Brauereien: Neue Allianzen für Mehrweg-Glasflaschen

| Industrie Industrie

Nach dem Trend zu immer mehr individuellen Bierflaschen mit dem Namenszug einer Marke, will die deutsche Braubranche beim Mehrwegsystem wieder stärker zusammenarbeiten. Innerhalb von nur wenigen Wochen gaben mehrere Brauereien und regionale Branchenverbände die Gründung von zwei neuen Allianzen für Mehrweg-Glasflaschen bekannt, die als umweltfreundlich gelten. Damit sollen letztlich auch wieder mehr neue Bierflaschen in den Umlauf kommen. Für den Verbraucher soll sich nichts ändern. In Deutschland gibt es nach Verbandsangaben rund 3 Milliarden Bier-Pfandflaschen.

Die regionalen Brauereiverbände der beiden Bundesländer mit der größten Bierproduktion, Bayern und Nordrhein-Westfalen, gaben zusammen mit dem Norddeutschen Brauereiverbänden und sechs Brauereien am Mittwoch die Gründung einer Genossenschaft an. Als Vorbild dient die Mineralwasser-Branche mit ihren standardisierten Mehrwegflaschen. Das bestehende Flaschenpool-System in der Brauwirtschaft ist den Initiatoren der MPB Mehrwegpool der Brauwirtschaft eG zufolge durch mehrere Faktoren gefährdet, wie sie am Mittwoch mitteilten.

Das bisherige Mehrwegsystem in der Brauwirtschaft wird demnach nicht ausreichend gepflegt. Eine Brauerei bekommt statt der neuen Flaschen mit dem Leergut alte und schon stark abgenutzte Flaschen zurück. Dies schade der Biermarke. Künftig sollen eine kleine Kennzeichnung der Flaschen knapp oberhalb des Bodens und klare Regeln zum Austausch alter Flaschen gegen neue durch die Brauereien Besserung bringen. Sie sollen in das bestehende Mehrwegsystem fließen. Sehr weit verbreitet ist die sogenannte NRW-Flasche 0,5 Liter im 20er-Bierkasten.

Der anderen Mitte August bekanntgegebenen Initiative von Bitburger, Krombacher, Radeberger Gruppe und Warsteiner geht es zunächst um einen neuen Flaschenpool für die 0,33 Liter fassende Mehrweg-Glasflasche Longneck. Sie betonten ebenfalls, dass dieser Flaschenpool für alle Produzenten offen sein werde. Wichtigste Aufgabe der Gesellschaft für Mehrwegmanagement GmbH & Co. KG (GeMeMa) werde es sein, die hohen Qualitätsstandards des Pools sicherzustellen. Später sei eine Ausweitung des Poolgedankens auf weitere Mehrweg-Gebinde durchaus denkbar, betonten die Initiatoren.

Außer den eigentlichen Problemen im bisherigen Mehrweg-System mit immer mehr Individualflaschen, neuen Flaschenformen und hohem Sortieraufwand spielten nach Verbandsangaben für Brauereien auch finanzielle Aspekte eine Rolle für Neuaufstellungen. Nach neuer Rechtssprechung müssten künftig möglicherweise Rückstellungen für Bierpfand aufgelöst und versteuert werden, weil die Flaschen im alten System nach Ansicht von Finanzbehörden keinem Eigentümer zugeordnet werden könnten, wie der Bayerische Brauerbund erläuterte. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eigentlich ist der Schraubverschluss eine runde Sache. Sitzt, passt, hält dicht. Vor 135 Jahren hat ein Brite diese Erfindung patentieren lassen. Heute sorgt der Alltagsheld bei einigen für Ärger.

Der wirtschaftliche Druck vor allem auf viele mittelständische Brauereien nimmt laut Bayerischem Brauerbund weiter zu. Der Verbandspräsident findet deshalb: Bier sollte teurer sein.

Seit mehreren Wochen rutscht der Bitcoin Kurs unaufhaltsam in den Keller – am 23.06. sank er sogar unterhalb der wichtigen 60.000 € Marke. Es klingt vielleicht etwas skurril, aber als einer der Hauptverdächtigen rückt das Bundeskriminalamt (BKA) in den Fokus! Tatsächlich soll der Staat Anfang des Jahres in den Besitz von mehr als 50.000 Bitcoins gekommen sein, die sie seit Juni schrittweise liquidieren.

Ab sofort sind Eintrittskarten zur Premiere der Independent Hotel Show Munich erhältlich, die vom 20. bis 21. November 2024 in München stattfindet. Diese sind für Hoteliers und Innenarchitekten kostenfrei.

Das erste Halbjahr lief gut für die bayerischen Brauer. Entgegen dem bundesweiten Trend konnten sie ihren Absatz von Bier steigern. Es sei aber ein insgesamt unbefriedigendes Niveau, so der bayerische Brauerbund.

Die französische Unternehmen Gourmey hat den ersten Zulassungsantrag für kultiviertes Fleisch in der Europäischen Union gestellt. Bei dem Produkt handelt es sich um künstlich hergestellte Gänsestopfleber. Die Franzosen hatten ihre Stopfleber bereits im Oktober 2022 vorgestellt, nun steht das Produkt kurz vor der Zulassung und könnte schon bald auf den Tellern landen.

Der Bierdurst in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2024 weiter zurückgegangen. Selbst die Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land konnte daran wenig ändern. Der Deutsche Brauer-Bund nennt das wechselhafte Wetter als entscheidenden Faktor.

Der Lufthansa-Konzern ist im zweiten Quartal vom Gewinnkurs abgekommen. Das Unternehmen sieht sich belastet durch Streiks und kann wegen wachsender Konkurrenz höhere Ticketpreise nicht durchsetzen.

Biergenuss ganz ohne Alkohol – das wird in Deutschland zunehmend beliebter. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, hat sich die zum Absatz bestimmte Produktionsmenge von alkoholfreiem Bier in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt.

Er ist keine offizielle Weinkategorie und steht auf keinem Etikett. Und doch kennt ihn die Weinbranche - den Frühstückswein. Eine kleine Umfrage, welcher Tropfen zu Lachs, Eggs Benedict und Co. passt.