Plant die HR-Group den nächsten Hotel-Mega-Deal in Deutschland?

| Hotellerie Hotellerie

Gerade erst hat die Berliner HR-Group die Centro-Hotels übernommen (Tageskarte berichtete), da kündigt sich das nächste große Geschäft an. Das Unternehmen will ein „Columbia-Hotelportfolio“ erwerben. Was steckt dahinter? Eine traditionsreiche Hotelmarke mit deutschen Wurzeln steht in Verbindung mit „Hotel Columbia-GmbHs“.

Seit dem 17. Mai 2024 läuft vor dem Bundeskartellamt ein Fusionskontrollverfahren. Dabei geht es um ein „Columbia-Hotelportfolio“. Das Kartellamt hat bereits Freigabe erteilt.

Doch wer steckt dahinter? Die letzten Hotels mit Namen Columbia wurden 2015 von der Atlantic-Hotelgruppe übernommen. Es handelte sich um die Häuser in Travemünde und Wilhelmshaven. Um diese Hotels geht es hier allerdings nicht, wie die Atlantic-Hotels gegenüber Tageskarte bestätigten.

Es gibt allerdings in Deutschland noch weitere Hotelgesellschaften, die mit dem Namen „Columbia“ in Verbindung gebracht werden. Recherchen ergeben, dass es im Jahr 2023 vier Hotel Columbia GmbHs gegründet wurden. Diese sitzen alle in Frankfurt in der Lyoner Straße 25 – unter dieser Adresse firmieren auch die Steigenberger Hotels, die seit einigen Jahren zur chinesischen Huazhu Gruppe gehören. Zweck der Gesellschaften ist unter anderem „das Errichten, Betreiben, Managen oder Lizensieren sowie Errichtenlassen und Betreibenlassen von Hotels und hotelähnlichen Betrieben.“

Geschäftsführer in allen vier Hotel Columbia GmbHs sind Rolf Berg und Florian Weber. Rolf Berg ist Vice President Business Development bei Steigenberger. Florian Weber ist ebenfalls bei der Steigenberger Hotels GmbH tätig, als Senior Director Legal & Transactions.

Schlägt man die vier Firmen in der Northdata-Datenbank nach, spuckt diese zur Hotel Columbia 1 GmbH aus: „5.3.2024 Übernahme, Ausgliederung: IntercityHotel GmbH“. Gleiches bei der Hotel Columbia 2 GmbH mit Datum vom 19.4.2024. Über die Hotel Columbia 3 GmbH ist mit Datum vom 19.4.2024 zu lesen „Übernahme, Ausgliederung: Steigenberger Hotels GmbH“. Über die Hotel Columbia 4 GmbH steht mit Datum vom 5.3.2024 geschrieben: „MAXX Hotel GmbH, Übernahme, Ausgliederung: MAXX Hotel GmbH“

Wieviele Hotels nun tatsächlich in den verschiedenen GmbHs stecken, ist nicht ersichtlich. Auch ist nicht klar, ob es sich bei diesen Columbia-Hotels um das Portfolio handelt, das dem Bundeskartellamt zur Prüfung vorlag.

Angesprochen auf die vom Kartellamt erwähnten Columbia-Hotels sagte eine Sprecherin der HR-Gruppe gegenüber Tageskarte: „Ja es stimmt, dass wir uns in weit fortgeschrittenen Verhandlungen zum Columbia-Deal über die betriebliche Übernahme eines Teilportfolios befinden.“ Solche Abschlüsse unterlägen gründlichsten Prüfungen. Erst nach deren Abschluss und der rechtsgültigen Bestätigung des Geschäfts wolle man ausführlicher informieren.

