Nach dem Discounter Aldi rationieren auch die Metro-Großmärkte ihre Abgaben von Lebensmitteln und anderen Waren. Rewe teilt auf Anfrage mit, nur haushaltsübliche Mengen auszugeben, berichtet der «Spiegel». Im Bereich Speiseöle beobachte man «derzeit eine hohe Nachfrage», heißt es von Metro. Daher könne es derzeit in einzelnen Märkten "kurzfristig und vereinzelt zu einer eingeschränkten Verfügbarkeit" kommen.
Um welche Produkte genau es sich handelte, teilte das Unternehmen zunächst nicht mit. Hintergrund für die erhöhte Nachfrage nach Speiseölen wie beispielsweise Sonnenblumenöl ist der Krieg in der Ukraine. Laut dem Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) deckt Deutschland 94 Prozent seines Bedarfs an Sonnenblumenöl aus Exporten.
Um möglichst viele Kunden zu versorgen, habe man «vorübergehend eine maximale Abgabemenge auf einzelne Produkte festgelegt". Um welche Produkte es sich handelt und wie hoch die maximal ausgegebene Menge ist, teilte das Unternehmen auf Anfrage zunächst nicht mit.
Metro verkauft nicht an private Verbraucher, sondern richtet sich ausschließlich an Gewerbetreibende. Viele Abnehmer sind Gastronomen. Diese benötigten «eine zuverlässige Versorgung mit Waren, um ihr Geschäft betreiben zu können."
Die Handelsketten bemühten sich bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur, Ängste vor Lieferengpässen zu zerstreuen. Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka erklärte: «Es gibt weiterhin keinen Anlass, zusätzliche Vorräte anzulegen.» Edeka könne in enger Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten eine ausreichende Versorgung mit allen Produkten des täglichen Bedarfs sicherstellen. In Einzelfällen könnte es bei bestimmten Produkten zu kurzzeitigen Lieferengpässen kommen. Dies betreffe insbesondere Speiseöle, die zum Teil auch aus der Ukraine stammten. Doch könnten die Kunden auf Alternativen ausweichen. Je nach der Situation vor Ort riefen Edeka-Kaufleute dazu auf, nur haushaltsübliche Mengen bestimmter Artikel einzukaufen.
Auch der Wettbewerber Rewe appellierte, Produkte nur in haushaltsüblichen Mengen einzukaufen. «Nur auf Abverkäufe in dieser Größenordnung sind die Produktionsmengen und die Lieferlogistik der gesamten Lebensmittelkette im Einzelhandel ausgerichtet», betonte der Handelsriese.
Der Discounter Aldi Süd teilte mit, er beobachte eine stärkere Nachfrage bei einigen Warengruppen. So könne es sein, dass einzelne Artikel kurzzeitig vergriffen seien. «Bei größeren Nachfragen behalten wir uns wie immer vor, die Abgabemenge pro Kunde vorübergehend einzuschränken.»
Lidl betonte: «Die Warenversorgung in den Filialen unserer Handelssparten ist grundsätzlich sichergestellt. Lediglich bei einzelnen Produkten kann es zu Lieferverzögerungen kommen.» Doch stünden genügend Alternativen zur Verfügung.
BVLH-Sprecher Böttcher sagte, es sei richtig, wenn Handelsketten die Abgabe von Produkten bei geringen Warenbeständen auf haushaltsübliche Mengen begrenzten. (Mit Material der dpa)