Radeberger erwartet trotz Erholung «überaus hartes Jahr» 2023

| Industrie Industrie

Trotz deutlicher Erholungstendenzen erwartet Deutschlands größte Brauereigruppe Radeberger ein «überaus hartes Jahr». Geschäftsführungssprecher Guido Mockel warnte am Freitag vor massivem Kostendruck und stetig wachsenden Überkapazitäten, die das Jahr 2023 «extrem fordernd» machten.

Sorgen machten auch die Energieversorgung für den kommenden Winter sowie die anhaltend hohen Inflationsraten.

Radeberger kündigte an, die eigenen Kapazitäten dem sich verändernden Markt anzupassen, nannte aber keine Details. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen die Schließung der Binding-Braustätte am Konzernsitz in Frankfurt angekündigt.

Im vergangenen Jahr hat sich die Brau- und Getränkesparte des Oetker-Konzerns nach eigenen Angaben besser entwickelt als der Markt. Vor allem bei alkoholfreien Bieren und anderen Getränken sowie bei bundesweit vertriebenen Spezialbieren wurden teils zweistellige Wachstumsraten im Vergleich zum coronageprägten Vorjahr erzielt. Auch das regionale Bier-Portfolio (u.a. Berliner Pilsner, Brinkhoff' No.1 und Stuttgarter Hofbräu) sowie nationale Marken wie Jever, Radeberger oder Schöfferhofer legten demnach zu.

Unter dem Strich stieg der Getränkeabsatz der Gruppe um knapp 6 Prozent auf 11,8 Millionen Hektoliter, was wiederum rund 1,9 Milliarden Umsatz bedeutete. Beim inländischen Bierabsatz legte der Branchenführer um 4 Prozent zu und dürfte damit nach eigener Einschätzung leicht über dem Branchenschnitt liegen. Mockel wollte die Erholung nicht überbewerten: «Wer im Jahr 2022 im Vergleich zum unterirdischen Vorjahr keine positive Entwicklung verzeichnet hat, der hat wohl ein grundsätzliches strukturelles Problem.» Eine branchenweite Rückkehr zum Vorkrisenniveau sei nicht in Sicht. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Menge im Handel ist noch klein, der Wettbewerb zu alkoholfreien Bieren sowie Bier-Mixgetränken groß. Die Branche setzt aber große Hoffnungen auf eine Ausweitung der Marktanteile.

In Katalonien verdorren Weinreben - es ist zu trocken. Freixenet, liiert mit der Wiesbadener Traditionskellerei Henkell, verliert die Grundlage für Schaumwein. Nun gibt es Konsequenzen.

Ob Veggie-Burger, Tofuwurst oder Seitanmortadella – die Nachfrage nach vegetarischen oder veganen Fleischersatzprodukten nimmt weiter zu. Mit der steigenden Nachfrage nach Fleischersatz geht ein Rückgang beim Fleischkonsum einher.

Der Winzerberuf zieht in Deutschland immer mehr Frauen an. Und es gibt mehr Wein-Hersteller, die nicht aus einem Familienbetrieb kommen und das Handwerk ganz neu lernen.

Die Winzer in Franken und im Anbaugebiet Saale-Unstrut sind im April von frostigen Nächten heimgesucht worden. Der fränkische Weinbauverband geht davon aus, dass 50 Prozent der Flächen geschädigt sind. Anderswo ist bereits die Rede von einem «Totalausfall».

Deutschlands letzter Warenhauskonzern macht erneut zahlreiche Filialen und seine Zentrale dicht. Viele Stellen werden gestrichen. Handelsexperten und die Gewerkschaft vermissen ein Zukunftskonzept.

Die deutschen Spitzenweingüter müssen mit den Folgen des Klimawandels und einem veränderten Konsumverhalten umgehen. Verbandspräsident Christmann sieht die Prädikatsweinbetriebe aber gut aufgestellt. Die Produzenten deutscher Spitzenweine spüren den Absatzrückgang beim Wein kaum.

Kalte Nächte haben den Obstbäumen und Reben im Land Schäden zugefügt. Durch den Klimawandel könnte das noch öfter passieren. Die Bauern und Winzer kämpfen dagegen an - mit Feuer und Wasser.

Ohne Olivenöl geht in den Mittelmeerländern nichts. Fast nichts. Zumindest nicht in der Küche. Und das zu Recht. Vor allem natives Olivenöl extra hat einen einzigartigen Geschmack, der viele Gerichte verfeinert, ohne sie zu dominieren. Immer mehr Deutsche wissen die geschmacklichen und gesundheitlichen Vorzüge von Olivenöl zu schätzen.

Jahrelange Trockenheit lässt in Spanien Weinreben verdorren. Freixenet, liiert mit der Wiesbadener Traditionskellerei Henkell, verliert so den wichtigsten Rohstoff für Schaumwein.