Auch Polen und die Schweiz jetzt Corona-Hochrisikogebiete

| Politik Politik

Seit Sonntag gelten auch Polen und die Schweiz wie schon fast 60 weitere Staaten als Hochrisikogebiete für eine Corona-Ansteckung. Die Einstufung nahm die Bundesregierung am Freitag vor. Das erschwert die Einreise aus diesem Ländern - auch für Deutsche, die von einem Geschäfts-, Familien- oder Urlaubsaufenthalt zurückkehren. Neu auf der Liste sind auch Liechtenstein, Jordanien und Mauritius. Schon vorher standen darauf die deutschen Nachbarländer Niederlande, Belgien, Österreich und Tschechien.

Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne. Man kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Die Bundesregierung will damit auch angesichts der neuen Virusvariante Omikron die Ausbreitung des Virus verhindern.

Winterurlaub in der Schweiz wird für Deutsche zusätzlich auch teuer. Denn die Schweiz hat am Samstag selbst überraschend die Einreiseregeln verschärft. Jeder, der in die Schweiz reist, muss einen negativen PCR-Test vorweisen. Dies gilt auch für Genesene und Geimpfte. Zudem muss nach Einreise ein zweiter Test gemacht werden. Ausnahmen gibt es für grenznahe Regionen. Dazu gehören in Deutschland die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern.

Der Hotelverband HotellerieSuisse findet die Einstufung als Hochrisikogebiet «verheerend». Eine Quarantäne von zehn Tagen für Ungeimpfte nach Rückkehr werde Gäste von einem Urlaub abhalten, sagte eine Sprecherin. Die Deutschen seien eine wichtige Gästegruppe. Der Schweizer Tourismus-Verband bedauerte die Schweizer Ausweitung der Testpflicht auf alle Einreisenden, weil dies einen Wettbewerbsnachteil für den Schweizer Tourismus bedeute.

In Polen kommentierte die Regierung die deutsche Einstufung als Hochrisikogebiet nicht. Wer aus Deutschland nach Polen einreist, muss entweder eine Impfung oder einen negativen Covid-19-Test vorweisen, um nicht in Quarantäne zu müssen. Die Behörden betonen, sie hätten die Pandemie-Lage trotz hoher Infektionszahlen im Griff. Der Höhepunkt der aktuellen Corona-Welle sei erreicht, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Warschau.

Die polnischen Behörden meldeten am Samstag den zweiten Tag in Folge einen Rückgang der Neuinfektionen. Es waren 25 576 Fälle bei rund 38 Millionen Einwohnern. In der Schweiz wurden bei rund 8,6 Millionen Einwohnern am Freitag 9951 neue Infektionen gemeldet. Am Wochenende gibt es keine Zahlen. In Polen sind nach offiziellen Angaben gut 50 Prozent der Menschen vollständig geimpft, in der Schweiz 66 Prozent.

Mit der deutschen Einstufung als Hochrisikogebiet ist automatisch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts verbunden. Das erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Segment Alkoholfreier Wein ist zurzeit das Einzige, das weltweit ansteigt. Gleichzeitig gibt es in der Weinverordnung einige Regelungen, die die Vermarktung alkoholfreier Weine von Weingütern mit Trauben aus der Region erschweren.

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten NGG haben sich auf einen neuen Entgelttarifvertrag geeinigt. Dem Abschluss waren lange Verhandlungen vorausgegangen. Die Gewerkschaft dachte sogar über Warnstreiks nach und wurde dafür von Dorint-Boss Iserlohe scharf kritisiert.

Der Essenslieferant Delivery Hero mit Hauptsitz in Berlin steht schon länger im Fokus der EU-Wettbewerbshüter. Nun leitet Brüssel den nächsten Schritt ein. Eine Strafe von mehr als 400 Millionen ist möglich.

Der DEHOGA und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten haben sich in der Tarifrunde 2024 auf einen Tarifabschluss für die Beschäftigten in Gastronomie und Hotellerie geeinigt.

Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie gerieten viele Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. Der Bund unterstützte sie mit milliardenschweren Hilfspaketen. Viele Rückforderungen landen jetzt vor Gericht. Es geht um Milliarden.

Hotels und Restaurants klagen teilweise über schlechte Umsätze. Jetzt fordert die NGG in Baden-Württemberg 15 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten. Die Arbeitgeber reagieren mit Unverständnis.

Der Landtag beschließt eine Fülle von Verboten beim Konsum von Cannabis im Freistaat. Kritiker sehen in dem neuen Gesetz Hysterie und fordern ein Ende des Kulturkampfs. Die Wiesn-Wirte zeigen sich zufrieden.

Das Bundeskabinett verschärft das Luftsicherheitsgesetz, um radikale Klimaschützer und andere Störer von gefährlichen Aktionen auf Flughäfen abzuhalten. Stimmt der Bundestag zu, sind künftig auch Freiheitsstrafen möglich.

Nach dem Bundestag hat nun auch der Bundesrat dem Berufsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz (BVaDiG) zugestimmt. Das Gesetz tritt damit am 1. August in Kraft. Vom DEHOGA kommt Zuspruch aber auch Kritik.

Die Ampel will mit steuerlichen Vorteilen Fachleute nach Deutschland locken. Aus der Opposition kommt scharfe Kritik. Auch die Bevölkerung steht dem Vorhaben mehrheitlich kritisch gegenüber.