Der erst acht Jahre alte indische Budgethotel-Gigant Oyo, der auch in Deutschland und Europa tätig ist, hat Unterlagen für einen Börsengang eingereicht. Oyo will damit rund 1,16 Milliarden Dollar einnehmen und strebt eine Bewertung von 12 Milliarden Dollar an.
Das in Gurgaon ansässige Startup-Unternehmen, das eine Art Betriebssystem anbietet, das Hoteliers dabei hilft, digitale Buchungen und Zahlungen zu anzunehmen und Preise zu kalkulieren, und das mit Buchungsdiensten von Drittanbietern zusammenarbeitet, möchte etwa 942 Millionen US-Dollar durch den Verkauf neuer Aktien aufbringen, während der Rest für den Verkauf bestehender Aktien vorgesehen ist (Sekundärtransaktion).
Die SoftBank plant den Verkauf von Anteilen im Wert von über 175 Millionen Dollar, so Oyo in dem Prospekt. Das Startup plant, über 330 Millionen Dollar für die Rückzahlung seiner Schulden einzusetzen. Oyo hat kürzlich 660 Millionen Dollar an Schulden aufgenommen.
Das Startup, das die chinesische SoftBank, Airbnb, Lightspeed Venture Partners, Sequoia Capital India und Microsoft zu seinen Investoren zählt und zuletzt mit 9,6 Milliarden Dollar bewertet wurde, strebt beim Börsengang eine Bewertung von über 12 Milliarden Dollar an. Der junge Gründer des Unternehmens - Ritesh Agarwal – plant nicht, seine Anteile im Rahmen des öffentlichen Angebots zu verkaufen.
Der Börsengang stellt eine wichtige Wende für Oyo dar. Wie jedes andere Hotel- und Reiseunternehmen wurde auch Oyo durch die Pandemie stark getroffen. Im Geschäftsjahr, das im März dieses Jahres endete, machte das Unternehmen einen Verlust von 528 Millionen Dollar bei Gesamteinnahmen von 600 Millionen Dollar.
In den letzten Monaten gab es jedoch Anzeichen für eine schnelle Erholung, da sich einige seiner Schlüsselmärkte in den letzten Quartalen geöffnet haben. Wie das Unternehmen mitteilte, machen vier Märkte - Indien, Indonesien, Malaysia und Europa - etwa 90 Prozent seines Gesamtumsatzes aus.
Oyo hat in den letzten Quartalen auch seine Beziehungen zu Hotels gestrafft. Das Startup besitzt heute kein eigenes Hotel mehr und arbeitet stattdessen mit über 157.000 Partnern zusammen und unterstützt diese beim Betrieb von Hotels, Resorts und Wohnungen.