Aus den Webseiten der Tourismus- und Hotel- und Gaststättenverbände in Sachsen findet sich relativ wenig bis gar nicht zu den Ausschreitungen in Chemnitz. Dazu schreibt ein Kolumnist der TAZ: „Ich finde die Vorstellung unsäglich, dass das schöne Land von ausländerfeindlichem Gesocks kaputtgetrampelt wird. Und ich befürchte, der Tourismus trägt seinen Teil dazu bei – durch Dummheit, Unterlassung oder heimliche Sympathie.“
Von der Tourismusbranche, die von Weltoffenheit und ihrem guten Ruf lebe, sollte zumindest ökonomische Einsicht erwartet werden können. Diese Einsicht gebe es bislang nicht, so der Autor, der fragt: „Wo sind die Transparente der Hotel- und Gaststättenverbände bei den Demos gegen rechts? Wann kommt statt windelweicher Bedenken der wütende Aufschrei der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen zum Thema „Tourismus und Ausländerhass“? Wo gibt es die private Vereinigung von Hoteliers, die damit werben, dunkelhäutige Menschen anzustellen als politisches Statement?“
Wenn nicht bald etwas passiere, stehe es zu befürchten, dass das Auswärtige Amt in seinen Reisewarnungen nicht nur von Touren in den Niger und nach Fukushima abrate, sondern auch vor Abstechern nach Zwickau und Riesa.