Die Winzer in Sachsen sind noch optimistisch, in diesem Jahr eine große Ernte einzufahren. «Stand jetzt brauchen wir moderate Niederschläge und wir könnten eine überdurchschnittliche Ernte einfahren», sagte der Vorstandsvorsitzende des sächsischen Weinbauverbandes, Felix Hößelbarth.
Der Start ins Weinjahr sei nahezu perfekt gewesen. «Im Winter habe es wunderbaren Niederschlag gegeben und die Böden waren sehr gut aufgefüllt. So hatten wir eine super Blüte und ein gutes Wachstum», betonte Hößelbarth. Dann habe aber wie im Vorjahr die extreme Trockenheit zugeschlagen. Bei den älteren Anlagen sieht es demnach noch gut aus. «Aber die jüngeren Anlagen und bei denen in Steillage schlägt der Trockenstress bereits zu.»
Hinzu kommt ein in diesem Jahr sehr hoher Pilzbefall. «Der echte Mehltau macht uns zu schaffen. Er benötigt nur wenig Wasser und kommt auch mit Trockenheit sehr gut klar. Für ihn sind es derzeit gute Infektionsbedingungen.
In den beiden vergangenen Jahren war die Ernte laut Verbandsangaben mit rund 2,5 Millionen Litern im oberen Durchschnitt. 2021 hätten die Trauben aber nicht immer die optimale Reife erreicht. Im Vorjahr sei es zunächst ungewöhnlich trocken gewesen und dann habe es mitten in der Erntezeit viel zu viel Niederschlag gegeben.
Auf dem Staatsweingut auf Schloss Wackerbarth in Radebeul wird auf die aktuelle Witterung und Trockenheit mit einer gezielten und standortangepassten Bewässerung reagiert, vor allem in den Steil- und Junganlagen. Für eine verlässliche Prognosen zur Qualität und Quantität des neuen Jahrgangs sei es aber noch zu früh, wie eine Sprecherin betonte. Dort wird mit dem Start der Weinlese Ende August gerechnet. (dpa)