Warsteiner verkündet strategische Neuausrichtung

| Industrie Industrie

Warsteiner will sich neben der Bierproduktion neue Standbeine aufbauen. Das 270 Jahre alte Familienunternehmen hat eine strategische Neuausrichtung verkündet, mit der zusätzliche Geschäftsfelder erschlossen werden sollen. «Wir verstehen uns künftig nicht mehr als reine Bier-Company, sondern öffnen uns für alle Geschäftsbereiche, die in der Gastronomie und vom Konsumenten benötigt werden», sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Haus Cramer Gruppe, Helmut Hörz, am Donnerstag in einer Mitteilung.

Neben der Produktion und dem Vertrieb von Bier rückten weitere Getränkesorten, Kooperationen mit anderen Unternehmen sowie Dienstleistungen in den Fokus, heißt es in einer Mitteilung. Das ziele auch auf eine höhere Auslastung der eigenen Braustätten und auf eine weitere Stärkung des Auslandsgeschäftes. Als ein Beispiel für neue Dienstleistungen wurde der brauereieigene Containerumschlagplatz in Warstein genannt, der für Logistikangebote genutzt werden soll.

In den nächsten zwei Jahren sollen nach Unternehmensangaben etwa 200 Millionen Euro in neue Mitarbeiter, die Marken, die IT-Infrastruktur sowie in Maschinen und Beton investiert werden. «Die Haus Cramer Gruppe befindet sich erst am Anfang einer weiten Reise», betonte Hörz in der Mitteilung. «Verglichen mit einem Marathon würde ich sagen: Wir haben gerade die ersten Kilometer zurückgelegt und freuen uns jetzt schon sehr auf die nächsten Schritte», fügte er hinzu.

Mit dem Karlsberg Getränke Verbund hatte Warsteiner im November die Gründung einer eigenständigen Einkaufsgesellschaft bekanntgegeben. Die beiden Familienunternehmen suchen angesichts der Kostensteigerung bei Rohstoffen, Verpackung und Energie den Schulterschluss. Außerdem plant das Familienunternehmen weitere Firmenbeteiligungen, nachdem es Ende des vergangenen Jahres eine Minderheitsbeteiligung an dem irischen Spezialbierhersteller Rye River Brewing Company erwarb.

Die Haus Cramer Gruppe hat 980 Mitarbeiter. Zu ihr gehören neben der Warsteiner Brauerei die Herforder Brauerei und die Paderborner Brauerei in NRW und Anteile an der König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg in Bayern. Wie viel Bier gebraut wird, beziffert die Gruppe seit längerem nicht. Für die Stammmarke Warsteiner hatte sie jüngst ein Absatzplus von 9,2 Prozent im Jahr 2022 bekanntgegeben, nachdem es 2019, 2020 und 2021 Absatzrückgänge gegeben hatte.

Das Getränkefachmagazin «Inside» hat die Marke Warsteiner in seinem Ranking der führenden deutschen Biermarken für das Jahr 2022 auf Platz 7 nach Krombacher, Oettinger, Bitburger, Veltins, Paulaner und Becks eingeordnet. Warsteiner war in den 1990er Jahren zunächst zu Deutschlands größter Biermarke aufgestiegen. Danach ging der Absatz aber zurück. Andere große Brauer weiteten frühzeitig ihr Sortiment aus. Langfristig betrachtet schrumpft der deutsche Biermarkt. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die deutschen Obstbaubetriebe erwarten im Jahr 2024 eine weit unterdurchschnittliche Apfelernte. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, werden damit voraussichtlich 26,3 Prozent weniger Äpfel geerntet als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

Draußen herrschen hochsommerliche Temperaturen, doch in Annaberg verlassen bereits die ersten Stollen den Ofen. Bis Weihnachten sollen es 200 Tonnen werden.

Der Großküchenausrüster Rational wächst dank eines starken Geschäfts in Asien und Amerika weiter und sieht sich auf bestem Weg zu seinen Jahreszielen. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz des bayerischen MDax-Konzerns um vier Prozent auf 581 Millionen Euro.

Vom 12. bis 15. September 2024 geht es wieder los: Die Hamburg Beer Week #HHBW24 steht vor der Tür. Mit über 40 Events und 25 Locations bringt das Festival zum fünften Mal Hamburger Brauer, Erzeuger und Manufakturen zusammen.

Eigentlich ist der Schraubverschluss eine runde Sache. Sitzt, passt, hält dicht. Vor 135 Jahren hat ein Brite diese Erfindung patentieren lassen. Heute sorgt der Alltagsheld bei einigen für Ärger.

Der wirtschaftliche Druck vor allem auf viele mittelständische Brauereien nimmt laut Bayerischem Brauerbund weiter zu. Der Verbandspräsident findet deshalb: Bier sollte teurer sein.

Seit mehreren Wochen rutscht der Bitcoin Kurs unaufhaltsam in den Keller – am 23.06. sank er sogar unterhalb der wichtigen 60.000 € Marke. Es klingt vielleicht etwas skurril, aber als einer der Hauptverdächtigen rückt das Bundeskriminalamt (BKA) in den Fokus! Tatsächlich soll der Staat Anfang des Jahres in den Besitz von mehr als 50.000 Bitcoins gekommen sein, die sie seit Juni schrittweise liquidieren.

Ab sofort sind Eintrittskarten zur Premiere der Independent Hotel Show Munich erhältlich, die vom 20. bis 21. November 2024 in München stattfindet. Diese sind für Hoteliers und Innenarchitekten kostenfrei.

Das erste Halbjahr lief gut für die bayerischen Brauer. Entgegen dem bundesweiten Trend konnten sie ihren Absatz von Bier steigern. Es sei aber ein insgesamt unbefriedigendes Niveau, so der bayerische Brauerbund.

Die französische Unternehmen Gourmey hat den ersten Zulassungsantrag für kultiviertes Fleisch in der Europäischen Union gestellt. Bei dem Produkt handelt es sich um künstlich hergestellte Gänsestopfleber. Die Franzosen hatten ihre Stopfleber bereits im Oktober 2022 vorgestellt, nun steht das Produkt kurz vor der Zulassung und könnte schon bald auf den Tellern landen.