entgegen. Hoteliers des Jahres wurden Natalie Fischer-Nagel & Frank Nagel vom Resort Weissenhaus.

Der Award Hotelier des Jahres der ahgz Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung und der dfv Mediengruppe ist eine der wichtigsten Auszeichnungen der Branche in Deutschland. Der geschäftsführende Direktor und die General Managerin leiten im neunten Jahr das Weissenhaus Private Nature Luxury Resort (Kreis Ostholstein/Schleswig-Holstein). Die spektakuläre Oase der Ruhe besteht aus historischen Gebäuden, liegt in einer 75 Hektar großen Parklandschaft und hat einen drei Kilometer langen Naturstrand an der Ostsee. Das Resort hat sich der internationalen Vereinigung von Luxushotels und Gourmetrestaurants Relais & Châteaux angeschlossen. Laudator bei der Preisverleihung war Ehrenpräsident Philippe Gombert.

Neben dem Award Hotelier des Jahres wurde auch der Special Award vergeben, in diesem Jahr als Zeichen für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung. Preisträger sind die Menschen hinter dem inklusiven Hotel-Restaurant Anne-Sophie in Künzelsau: Carmen Würth, Gründerin und Initiatorin, und ihr Mann Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe, sowie Hoteldirektor Christian Helferich und dessen Frau Jutta Helferich, Inklusionsbeauftragte des Hotels. Seit der Eröffnung vor rund 20 Jahren hat sich das Haus seinen Platz in der Gastronomielandschaft in Künzelsau geschaffen. Heute arbeiten dort knapp 120 Menschen mit und ohne Beeinträchtigung Hand in Hand zusammen. Laudatorin war die Schauspielerin Christine Urspruch (Rechtsmedizinerin Silke Haller im Tatort aus Münster).

Hotelier des Jahres - Auszeichnung mit mehr als 30 Jahren Tradition

Die Verleihung fand am Montagabend, dem 8. April, in feierlichem Rahmen bei einer Gala im Europa-Park in Rust mit rund 1.000 Gästen statt. Der bekannte Architekt und Designer Matteo Thun hat die Trophäe für die Preisträger aus nachhaltigem Holz geschaffen. Die Moderation übernahmen die renommierte Schauspielerin, Hotelière und Bambi-Preisträgerin Jessica Schwarz und Rolf Westermann (ahgz Chefredaktion und Juryvorsitzender).

Der Award Hotelier des Jahres wurde 1990 zum ersten Mal verliehen. Damals erhielt Klaus Kobjoll (Schindlerhof, Nürnberg) die Auszeichnung. Weitere Preisträger sind unter anderem Caroline von Kretschmann (Europäischer Hof, Heidelberg), Dietmar Müller-Elmau (Schloss Elmau), Dieter Müller (Motel One), Innegrit Volkhardt (Bayerische Hof München), Ingo C. Peters (Vier Jahreszeiten Hamburg) und die achte Generation der Europa-Park-Familie Mack mit Thomas, Michael und Ann-Kathrin Mack. Im vergangenen Jahr wurde Korbinian Kohler (Bachmair Weissach) als Hotelier des Jahres ausgezeichnet, Michael Struck (Ruby Hotels) erhielt den Special Award.

Ehepaar Nagel als Macher eines spektakulären Hideways

„Frank Nagel und seine Frau Natalie Fischer-Nagel haben es geschafft, das Schloss Weissenhaus seit der Eröffnung 2014 zu einem luxuriösen Rückzugsort der besonderen Art zu machen. Das Ensemble besteht aus mehr als 40 teilweise denkmalgeschützten Gebäuden. Dazu gehören ein Spa- und Wellnessbereich der Extraklasse, das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Gourmetrestaurant Courtier mit Küchenchef Christian Scharrer sowie eine 75 Hektar große Gartenlandschaft samt Ostseestrand. Damit erzielt das Weissenhaus Private Nature Luxury Resort sehr hohe Raten an einem Ort fast ‚am Ende der Welt‘. Es ist ein echtes Hideaway und wird klar als solches positioniert, absolute Erholung ist garantiert“, so Juryvorsitzender Rolf Westermann.

Im Weissenhaus Private Nature Luxury Resort gibt es 60 Gästezimmer und Suiten, die locker verteilt sind auf elf individuell eingerichtete Gutshäuser. Auf die liebevollen Details achten die Gastgeber mit großer Konsequenz, wobei alle Sinne angesprochen werden. Die 2.500 Quadratmeter große Schlosstherme umfasst unter anderem einen beheizten Innen- und Außenpool, ein Solebad unter freiem Himmel, ein 39 Grad warmes Onsen-Becken mit Blick auf die Bäume, ein Hamam und Rasul, sechs Saunen, den Solewaldraum mit aerosolgeschwängerter Salzluft, ein privates Spa, mehrere offene Holzkamine, einen großen Fitnessbereich und einen Yoga-Pavillon.