Auch Steigenberger, heute H World International, meldete sich auf eine Anfrage von Tageskarte. Hier lässt sich CEO Oliver Bohnke zitieren: „H World International hat das Ziel, das internationale Wachstum unserer Gruppe voranzutreiben. Unsere Wachstumsregionen umfassen Europa, den Nahen Osten, Afrika sowie den asiatisch-pazifischen Raum. Wir planen unser Wachstum in einem klassischen Asset Light Format. In diesem Sinne sind wir aktuell in Verhandlungen über einen möglichen Wechsel eines Hotelteilportfolios hin zu Franchisebetrieben.“ Zum aktuellen Zeitpunkt will das Unternehmen nicht auf Details eingehen.

Ob es sich bei den Hotels bei den vorgenannten Hotel Columbia GmbHs um die Häuser handelt, die das Bundeskartellamt als Columbia-Hotelportfolio handelt, ist nicht gesagt. In dem Artikel von Tageskarte wird lediglich über den Namen Columbia gesprochen, der sich in Deutschland mit dem Thema Hotel in Verbindung bringen lässt.

Sicher ist aber, dass börsennotierte, chinesische Unternehmen oftmals keine großen Freunde von Mietverträgen sind, die über Jahrzehnte wie Blei mit negativen Effekten in Bilanzen liegen können.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Tourismusbranche im Thüringer Wald hofft an den bevorstehenden Feiertagen auf gut gebuchte Hotels und Ferienwohnungen. Den Jahreswechselurlaub machen viele davon abhängig, ob Schnee liegt.

Rechtzeitig zur Wintersportsaison ergänzt eine neue Kältekammer das Angebot des im letzten Winter fertiggestellten Summit Spa des Fünf-Sterne-Hotels Das Central in Sölden.

Am Wochenende eröffnete der Aldiana Club Schlanitzen Alm in der Wintersportregion Nassfeld in Kärnten und fügt sich damit als vierter Club in das Österreich-Portfolio des Clubreiseveranstalters ein.

Nach jahrelangem Rechtsstreit mit dem Vermieter Axa schließt das Vier-Sterne-Hotel in der Lietzenburger Straße überraschend seine Pforten. Das berichtet der „Tagesspiegel" in Berlin. Das Vier-Sterne-Haus in der Lietzenburger Straße hatte Anfang November Insolvenz angemeldet.

 

BWH Hotels mit neuem Ferienhotel mitten im Nationalpark Schwarzwald: Das Wellness- & Nationalpark Hotel Schliffkopf in Baiersbronn ist seit Mitte Dezember 2024 Teil der BW Signature Collection by Best Western, einer Hotelkollektion von BWH Hotels.

Die Hotelstars Union (HSU) feiert ihr 15-jähriges Jubiläum und blickt auf eine erfolgreiche Geschichte der Vereinheitlichung der Hotelklassifizierung in Europa zurück. Mit einem Neustart der Website und neuen Klassifizierungskriterien will die HSU neue Maßstäbe für Qualität und Transparenz setzen.

Four Seasons wird das Management eines Resorts sowie Residenzen in Bahia Beach, Rio Grande, übernehmen. Die Eröffnung markiert den Markteintritt von Four Seasons in Puerto Rico und die weitere Expansion der Marke in der Karibik.

Die Pandemie war für den Tourismus ein herber Schlag. Bereits länger haben die Betriebe zwischen Bodensee, Schwarzwald und Kurpfalz die Folgen aber hinter sich gelassen. Im Sommer gab es einen Rekord.

Die TUI Group​​​​​​​ setzt ihr Wachstum im Fernen Osten fort. Erste neue Projekte stehen fest: Überwiegend mit der Marke TUI Blue. Die Gruppe verfügt in Asien aktuell über 18 Hotels in sechs Ländern.

In Hamburg sollte das dritthöchste Gebäude Deutschlands entstehen. Doch im Oktober 2023 stoppten die Arbeiten. Nun soll voraussichtlich ein Hamburger Unternehmen das Signa-Projekt fertigstellen. In dem Hochhaus sollte auch das erste Nobu-Hotel in Deutschland entstehen.