Politik

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Die Mehrwertsteuererhöhung von sieben auf 19 Prozent auf Speisen wird gravierende Folgen für die Gastgeber haben. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes: 62,7 Prozent der befragten Unternehmer geben an, dass sie die Steueranhebung auf 19 Prozent zum 1. Januar 2024 wirtschaftlich hart treffen wird. Neun von zehn Unternehmen planen Preissteigerungen.

In einem Webseminar zur Revision der Pauschalreiserichtlinie hat der Deutsche Reiseverband über den aktuellen Stand und zu erwartenden Entwicklungen informiert. Eine weitere Verschärfung werde zu unvermeidlichen Preiserhöhungen bei Urlaubsreisen führen, warnte der Verband.

Die Verhandlungen zwischen dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Mecklenburg-Vorpommern und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten sind zu einem erfolgreichen Abschluss gekommen. Der neue Entgelttarifvertrag sieht drei Erhöhungsstufen je 200 Euro vor.

Nahezu alle Fraktionen sprachen sich in der Sitzung des Ausschusses für Tourismus in dieser Woche gegen die geplanten Kürzungen bei der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) im Bundeshaushaltsplan 2025 aus. Sie wollen nun im anstehenden parlamentarischen Verfahren nachbessern.

Im Jahr 2007 begannen noch fast 50.000 junge Menschen eine Ausbildung im Gastgewerbe. Heute ist das nur noch gut die Hälfte. 2014 absolvierten nur 58.000 Azubis insgesamt eine Lehre in der Branche. Vor ein paar Jahren waren das noch über 100.000. Dem Gewerbe geht der Nachwuchs in atemberaubendem Tempo aus. Der Geburtenrückgang und die Studienwünsche der jungen Leute unterstützen die Entwicklung. Ungünstige Arbeitszeiten, vergleichsweise geringe Verdienste und oftmals antiquierte Ausbildungsmethoden tragen ebenso zur Ausbildungskrise der Branche bei.

Die Nachwuchssorgen der Branche sind natürlich auch in Niedersachsen zu spüren. Grund genug für die Ausbildungsbeauftragte des Dehoga in der Region Hannover, nach prominenter Unterstützung zu suchen. Auf ihre Bitte hin antwortete nun niemand Geringeres als Panikrocker Udo Lindenberg. Ob sein Statement „Es kann nichts Schöneres geben, als im Hotel zu leben“ wirklich bei der Azubi-Suche helfen wird, bleibt allerdings abzuwarten.

Pünktlich zur Hauptsaison drohen bei der Lufthansa wieder neue Streiks. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat die Vorgespräche zu einer Gesamtschlichtung abgebrochen. Das Angebot habe sich als kurzfristiges taktisches Manöver entpuppt, so die Erklärung. Sowohl die Gewerkschaft, als auch die Kunden und Aktionäre seien getäuscht worden. Die Aussetzung von Streiks sei damit hinfällig. Konkrete Termine gibt es aber noch nicht.

Nach einem Jahr Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und den Lokführern der GDL, ist das Schauspiel endlich beendet. Beide Seiten einigten sich auf einen neuen Tarifvertrag. Demnach werden die Entgelte bereits zum 1. Juli um 3,5 Prozent steigen, am 1. Mai 2016 dann noch einmal um weitere 1,6 Prozent. Zudem wird es eine Einmalzahlung von 350 Euro geben, die wöchentliche Arbeitszeit wird ab 2018 um eine Stunde auf 38 Stunden reduziert.

Ab dem 1. Juli wird bei Saunabesuchen der volle Mehrwertsteuersatz fällig. Aus Sicht der Finanzfachleute ist ein solcher Besuch keine Gesundheitsbehandlung, sondern einfach nur Wellness. Der Steuersatz gilt dann nicht nur für die öffentlichen Saunabäder, auch Hotels und Fitnessstudios müssen künftig mehr an den Fiskus abführen. Rolf-Andreas Pieper vom Deutschen Sauna-Bund ist davon wenig begeistert. Schließlich sei die medizinische Wirkung des Saunabadens wissenschaftlich belegt.

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles möchte nun doch die Dokumentationspflichten beim Mindestlohn lockern. Sollte der regelmäßige Lohn der Mitarbeiter 2.000 Euro brutto übersteigen, und dieser in den letzten zwölf Monaten auch tatsächlich bezahlt worden sein, müsse demnach die Arbeitszeit nicht mehr aufgezeichnet werden.

Ab Anfang Juli wird auch in Dresden die Bettensteuer abkassiert. Die Stadt erhofft sich dadurch Mehreinnahmen in Höhe von sechs Millionen Euro. Der dortige Dehoga-Chef sieht das jedoch völlig anders. Da die neue Steuer abschreckend auf Geschäftspartner und Gäste wirke, werde Dresden eher sechs Millionen Euro Verluste machen, so Marco Bensen. Auch aus diesem Grund werde im Sommer Klage gegen die Abgabe eingereicht.

Der Tarifstreit zwischen den Lokführern der GDL und der Deutschen Bahn geht ordentlich ins Geld. Laut verschiedenen Medienberichten hätten die neun Streiks die Bahn bisher 489 Millionen Euro gekostet. Zu Buche schlugen demnach vor allem verlorene Einnahmen aus dem Personen- und Güterverkehr. Doch auch die Umplanungen von Dienst- und Zugplänen sowie die Fahrgastentschädigungen waren nicht ganz billig.