Herzstück ist das mehr als 400 Jahre alte Herrenhaus. Dort befindet sich auch das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Restaurant Courtier von Christian Scharrer. Eigentümer der Anlage ist der frühere Bertelsmann-Manager Jan Henric Buettner, der das verfallende Gut, das er noch aus seiner Kindheit kannte, Anfang der 2000er Jahre für sieben Millionen Euro kaufte. Das Resort ist in seiner Vielfalt kaum zu beschreiben. Neues Lieblingsprojekt von Buettner ist die Freestyle Chess G.O.A.T Challenge, bei der im Februar 2024 die norwegische Schachlegende Magnus Carlsen (Weltmeister 2013 – 2023), der aktuelle Weltmeister Ding Liren und sechs weitere der weltbesten Schachspieler (Fabiano Caruana, Levon Aronian, Alireza Firouzja, Dommaraju Gukesh, Nodirbek Abdusattorov und Vincent Keymer) gegeneinander antraten.

Die heutigen Gastgeber Natalie Fischer-Nagel und Frank Nagel wurden beide in Niedersachsen geboren und durchliefen langjährige Karrieren in den A-ROSA-Hotels. Natalie Fischer leitete als Corporate Spa Director die insgesamt 12.000 Quadratmeter großen Spa-Bereiche aller A-ROSA -Hotels und machte sich dann selbstständig. 2015 engagierte sie Jan Henric Buettner für ein ganzheitliches Coaching mit Fokus auf operative Prozesse in seinem damals gerade erst eröffneten Weissenhaus. Frank Nagel arbeitete nach seiner Kochausbildung in vielen Ländern und erkochte im Restaurant Funk in Nürnberg einen Michelin-Stern. Später wurde er Geschäftsführer der A-ROSA Resort GmbH und Sprecher des Verwaltungsrats.

„Wir haben uns diesen Ort ausgesucht, weil wir hier frei gestalten können und die Ideen des Eigentümers auf unsere, kreative Art umsetzen können“, sagt Frank Nagel. Natalie Fischer-Nagel ergänzt: „Wir haben eine große Freiheit, die mit einer ganz besonderen Erfüllung einhergeht und sich in unserem Team fortsetzt.“

Weissenhaus Private Nature Luxury Resort
Eigentümer: Jan Henric Buettner
Gastgeber: Frank Nagel, Natalie Fischer-Nagel
Eröffnung: 2014, die historische Anlage ist rund 400 Jahre alt
Lage: Auf 75 Hektar historische Parkanlage mit eigenem Forst direkt an der Ostsee mit 3 Kilometer Naturstrand
Zimmer: 60 Gästezimmer, Suiten und Apartments in 11 historischen Gebäuden
Gastronomie: Restaurant Courtier (zwei Michelin Sterne), Küchenchef Christian Scharrer
Spa: Schlosstherme mit 2.500 Quadratmeter Fläche
Mitarbeiter: 155
Durchschnittsrate: 600 Euro pro Nacht
Internationale Gäste: 10 Prozent

Special Award: Ehepaar Würth und Ehepaar Helferich leisten Besonderes mit inklusivem Hotel

„Diversität, Integration sowie berufliche und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung sind wichtig für ein gemeinsames Miteinander. Vorbildlich ist in diesem Zusammenhang das 2003 gegründete inklusive Hotel-Restaurant Anne-Sophie in Künzelsau, das zur Würth-Gruppe gehört, die Weltmarktführer in der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Montage- und Befestigungsmaterial ist. Inzwischen arbeiten dort knapp 120 Menschen mit und ohne Beeinträchtigung u.a. mit Trisomie 21, Schwerhörigkeit und Lernschwäche. Die Idee und Initiative für dieses einzigartige Projekt geht auf Carmen Würth zurück. Sie setzt sich gemeinsam mit ihrem Mann Reinhold Würth seit Jahrzehnten konsequent und tatkräftig für ein barrierefreies Zusammenleben von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung ein. Gemeinsam mit dem langjährigen Direktor Christian Helferich und der Inklusionsbeauftragten Jutta Helferich hat sie mit dem Hotel-Restaurant Anne-Sophie im Bereich der Inklusion Wegweisendes geleistet und es zum Vorbild für viele andere Unternehmen gemacht“, erläutert Westermann.

Das Hotel-Restaurant Anne-Sophie liegt mitten in Künzelsau und hat ein außergewöhnliches Konzept. Hier arbeiten Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zusammen. Carmen Würth ist die Gründerin und Initiatorin des besonderen Hotels, das sie gemeinsam mit ihrem Mann Reinhold Würth aufgebaut hat. Als Hotelmanager hat das Ehepaar vor zehn Jahren Christian Helferich an Bord geholt. Er ist verantwortlich für das Hotel und die Gastronomie, während seine Frau Jutta Helferich als Inklusionsbeauftragte im Haus tätig ist.

