42-Jähriger gibt Millionenbetrug mit «Bierkarussell» zu

| Politik Politik

Durch den vorgetäuschten Import von französischem Bier nach Deutschland soll eine internationale Gruppe europäische Finanzbehörden um 35 Millionen Euro betrogen haben. Wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung hat am Freitag der Prozess gegen einen 42-Jährigen vor dem Landgericht Würzburg begonnen, der als Komplize für die Hintermänner in Frankreich gearbeitet haben soll. Der Mann selbst schwieg bei Gericht. Über seinen Anwalt ließ er ausrichten: «Der Inhalt der Anklage trifft zu.»

Die Gruppe soll laut Anklage versucht haben, von der vergleichsweise geringen Biersteuer in Deutschland zu profitieren. Laut Anklage betreibt der Würzburger formal ein Bierlager. Beim Zoll soll er 85 Millionen Liter französischen Bieres angemeldet haben. Tatsächlich soll das Bier aber nicht in sein Lager geliefert worden sein, sondern teils in Frankreich verkauft, teils nach Großbritannien geschmuggelt worden sein. Die Staatsanwaltschaft spricht von einem «Bierkarussell». Nur einige Wagenladungen seien zum Schein nach Unterfranken gebracht worden.

Knapp 3600 fingierte Lieferungen werden dem 42-Jährigen vorgeworfen. Für die erfundenen Importe hat die Gruppe laut Anklage 6 Millionen Euro Steuern in Deutschland gezahlt - weniger als in anderen Ländern fällig geworden wären. Etwa 700 000 Euro soll der Angeklagte als «Provision» bekommen haben. Auch seine Frau habe Geld erhalten. Die französischen Behörden schickten inzwischen einen Steuerbescheid, der 1500 Seiten lang ist. Die französischen Hintermänner sind bisher unbekannt.

Das Urteil wird für den 20. September erwartet. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine türkische Erzeugergruppe setzt sich für einen einheitlichen EU-Döner ein, was zu höheren Preisen führen könnte. Würde ihr Antrag angenommen, gäbe es EU-weit festgelegte Zutaten und Zubereitungsweisen für Döner.

Der DEHOGA-Branchentag findet in diesem Jahr am 12. November 2024 in Berlin statt. Auf LinkedIn gab der Verband jetzt erste Redner bekannt: Drei prominente Politiker haben bereits zugesagt.

Eine Kampagne des Sozialunternehmens Social-Bee erhitzt die Gemüter in Hotellerie und Gastronomie. Eigentlich will das Unternehmen darauf aufmerksam machen, dass viele gutausgebildete Geflüchtete keine passenden Jobs bekommen. Bei der Kampagne würden jedoch Berufsbilder aus dem Gastgewerbe herabgewürdigt, lautet die Kritik.

Der Meldeschein soll künftig nicht mehr von Gästen mit deutscher Staatsangehörigkeit ausgefüllt und unterschrieben werden. Der Deutsche Tourismusverband und der Deutsche Heilbäderverband fordern jedoch eine angemessene Übergangsfrist.

Die Bundesregierung hat einen Vorschlag der Ampel-Fraktionen aufgegriffen, der den bürokratischen Aufwand für Arbeitgeber etwas reduzieren soll. So sollen etwa Arbeitsverträge künftig vollständig digital abgeschlossen werden können.

Nach dem Beschluss des Rates der Stadt Hildesheim zur Einführung einer Bettensteuer ab 2025 zeigt sich die Hildesheimer Hotellerie tief enttäuscht: Hier werde eine einzelne Branche zum Stopfen von Haushaltslöchern herangezogen, so der Dehoga.

Berlin (dpa) - Zuckerhaltige Limonaden sollen nach dem Willen mehrerer Bundesländer teurer werden. 9 von 16 Bundesländern setzen sich für eine sogenannte Softdrink-Steuer ein, wie «Bild» unter Berufung auf eine Protokollerklärung zur Verbraucherschutzministerkonferenz berichtet.

Nach Willen der EU-Länder soll in der EU weniger Essen weggeworfen werden. Bis 2030 sollen Lebensmittelabfälle, die im Einzelhandel und beim Verbrauch - etwa zuhause oder in Restaurants - entstehen, um 30 Prozent pro Kopf reduziert werden.

Die Firmen in Sachsen-Anhalt suchen dringend nach Fachkräften und Auszubildenden. Weil viele Stellen nicht besetzt werden können, sucht das Land jetzt im Ausland. Vor allem Vietnam ist im Fokus.

Die Länder-Wirtschaftsminister wenden sich gegen Kürzungen bei der Deutschen Tourismus-Zentrale. Alle Länder seien bei der Wirtschaftsministerkonferenz dem Antrag von MV und anderen beigetreten.