Nährwertampel: Gericht stoppt Nutri-Score bei Iglo

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Das Landgericht Hamburg hat eine einstweilige Verfügung gegen die Kennzeichnung von Iglo-Verpackungen mit dem Kennzeichnungssystem Nutri-Score erlassen. Die Einführung der Nährwertampel auf iglo-Produkten ist damit vorläufig gestoppt. Wer den klagenden Wettbewerbsverband beauftragt hat, ist unklar.

Gegner der Nährwertkennzeichnung ist offiziell der in München ansässige Schutzverband gegen Unwesen in der Wirtschaft e.V., der am Beispiel von iglo die freiwillige Nährwertkennzeichnung auf den Verpackungen unterbinden will.
iglo kündigte sofort an, schnellstmöglich Berufung gegen das Urteil einzulegen, damit Verbraucher kurzfristig Verpackungen mit Nutri-Score im Handel erhalten. Seit Januar konnten sich die Verbraucher bereits auf der Webseite des Unternehmens über die Nutri-Score-Kennzeichnung der rund 140 iglo-Produkte informieren.

„Wir setzen uns weiterhin dafür ein“, so Antje Schubert, Vorsitzende der Geschäftsführung von iglo Deutschland, „dass wir den Wunsch der Verbraucher, nach einer transparenten, unabhängigen und leicht verständlichen Kennzeichnung, erfüllen dürfen.“ Die positiven Erfahrungen in Frankreich seit 2017 haben bereits dazu geführt, dass Belgien ebenfalls Nutri-Score einführt und Spanien, Portugal und Luxemburg dies ebenfalls umsetzen wollen. In Deutschland erhält Nutri-Score eine weitreichende Unterstützung von Verbraucherschutzorganisationen und erst kürzlich eine positive Bewertung vom Max Rubner Institut (MRI).

Neben iglo haben sich auch die Unternehmen Danone, bofrost, Mestemacher und McCain entschlossen, das Nährwertkennzeichnungssystem Nutri-Score freiwillig in Deutschland einzuführen. Erste Produkte mit dem Nutri-Score auf der Verpackung sind bereits im Handel erhältlich. Die Unternehmen befürworten das System nicht nur wegen seiner Unabhängigkeit. Um eine Irritation der Verbraucher zu vermeiden und im Interesse der exportorientierten, deutschen Lebensmittelwirtschaft, ist eine für Europa einsetzbare Lösung eines Nährwertkennzeichnungssystems anzustreben.

„Wenn wir in Politik und Wirtschaft den europäischen Gedanken wirklich ernst meinen, müssen wir den Menschen auch mit europäischen Lösungen begegnen, die ihren Wünschen entsprechen“, so Antje Schubert. Nationale Sonderwege seien ein Rückschritt, der nicht zu mehr Vertrauen beitrage. Nun wird das Hanseatische Oberlandesgericht entscheiden müssen, ob es sich den rechtlichen Bedenken der Vorinstanz anschließt und damit die Verwendung des Nutri-Score in Deutschland verbietet, während er in verschiedenen anderen EU-Ländern sogar staatlich empfohlen wird, oder ob es dem Nutri-Score doch noch grünes Licht gibt.


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