Carmen Würth eröffnete 2003 das Hotel mit zunächst 16 Zimmern und hat es seitdem sukzessive erweitert. Die Gründung eines Hotels, in dem Menschen mit und ohne Handicap zusammenarbeiten, war ihr ein besonderes Anliegen. „Menschlichkeit und soziales Empfinden kann nicht angeordnet werden, sondern sich nur aus der unmittelbaren Begegnung mit dem anderen Menschen bilden“, sagt Carmen Würth. „Mein Herzensanliegen ist es, Menschen zu gewinnen, um die Welt ein bisschen besser zu machen.“ Das nimmt sie wörtlich. Inzwischen gehören zum Hotel fünf Gebäude mit 54 Gästezimmern, sechs Tagungsräumen, zwei Restaurants, einem Café, einer Bar, einer Vinothek, einer Konditorei und dem Ladengeschäft „Lindele“, in dem Produkte und Erzeugnisse von benachteiligten Menschen aus aller Welt angeboten werden.

Das Hotel-Restaurant Anne-Sophie gehört zur Würth-Gruppe, dem Weltmarktführer in der Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Montage- und Befestigungsmaterial mit Sitz im baden-württembergischen Künzelsau und einem Jahresumsatz 2023 von mehr als 20 Milliarden Euro. Auch das Hotel arbeitet als Wirtschaftsunternehmen. Der Gesamtumsatz lag im vergangenen Jahr bei rund vier Millionen Euro.

Hoteldirektor Christian Helferich sagt: „Ich würde mich unheimlich freuen, wenn mehr Unternehmen, mehr Hotels diesem Beispiel folgen würden. Gemeinsam mit Menschen mit Handicap zu arbeiten ist so wunderbar, so sinnstiftend für alle Beteiligten, für unsere Gäste und für unsere Mitarbeitenden.“
 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nach vierjähriger Schließzeit feierte eines der traditionsreichsten Häuser in Leipzig jetzt seine Wiedereröffnung: Der ehemalige „Fürstenhof“ präsentiert sich nun als Lumière Boutique-Hotel im Fürstenhof und setzt auf ein neues, modernes Konzept mit historischem Charme.

In Bad Kreuznach steigen ab Juli 2025 die Parkgebühren deutlich. Auch die Grundsteuer wird angehoben. Die ursprünglich geplante Bettensteuer für Hotels wurde hingegen nach massiver Kritik und Lobbyarbeit des DEHOGA gestrichen.

Mit der bevorstehenden Eröffnung des Luxembourg Marriott Hotel Alfa erhält die Hauptstadt des Großherzogtums ein neues Hotel-Highlight: Das traditionsreiche Haus im Herzen der Stadt erstrahlt ab Juni 2025 im neuen Glanz.

Nach sieben Monaten Umbau feiert das Fünf-Sterne-Resort Eden Roc Ascona seine Wiedereröffnung. Entworfen vom Tessiner Duo Carlo Rampazzi und Fiorenzo Tresoldi, verbindet die neue Architektur Leichtigkeit mit Eleganz.

Nationale Hotelverbände aus über 25 europäischen Ländern schließen sich in einer gesamteuropäischen Sammelklage gegen Booking.com zusammen. Alle europäischen Hotels sind eingeladen und aufgerufen, sich zu beteiligen und sich online zu registrieren.

Bei der Neu- und Weiterentwicklung des Hotel Erbprinz liegt der Fokus auch auf Nachhaltigkeit, Gasterlebnis sowie städtebaulicher Verantwortung. "Wir investieren nicht nur in das Gebäude, sondern vor allem in den Erbprinz selbst", betont Eigentümer Bernhard Zepf.

Wo früher die Schulbank der Freiherr-vom-Stein-Realschule gedrückt wurde, steht nun das größte Hotel von Bernkastel-Kues kurz vor der Eröffnung: Die letzten Bauarbeiten sind auf der Zielgeraden, bevor das Hotel im Juli 2025 seine Tore öffnet.

Die Motel One Group startet mit einem kräftigen Umsatzplus ins Geschäftsjahr 2025. Im ersten Quartal erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 200 Millionen Euro – ein Anstieg von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Wie jetzt bekannt wurde, haben die Arcona-Hotels am Freitag letzter Woche Unregelmäßigkeiten an einzelnen IT-Systemen festgestellt. Aktuellen Erkenntnissen zufolge sind die arcona Hotels Opfer eines Cyber-Angriffs geworden. Es kommt zu Einschränkungen in Hotels und in der Zentrale.

​​​​​​​Seit über 15 Jahren ist Nelson Müller erfolgreicher Gastro-Unternehmer in Essen. Im November 2024 ist er mit seinem  neuen Boutiquehotel in die internationale Hotelvereinigung Relais & Châteaux aufgenommen worden. Jetzt hat Nelson Müller mit vielen Freunden und Weggefährten offiziell sein erstes Hotel eröffnet.