Baden-Württemberg: Schärfere Corona-Regeln für Clubs und Diskotheken

| Politik Politik

Wegen der steigenden Zahl an Corona-Fällen gelten in Clubs und Diskotheken im Südwesten strengere Corona-Regeln. Solange die sogenannte Warnstufe in Baden-Württemberg gilt, dürfen Gäste Masken nur dann abnehmen, wenn der Zutritt auf Geimpfte und Genesene (2G) beschränkt ist. Ob die Locations unter Vollauslastung betrieben werden dürfen, hänge von der Belüftung ab, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Stuttgart nach Gesprächen mit dem Hotel- und Gaststättenverband Dehoga mit. Gibt es keine ausreichende Lüftung oder Luftreinigung, dürfen die Betriebe nur zu maximal 70 Prozent der Kapazität ausgelastet sein. Sogenannte CO2-Ampeln sollen helfen zu erkennen, ob gelüftet werden muss.

«Leider beobachten wir mit den sinkenden Außentemperaturen ein sich stark verschärfendes Infektionsgeschehen», erläuterte Amtschef Uwe Lahl laut Mitteilung. Die Impfquote sei nicht hoch genug, um diese Entwicklungen einzudämmen. «Die Ausnahme von der Maskenpflicht müssen wir daher jetzt mit Erreichen der Warnstufe etwas einschränken - wir ermöglichen aber weiterhin, dass ohne Maske getanzt werden kann.»

Dehoga-Landeschef Fritz Engelhardt nannte den 2G-Standard in Verbindung mit anspruchsvollen, geprüften Hygienekonzepten «eine gute Basis für ein sicheres, verantwortungsvolles Club- und Diskotheken-Erlebnis ohne Maske auf der Tanzfläche». Die Vorsitzende der Interessengemeinschaft Clubkultur Baden-Württemberg, Theresa Kern, sagte: «Clubatmosphäre und Maske tragen schließen sich leider aus.» Beide sehen die getroffenen Regelungen als gute Lösung an.

Im Sommer hatte die Landesregierung Clubs und Diskotheken erlaubt zu öffnen. Damals waren die Corona-Zahlen niedrig. Seit Mittwoch gilt die sogenannte Warnstufe mit strengeren Regeln für Ungeimpfte. Noch schärfere Maßnahmen drohen, sollte die Zahl der infizierten Intensivpatienten an zwei Werktagen infolge bei 390 oder mehr liegen. «Die Intensivstationen sind bereits jetzt mit vielen Covid-19-Erkrankten belegt und es werden weiterhin steigende Zahlen prognostiziert», sagte Lahl. Daher sei es notwendig, jetzt zu handeln. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ihre harte Gangart gegen Cannabis-Konsum hat die Staatsregierung immer wieder betont. Strengere Regeln gelten im Freistaat aber erst jetzt - unter anderem auf Volksfesten und in Gaststätten.

Das Segment Alkoholfreier Wein ist zurzeit das Einzige, das weltweit ansteigt. Gleichzeitig gibt es in der Weinverordnung einige Regelungen, die die Vermarktung alkoholfreier Weine von Weingütern mit Trauben aus der Region erschweren.

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten NGG haben sich auf einen neuen Entgelttarifvertrag geeinigt. Dem Abschluss waren lange Verhandlungen vorausgegangen. Die Gewerkschaft dachte sogar über Warnstreiks nach und wurde dafür von Dorint-Boss Iserlohe scharf kritisiert.

Der Essenslieferant Delivery Hero mit Hauptsitz in Berlin steht schon länger im Fokus der EU-Wettbewerbshüter. Nun leitet Brüssel den nächsten Schritt ein. Eine Strafe von mehr als 400 Millionen ist möglich.

Der DEHOGA und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten haben sich in der Tarifrunde 2024 auf einen Tarifabschluss für die Beschäftigten in Gastronomie und Hotellerie geeinigt.

Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie gerieten viele Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. Der Bund unterstützte sie mit milliardenschweren Hilfspaketen. Viele Rückforderungen landen jetzt vor Gericht. Es geht um Milliarden.

Hotels und Restaurants klagen teilweise über schlechte Umsätze. Jetzt fordert die NGG in Baden-Württemberg 15 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten. Die Arbeitgeber reagieren mit Unverständnis.

Der Landtag beschließt eine Fülle von Verboten beim Konsum von Cannabis im Freistaat. Kritiker sehen in dem neuen Gesetz Hysterie und fordern ein Ende des Kulturkampfs. Die Wiesn-Wirte zeigen sich zufrieden.

Das Bundeskabinett verschärft das Luftsicherheitsgesetz, um radikale Klimaschützer und andere Störer von gefährlichen Aktionen auf Flughäfen abzuhalten. Stimmt der Bundestag zu, sind künftig auch Freiheitsstrafen möglich.

Nach dem Bundestag hat nun auch der Bundesrat dem Berufsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz (BVaDiG) zugestimmt. Das Gesetz tritt damit am 1. August in Kraft. Vom DEHOGA kommt Zuspruch aber auch Kritik.