Es gibt Hoffnungsschimmer für die Tagungsbranche. Erste Veranstaltungen werden gebucht. Wie ist die Lage? Was läuft, was nicht? Sind hybride Events im Kommen? Uwe Schulze-Clewing, Geschäftsführer Holiday Inn München-Unterhaching, gibt Einblicke in sein aktuelles Veranstaltungsgeschäft und Ausblicke darauf, was der Branche blüht, wenn der nächste Lockdown kommt.
Herr Schulze-Clewing, was geht zurzeit im Tagungsgeschäft, was nicht? Und vor allem: Wie viel geht?
Erfreulich ist zunächst einmal, dass das Tagungsgeschäft überhaupt langsam wieder anzieht. Nach Monaten der Durststrecke, ja der Nichtexistenz, ist das eine gute Nachricht. Etwas erstaunt hat mich der doch relativ geringe Anteil an Hybrid-Veranstaltung – auch wenn dieser mittlerweile merklich ansteigt. Hier bieten wir eine umfangreiche, technische Ausstattung und sind bestens vorbereitet, trotzdem bleibt die klassische Vollpräsenz-Veranstaltung die mit Abstand bevorzugte Wahl. Es fällt allerdings auf, dass nun weitaus weniger Teilnehmer als früher für die gleichen Fläche gemeldet werden. Sogar weniger, als es seitens der Gesetze vorgeschrieben ist. Viele Veranstaltungen haben jedoch weniger einen Business-Charakter, oft sind es beispielsweise Eigentümerversammlungen oder Generalversammlungen von Vereinen, wo der Platz in den eigenen Räumlichkeiten nicht ausreicht.
Sind die Kunden verunsichert durch die gesetzlichen Vorlagen oder gut informiert? Auf welche Sicherheitsmaßnahmen wird Wert gelegt?
Zweifelsohne sind ständig wechselnde Vorgaben, noch dazu verschieden in den einzelnen Bundesländern, nicht gerade förderlich. Inzwischen haben sich die Regeln aber einigermaßen manifestiert – auch bei den Entscheidern, die sich damit zwangsläufig auseinandersetzen müssen. Dazu sind wir als Raumvermieter natürlich allemal verpflichtet und informieren stets tagesaktuell. Wichtig ist den Kunden ein „echtes“ Sicherheitsgefühl, das insbesondere durch Abstände und Lüftungsmöglichkeiten in großen Räumen – hier können wir nicht zuletzt auch in unserem Restaurant besonders punkten –, aber auch durch ein professionelles Hygienekonzept generiert wird.