„Kompostierbare“ Kaffeekapseln - Darboven stoppt irreführende Werbung

| Industrie Industrie

Der Kaffeekonzern J.J. Darboven stoppt die irreführende Bewerbung von Kaffeekapseln als „kompostierbar“ und „biologisch abbaubar“. Das Unternehmen unterzeichnete eine entsprechende Unterlassungserklärung. Foodwatch hatte den Kaffeekonzern zuvor abgemahnt, weil die Mövenpick Green Caps entgegen den Werbeversprechen weder kompostiert noch recycelt würden (Tageskarte berichtete).

Die Abfallunternehmen müssten sie stattdessen verbrennen. foodwatch hält Begriffe wie „biologisch abbaubar“ und „kompostierbar“ für Verbrauchertäuschung, wenn sie für Plastik verwendet werden, insbesondere für ökologisch fragwürdige Verpackungen wie Kaffeekapseln.

„Kaffeekapseln sind eine riesige Ressourcenverschwendung – ausgerechnet diese Wegwerfverpackungen als besonders nachhaltig anzupreisen, ist dreistes Greenwashing“, sagte Manuel Wiemann von Foodwatch. „Die Darboven-Kaffeekapseln sind nur ein Beispiel für ein grundsätzliches Problem: Die Lebensmittelindustrie will mit grünen Werbeversprechen ihre klima- und umweltschädlichen Praktiken tarnen. Die Bundesregierung muss grüne Werbelügen auf unökologischen Produkten stoppen!“

J.J. Darboven räumte in einer schriftlichen Erklärung ein, dass bislang leider „nur sehr wenige Entsorger ihre Anlagen so ausgerüstet haben, dass die angestrebte Kompostierung erfolgen kann“. Der Kaffeekonzern sicherte zu, es nach einer Aufbrauchfrist bis zum 30. Juni 2022 zu unterlassen, die Kaffeekapseln als „kompostierbar“ und „biologisch abbaubar“ zu bewerben.

Tatsächlich können etwa 95 Prozent der abfallverarbeitenden Unternehmen in Deutschland kein „kompostierbares“ Plastik verwerten, wie eine Umfrage der Deutschen Umwelthilfe ergab. Die Kapseln werden deshalb in der Regel vor Kompostierung aussortiert und landen in der Müllverbrennung. Quasi die gesamte abfallverarbeitende Industrie lehnt kompostierbares Plastik in der Biotonne grundsätzlich ab. Auch der heimische Kompost eigne sich nicht für die Kapseln, so Foodwatch, da sie dort und in der Natur nur sehr langsam bis gar nicht zerfielen. Das Umweltbundesamt bewertet biologisch abbaubare Kunststoffe als „nicht nachhaltiger als konventionelle Kunststoffe“.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Pressemitteilung

Im neuen „IHA Hotelmarkt Deutschland 2024“ werden Beispiele aus der Praxis aufgezeigt, wie die Branche mit leicht umsetzbaren Massnahmen deutlich nachhaltiger zu gestalten ist. Die Hotellerie kann jährlich Millionen Tonnen CO2 vermeiden und gleichzeitig Kosten senken.

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen auf den Weltmärkten und gestörter Lieferketten hat die Oetker-Gruppe ihren Umsatz im vergangenen Jahr gesteigert. Kostentreiber waren erneut höhere Preise beim Einkauf.

In Amerika wird sehr viel weniger Hopfen gepflanzt, das ermöglicht Deutschland die Rückkehr auf den ersten Platz der Anbauer. Der Hintergrund ist für die Hopfenpflanzer eigentlich schlecht.

Pressemitteilung

Zum vierten Mal prämierten der Nachrichtensender ntv, DUP UNTERNEHMER und das Deutsche Institut für Service-Qualität Projekte aus allen Wirtschaftsbereichen, die Nachhaltigkeit vorbildhaft umsetzen. Zu den diesjährigen Preisträgern zählt der Spültechnikhersteller Winterhalter Gastronom GmbH. Ausgezeichnet wurde das Unternehmen in der Kategorie „Projekt – Energie“ für die Überdachung eines Firmenparkplatzes mit einer Photovoltaik-Anlage.

Die Spargelsaison ist auf der Zielgeraden, offizielles Ende ist der 24. Juni. Vor allem Frost und Regen haben die Ernte geprägt. Das hat auch Einfluss auf die Preise.

Fußball schauen und Bier trinken gehört für viele Fans zusammen. Entsprechend versprechen sich Brauereien mehr Absatz durch die EM. Doch es spielen auch unwägbare Faktoren mit hinein.

 

Pressemitteilung

Das Hotel in Baden-Württemberg setzt auf nachhaltige Produkte „Made in Switzerland“. Pünktlich zur Fussball-Europameisterschaft stattet das mehrfach ausgezeichnete Luxushotel seine Betten neu aus.

Frankreichs Hersteller von Cognac, Likören und anderen Spirituosen sind in Sorge, denn der Absatz sinkt. Schuld ist nicht bloß die Inflation, sondern auch ein anderer Trend. Auch in der Gastronomie ging der Konsum von Spirituosen zurück.

Der Konsum ist im vergangenen Jahr pro Kopf um zwei Liter zurückgegangen. Das hat mehrere Gründe. Bei der beliebtesten Saftsorte in Deutschland ist die Nachfrage deutlich rückläufig.

In den ersten drei Monaten des Jahres sind der Wert und die Menge der ausgeführten deutschen Weine gestiegen. Stark gewachsen sind unter anderem die Exporte nach China. Doch auch die Niederlande, Polen, Japan und Dänemark legten zu.