Eigentlich ist das Romantik-Hotel Jakobsberg aktuell wegen Umbauarbeiten noch bis 2023 geschlossen. Doch der Krieg in der Ukraine änderte die Pläne der Hotelbetreiber. Stattdessen nahm das Hotel 92 Flüchtlinge auf und bietet ihnen nun eine vorübergehende Unterkunft.
Es seien überwiegend Frauen und Kinder, die jetzt hier wohnen, sagt Britta Krug, Geschäftsführerin des Hotels gegenüber dem SWR. Als sie die Nachricht vom Krieg erreichte, ergriff sie sofort die Initiative. „Man kann ja nicht da stehen und nichts tun“, erklärt sie in der Sendung „Guten Morgen Rheinland-Pfalz“. Auch die HARIBO-Stiftung, die die Eigentümerin des Hotel-Komplexes ist, erklärte sich umgehend bereit, die Flüchtlinge aufzunehmen.
Nun können die Menschen aus der Ukraine – überwiegend Frauen und Kinder – versuchen, den Schrecken der vergangenen Wochen zu verarbeiten. Für Kinder stehen dafür Bücher, Spielzeug und eine Spielekonsole bereit. Lokale Unternehmen und Initiativen unterstützen mit Spenden. Auch der Rhein-Hunsrück-Kreis engagiert sich, zum Beispiel bei der ärztlichen Versorgung der Flüchtlinge. Noch ist unklar, wie lange die Flüchtlinge bleiben. Doch bis dahin sollen sie hier eine sichere Unterkunft finden.
Das Romantik-Hotel Klostergut Jakobsberg ist ein Haus mit bedeutungsvoller Geschichte. 1157 als Kloster von Kaiser Barbarossa errichtet, übernahm 1960 Dr. Hans Riegel den Komplex und ließ ihn zu einem vier Sterne Superior Hotel umbauen. Die Geschichte des Hotels sowie der Familie Riegel sind noch heute spürbar und erlebbar. Heute leitet Britta Krug die Geschicke auf dem Jakobsberg und handelt nach wie vor nach dem Leitmotiv des HARIBO-Gründers. „Jakobsberg - verwurzelt in der Heimat, in enger Verbundenheit mit der Natur. Kraft schöpfen - Mensch sein!“ (dpa)