Starbucks bekommt einen neuen Chef, der bisher mehr mit Burritos als mit Kaffee zu tun hatte: Brian Niccol stand bisher an der Spitze von Chipotle, einer auf mexikanisches Essen spezialisierten Kette. Er löst nach nur etwas mehr als einem Jahr den glücklos agierenden Laxman Narasimhan ab. Diesem war es nicht gelungen, mit neuen Produkten die Verkäufe anzukurbeln.
Niccol schaffte es hingegen, das Geschäft bei Chipotle auch in einer Zeit am Laufen zu halten, in der amerikanische Verbraucher bei Besuchen in Schnellrestaurants sparen. Die Starbucks-Aktie, die zuletzt unter Druck stand, legte nach Niccols Berufung um mehr als ein Fünftel zu. Der Kurs von Chipotle sank dagegen im frühen US-Handel zeitweise um rund 13 Prozent.
Starbucks konnte Erwartungen zuletzt nicht erfüllen
Unter Narasimhan verfehlte Starbucks zuletzt die Erwartungen der Wall Street mit Rückgängen bei Erlösen und Gewinn - und musste die Umsatzprognose für dieses Jahr zwei Mal senken.
Starbucks-Patriarch Howard Schultz, der in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach den Chefposten hielt, griff im Mai zu ungewöhnlicher öffentlicher Kritik. Die Kaffeehäuser - vor allem im Heimatmarkt USA - müssten sich auf ein besseres Erlebnis für die Kunden fokussieren, schrieb er beim Karriere-Netzwerk LinkedIn. «Die Antwort liegt nicht in den Daten, sondern in den Läden.»
Zu Narasimhans Plan gehörte zuletzt, die Bedienung in der heißen Zeit am Morgen zu beschleunigen, und die Kunden mit neuen Getränken und Essen in die Läden zu locken. (dpa)