Am Montag hatten das Internationale Olympische Komitee (IOC) und Airbnb eine Vereinbarung bis zum Jahr 2028 angekündigt (Tageskarte berichtete). Die Partnerschaft läuft neun Jahre lang und umfasst fünf Ausgaben der Olympischen Spiele. Das gemeinsame Ziel sei es, einen „neuen Standard für Gastfreundschaft“ zu schaffen, von dem die Austragungsorte, die Zuschauer und Fans sowie die Athleten gleichermaßen profitieren sollen.
In der Hotellerie kam die Partnerschaft allerdings gar nicht gut an: „Das Internationale Olympische Komitee setzt sportlich wie moralisch hohe Standards. Die heißt es auch selbst einzuhalten im Sinne der Glaubwürdigkeit“, hinterfragte Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), den Sponsorenvertrag mit Airbnb. „Die anonymen Accounts der Sharing Economy sind für Steuerhinterzieher in aller Welt ein Elfmeter ohne Tormann: eine neue Disziplin bei den Olympischen Spielen in Paris?“
„Es ist kein Zufall, dass die Pariser Bürgermeisterin Hidalgo zur Ikone des Kampfs für eine faire Sharing Economy wurde: Dort ist Wohnraum rar und künstliche Verknappung das letzte, was die Einwohner brauchen“, zeigte sich Reitterer über diese Provokation verwundert. Paris mit hohen Wohnkosten, die durch ausufernde Wohnraum-Vermietung an Touristen sicher nicht sinken, sei das beste Beispiel dafür, wie Sharing nicht funktionieren kann.
Französischer Hotelverband droht mit Boykott
Auch in Frankreich selbst zeigten sich die Hoteliers wenig erfreut. Wie der französische Hotelverband Umih laut Spiegel erklärte, setze der Verband aus Protest gegen die Bettenbörse seine Teilnahme an den Vorbereitungen für die Sommerspiele 2024 in Paris aus. Die angekündigte Partnerschaft sei eine Unverschämtheit.
Die Webseite "insidethegames„ geht sogar noch einen Schritt weiter und berichtet, dass französische Hoteliers angekündigt hätten , ihre Zusammenarbeit mit den Organisatoren der Olympischen Spiele und Paralympics 2024 zu beenden.