75 Jahre Deutsche Weinkönigin

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Wenn in wenigen Wochen die 75. Deutsche Weinkönigin gewählt wird, blicken die Finalistinnen auf ein Amt, das sich in dem Dreivierteljahrhundert seines Bestehens grundlegend gewandelt hat. Im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne wird das Amt heute von jungen Fachfrauen ausgefüllt, die die deutsche Weinbranche kompetent und kommunikationsstark vertreten. Das Deutsche Weininstitut (DWI) verantwortet von Beginn an die Wahl und die Auftritte der Deutschen Weinmajestäten.

Wer die Krone gewinnen will, muss Kenntnisse in Weinbau und Kellertechnik mitbringen, eine oder mehrere Fremdsprachen gut beherrschen und angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel über Zukunftstrends und veränderte Kulturmaßnahmen im Weinbau Bescheid wissen. Dabei sehen sich die höchsten Vertreterinnen der deutschen Weinbranche durchaus nicht als Einzelkämpferinnen. Gemeinsam mit den zwei gewählten Weinprinzessinnen sehen sie sich als Teil eines Teams von Weinbotschafterinnen, die in ihrer Amtszeit eigene Akzente setzen und neue Wege finden, um das Wissen über die Herkunft und Vielfalt der deutschen Weine in die Welt zu tragen und dabei vor allem auch die junge Generation als Zielgruppe im Blick zu haben.

Zeitgemäß oder veraltet?

Die Deutsche Weinkönigin ist eine Marke, die in diesem Jahr ein Dreivierteljahrhundert alt wird. „So eine etablierte Marke kann man nicht leichtfertig aufgeben“, beantwortet DWI-Geschäftsführerin Monika Reule die vielgestellte Frage, ob das Amt noch zeitgemäß sei. Das Image der Deutschen Weinkönigin habe sich in den letzten Jahrzehnten genauso stark modernisiert wie der deutsche Wein insgesamt, erklärt die DWI-Chefin. „Die heutigen Amtsinhaberinnen sind professionelle junge Frauen, die es als Weinbotschafterinnen hervorragend verstehen, Brücken vom traditionsreichen Weinbau ins Heute zu schlagen.“

Vom Dirndl zum Business-Look

Den Weg dahin haben Generationen von Weinköniginnen vor ihnen geebnet. Die Geschichte der ehemaligen Majestäten spiegelt nicht nur 75 Jahre Weinwerbung, sondern auch 75 Jahre Zeitgeschichte wider. Parallel mit der Veränderung des Frauenbilds in der Gesellschaft veränderte sich auch das Image der höchsten Weinmajestäten.

Als 1949 die Pfälzerin Elisabeth Kuhn zur ersten Deutsche Weinkönigin der Bundesrepublik ernannt wurde, entsprach diese noch dem traditionellen Bild einer Repräsentantin, die mit Dirndl, Krone und Zepter freundlich im Rampenlicht steht. 1967 wurde das Zepter gegen ein Weinglas ausgetauscht und fünf Jahre später war die Rheingauerin Ulrike Neradt die erste, die als Botschafterin für die deutschen Weine im Auftrag des Deutschen Weininstituts (DWI) weltweit unterwegs war. Auslandsreisen bildeten vorher eher die Ausnahme. Mit der Amtszeit von Petra Mayer 1988/1989 begann sich die Wahrnehmung der Deutschen Weinkönigin in der Öffentlichkeit zu ändern. Sie war die erste, die das bis dahin obligatorische traditionelle Dirndl ablehnte und auch bei offiziellen Terminen Jeans trug. Seit Beginn der 2000er Jahre tragen Weinmajestäten bei den meisten Terminen Businesslook. Allein die Krone gehört bei offiziellen Anlässen als Symbol weiter zum unverzichtbaren Bestandteil des Königinnen-Outfits. Sie kommt jedoch heute deutlich filigraner daher als ihre Vorgängermodelle aus den 1950er bis 1980er Jahren.

Moderne Amts-Zeiten

Das Reisen rund um den Globus gehört heute als Selbstverständlichkeit zu den Aufgaben der Weinmajestäten. Sie treffen auf prominente Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, halten Vorträge vor Fachpublikum, sind Gäste auf Podiumsdiskussionen und besuchen die 13 deutschen Weinanbaugebiete. Während der Reise- und Kontaktbeschränkungen auf Grund der Corona-Pandemie verlegten die Deutschen Weinhoheiten ihre Aktivitäten sehr stark ins Internet. Sie entwickelten eigene Formate und engagierten sich unter anderem bei den DWI Online-Themenwochen. Mit Diensthandy und Dienstwagen auf etwa 200 Terminen im In- und Ausland unterwegs, kommunizieren die Weinmajestäten von heute regelmäßig auf den Social-Media-Kanälen des DWI und den eigenen Kanälen über ihre Aktivitäten und präsentieren verschiedenste Themen rund um die deutschen Weine.

Durch die vielfältigen und neuen Herausforderungen entwickelte sich das Amt seit den 1990er Jahren für die weininteressierten jungen Frauen oft zum Karrieresprungbrett – ihre beruflichen Wege führten sie unter anderem in die Politik, ins Marketing, in die Gastronomie oder in die Selbstständigkeit.

Majestäten medial

Das Verhältnis der Medien zum Thema Weinkönigin hat im heutigen Medienzeitalter einen grundlegenden Wandel erfahren. 1965 berichteten gerade einmal sieben Sendungen im Deutschen Fernsehen über die Auftritte der Weinkönigin Waltraud Hey. 1997 wurde die Wahl der Weinkönigin in Neustadt an der Weinstraße zum ersten Mal vom Südwestfunk aufgezeichnet und später in einer 60-minütigen Zusammenfassung ausgestrahlt. Der Einzug ins TV-Zeitalter erfolgte 1998 mit der Aufzeichnung des Wahlabends durch den MDR in Freyburg im Lichthof der Sektkellerei Rotkäppchen; seit 1999 überträgt der SRW Mainz die Wahl der Deutschen Weinkönigin live im Fernsehen und seit einigen Jahren auch im weltweit abrufbaren Live-Stream.

Wer die Wahl hat

Unverändert wird die Deutsche Weinkönigin seit 1950 durch eine rund 70-köpfige Jury, bestehend aus Fachkräften aus Wissenschaft und Lehre, Politik, Weinwirtschaft und Medien aus den Reihen der regionalen Gebietsweinköniginnen gewählt. Die Geschäftsführung des DWI beruft die Jury jährlich neu. Die noch bis 1999 geltenden Bedingungen, dass die Kandidatinnen ledig sein oder aus einer Winzerfamilie stammen mussten, sind heute obsolet.

Die Mosel führt

Bei der Besetzung der Deutschen Weinköniginnen haben die Weinbauregionen Mosel mit zwölf, Nahe und Pfalz mit jeweils zehn, Franken, Rheinhessen und Baden mit jeweils acht gewählten Weinbotschafterinnen die Nase vorn. Es folgen die Ahr mit sechs, Württemberg mit vier, der Rheingau mit drei, Sachsen mit zwei und die Hessische Bergstraße, der Mittelrhein und Saale-Unstrut mit je einer Deutschen Weinmajestät. Auch in diesem Jahr werden sich wieder zwölf Bewerberinnen – die Hessische Bergstraße hat diesmal keine Kandidatin aufgestellt – zur Wahl der Deutschen Weinkönigin stellen.
 


 

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