Brauer befürchten Mangel an Pfandflaschen

| Industrie Industrie

Die deutschen Brauereien befürchten erneut einen Mangel an Bierflaschen. Weil leere Flaschen nur zögerlich den Weg in den Glaskreislauf zurückfinden, ist die Branche losgelöst von saisonalen Schwankungen besorgt. «In diesem Jahr droht der Leergut-Logistik ein besonderer Härtetest», sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, der Deutschen Presse-Agentur. «Es war in diesem Jahr schon so, dass einzelne Brauereien, nicht alle Bestellungen erfüllen konnten, weil ihnen an bestimmten Tagen das Leergut ausgegangen ist.»

Während die europäischen Glashütten ihre Kapazitäten wegen der hohen Preise zurückgefahren hätten, fielen zahlreiche Glashütten in der Ukraine und Russland seit Beginn des Angriffskriegs im Februar 2022 als Lieferanten aus. Dadurch hätten sich Preis und Nachfrage nach Mehrwegglasflaschen deutlich erhöht. «Bei Glasflaschen sehen wir eine Steigerung von bis zu 140 Prozent im Anschaffungspreis, wenn wir den Mai 2023 mit dem Januar 2022 vergleichen», sagte Eichele.

Auch ein verändertes Einkaufsverhalten in Folge der Corona-Pandemie belaste die Branche. «Die Leute gehen seltener einkaufen und die Rückgabe von Leergut läuft schleppender, wenn viele Kunden seltener in Supermärkte und Getränkemärkte gehen als früher», sagte Eichele.

Weitere Engpässe befürchten die Brauereien durch politische Entscheidungen. «Umweltministerin Steffi Lemke hat gerade ein Verpackungsgesetz vorgelegt, um Mehrweg zu stärken und auszubauen. Die Nachfrage nach Glas wird nochmals gewaltig steigen und es wird richtig eng», sagte Eichele. Die Pläne der Grünen-Politikerin sehen unter anderem vor, dass Supermärkte zukünftig für bestimmte Getränke jeweils mindestens eine Mehrwegalternative anbieten müssen.

Wie die Brauer wirbt auch die Mineralbrunnenbranche für die schnelle Rückgabe der Mehrwegflaschen. «Genauso wie in den heißen Sommern der vergangenen Jahre bitten wir Verbraucherinnen und Verbraucher darum, das Leergut möglichst schnell zurückzubringen, damit die Mehrwegsysteme reibungslos funktionieren können», sagte der Vorstand der Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB), Markus Wolff.

Anders als der Brauer-Bund erwartet die GDB aber keine Engpässe bei der Versorgung. Grund dafür sei der breite Verpackungsmix von Mineralwasser in Glas- und PET-Mehrwegflaschen. «Daher können wir flexibel agieren und stellen auch bei Absatzspitzen wie im Augenblick die Versorgung mit Mineralwasser sicher», sagte Wolff.

Von einer langfristigen Knappheit an Glasflaschen geht der Bundesverband Glasindustrie indes nicht aus. «Eine saisonale Flaschenknappheit tritt jedes Jahr im Sommer vor allem bei Mehrwegflaschen auf», teilte der Verband auf Anfrage mit. Dies hänge vor allem mit einem höheren Getränkeverbrauch und längeren Rückgabezyklen zusammen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des letzten Jahres haben sich auch auf das Weineinkaufsverhalten vieler Verbraucherinnen und Verbraucher ausgewirkt. Insbesondere einkommensschwache Haushalte verzichteten 2023 öfter auf Wein.

Pressemitteilung

Mit einer gelungenen Premiere geht die EUROVINO – Fachmesse für Wein zu Ende und überzeugt am Messestandort Karlsruhe mit einem qualitativ hochwertigen Ausstellendenportfolio, das einem starken Fachpublikum aus allen Teilen Deutschlands und dem europäischen Ausland präsentiert wurde.

Pressemitteilung

New-Meat Pionier, Redefine Meat, feiert sein Debüt auf der GastroVision, Kitchen Club Area in Hamburg, mit 100 Prozent pflanzlichen kulinarischen New-Meat Convenience Neuheiten für die Systemgastronomie.

Cola und andere Limonaden standen auch 2023 wieder hoch im Kurs, wenn es ums Durstlöschen ging. Insgesamt tranken die Verbraucher mehr Erfrischungsgetränke als Mineralwasser.

Europas Winzer wurden zuletzt oft ihren Wein nicht los. Aber wohin damit, wenn die nächste Ernte wartet? Die EU eilt der Branche zu Hilfe - und aus dem Wein wird billiger Industriealkohol. In Deutschland wurde in diesem Zeitraum kein Wein mit EU-Geld zu Industriealkohol verarbeitet.

Die Lage auf dem deutschen Weinmarkt hat sich im vergangenen Jahr gegenüber 2022 zwar insgesamt leicht verbessert, sie bleibt jedoch weiterhin angespannt. Die Weinabsätze gingen zurück, so auch die Zahl der Haushalte, die Wein kauften.

Rational spricht von einer Weltpremiere: Mit dem neuen iHexagon stimmt der Weltmarktführer, Dampf, Heißluft und Mikrowelle erstmals so aufeinander ab, dass gleichmäßig über alle Einschübe höchste Speisenqualität in kürzester Zeit möglich sein soll.

Mit Sekt, Wein und Spirituosen hat das Unternehmen Rotkäppchen-Mumm im vergangenen Jahr rund 1,3 Milliarden Euro Umsatz erzielt - etwas mehr als im Jahr zuvor, trotz schwieriger Bedingungen.

Die Bauern in Deutschland haben im vergangenen Jahr mehr Bio-Gemüse produziert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg die Erntemenge gegenüber 2022 um 11 Prozent, die ökologisch bewirtschaftete Anbaufläche um 3 Prozent.

Die klassischen Erfrischungsgetränke von Coca-Cola sind nach wie vor beliebt, aber der US-Konzern hat in Deutschland zuletzt besonders stark bei Energydrinks und Sportgetränken zugelegt.