Nach foodwatch-Abmahnung: Granini stoppt Klimawerbung

| Industrie Industrie

Nach einer Abmahnung von foodwatch stoppt der Safthersteller Eckes-Granini irreführende Klimawerbung. Säfte, Nektare und Fruchtsaftgetränke würden nicht mehr als CO2-neutral beworben, kündigte Eckes-Granini an. Der Hersteller hatte für das „CO2 neutral“-Label nur einen Bruchteil der Treibhausgasemissionen ausgeglichen, die bei der Produktion eines Safts anfallen. foodwatch forderte die Bundesregierung auf, sich in Brüssel für ein Verbot irreführender Klima-Claims einzusetzen. 

„Gut, dass Granini die Klimaneutral-Werbung stoppt. In den Supermärkten finden sich aber nach wie vor eine Vielzahl von Produkten, die mit irreführenden Klima- und Umweltversprechen beworben werden. foodwatch kann nicht jede einzelne Verbrauchertäuschung abmahnen – die Bundesregierung muss sich in Brüssel für ein gesetzliches Verbot der grünen Werbelügen einsetzen“, forderte Rauna Bindewald von foodwatch.

Granini hatte seine Getränke, etwa einen Mangosaft, mit einem selbst gestalteten Logo auf der Verpackung als CO2-neutral beworben. Allerdings kompensierte das Unternehmen dafür maximal 6,9 Prozent der Gesamtemissionen. Granini kündigte jetzt in einer Unterlassungserklärung an, nach Verbrauch des Verpackungsmaterials bis Ende Juli 2023 die abgemahnte Werbung zu beenden. 

foodwatch spricht sich für ein Verbot irreführender Klima-Werbung auf Lebensmitteln aus. Begriffe wie „CO2-neutral“ oder „klimapositiv“ sagten nichts darüber aus, wie klimafreundlich ein Produkt tatsächlich ist. Eine Recherche von foodwatch zeigt: Um ein Lebensmittel mit Klima-Claims zu vermarkten, müssen die Hersteller meist nicht einmal ihren Treibhausgasausstoß reduzieren. Keiner der untersuchten Siegelanbieter wie Climate Partner oder Myclimate machten dazu konkrete Vorgaben. Stattdessen könnten sich selbst Hersteller unökologischer Produkte mit dem Kauf von CO2-Gutschriften fragwürdiger Klimaprojekte ganz einfach klimafreundlich rechnen, kritisierte foodwatch. Laut einer Studie des Öko-Instituts halten nur zwei Prozent der Projekte ihre versprochene Klimaschutzwirkung ein.  

Aktuell diskutieren das Europäische Parlament und der Ministerrat über einen Vorschlag für eine Richtlinie zur Stärkung der Verbraucher für den ökologischen Wandel („Dossier Empowering Consumers“). Die Richtlinie böte die Chance, irreführende Werbeaussagen wie „klimaneutral“ zu verbieten. Ende März wird darüber hinaus ein Entwurf für eine „Green-Claims-Verordnung“ von der Europäischen Kommission erwartet. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Menge im Handel ist noch klein, der Wettbewerb zu alkoholfreien Bieren sowie Bier-Mixgetränken groß. Die Branche setzt aber große Hoffnungen auf eine Ausweitung der Marktanteile.

In Katalonien verdorren Weinreben - es ist zu trocken. Freixenet, liiert mit der Wiesbadener Traditionskellerei Henkell, verliert die Grundlage für Schaumwein. Nun gibt es Konsequenzen.

Ob Veggie-Burger, Tofuwurst oder Seitanmortadella – die Nachfrage nach vegetarischen oder veganen Fleischersatzprodukten nimmt weiter zu. Mit der steigenden Nachfrage nach Fleischersatz geht ein Rückgang beim Fleischkonsum einher.

Der Winzerberuf zieht in Deutschland immer mehr Frauen an. Und es gibt mehr Wein-Hersteller, die nicht aus einem Familienbetrieb kommen und das Handwerk ganz neu lernen.

Die Winzer in Franken und im Anbaugebiet Saale-Unstrut sind im April von frostigen Nächten heimgesucht worden. Der fränkische Weinbauverband geht davon aus, dass 50 Prozent der Flächen geschädigt sind. Anderswo ist bereits die Rede von einem «Totalausfall».

Deutschlands letzter Warenhauskonzern macht erneut zahlreiche Filialen und seine Zentrale dicht. Viele Stellen werden gestrichen. Handelsexperten und die Gewerkschaft vermissen ein Zukunftskonzept.

Die deutschen Spitzenweingüter müssen mit den Folgen des Klimawandels und einem veränderten Konsumverhalten umgehen. Verbandspräsident Christmann sieht die Prädikatsweinbetriebe aber gut aufgestellt. Die Produzenten deutscher Spitzenweine spüren den Absatzrückgang beim Wein kaum.

Kalte Nächte haben den Obstbäumen und Reben im Land Schäden zugefügt. Durch den Klimawandel könnte das noch öfter passieren. Die Bauern und Winzer kämpfen dagegen an - mit Feuer und Wasser.

Ohne Olivenöl geht in den Mittelmeerländern nichts. Fast nichts. Zumindest nicht in der Küche. Und das zu Recht. Vor allem natives Olivenöl extra hat einen einzigartigen Geschmack, der viele Gerichte verfeinert, ohne sie zu dominieren. Immer mehr Deutsche wissen die geschmacklichen und gesundheitlichen Vorzüge von Olivenöl zu schätzen.

Jahrelange Trockenheit lässt in Spanien Weinreben verdorren. Freixenet, liiert mit der Wiesbadener Traditionskellerei Henkell, verliert so den wichtigsten Rohstoff für Schaumwein.