Bayern ohne Gastgewerbe? Ministerin warnt vor Folgen und fordert politische Wende

| Politik Politik

Das Gastgewerbe spielt für Bayern eine bedeutende Rolle, wie Bayerns Tourismusministerin Michaela Kaniber beim diesjährigen Gastgebertag des DEHOGA Bayern in Amberg hervorhob. Sie betonte sowohl die konstruktive und enge Zusammenarbeit mit dem Verband als auch die wirtschaftliche und gesellschaftliche herausragende Bedeutung der Branche: "Ohne unser Gastgewerbe wäre Bayern nicht das, was es heute ist: ein herrliches wunderschönes Fleckchen Erde und eines der attraktivsten und beliebtesten Reiseziele Europas. Bayern ohne seine Gastgeber, Bayern ohne Tourismus - das ist schlicht unvorstellbar", so Kaniber. Insofern sei es dem Freistaat wichtig, das Gastgewerbe als Rückgrat des Tourismus aktiv zu unterstützen.

Ein zentrales Anliegen der Tourismusministerin bleibt dabei das dauerhafte Senken des Mehrwertsteuersatzes auf sieben Prozent. Michaela Kaniber: "Die Ampel-Koalition hat den reduzierten Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie gegen jede Vernunft auslaufen lassen. Ein Kardinalfehler! In erster Linie trifft das die Menschen, die sich den Restaurantbesuch nicht mehr oder nicht mehr so oft leisten können. In der Folge hat das in der Branche großen Schaden angerichtet. Wir brauchen dringend einen tourismuspolitischen Neustart in Berlin. Wir brauchen eine Regierung, die versteht, welchen Wert Tourismus und Gastgewerbe für unser Land haben. Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch unter sozialen Aspekten. Gaststätten sind wichtige Orte der Begegnung." Nur mit verlässlichen Rahmenbedingungen könnten Investitionen in der Branche angestoßen und wertvolle Arbeitsplätze gesichert werden.

Zudem forderte Kaniber von Berlin Bewegung bei der Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes: "Unser Ziel muss es sein, die Arbeitszeitmodelle im Gastgewerbe zu flexibilisieren und endlich an die Lebenswirklichkeit der Menschen anzupassen." Trotz aller Missstände in Berlin blicke sie aber ansonsten zuversichtlich in die touristische Zukunft des Freistaates. "Der Tourismus in Bayern ist stark. Der zurückliegende Sommer glänzt mit neuen Rekorden bei den Übernachtungszahlen – auch weil unser Gastgewerbe für jede Zielgruppe und für jeden Geldbeutel das passende Angebot bieten kann. Wir werden in Bayern die Branche weiter nach Kräften unterstützen, um sie gemeinsam mit dem DEHOGA zukunftsfest aufzustellen", so die Ministerin.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Viele Beschäftigte gehen bald in den Ruhestand, gleichzeitig werden weniger Menschen geboren - Unternehmen suchen händeringend Arbeitskräfte. Sachsen-Anhalt will bei der Anwerbung unterstützen.

Ab April 2025 wird in Magdeburg eine Beherbergungssteuer für Übernachtungsgäste fällig. Das Steueraufkommen soll zunächst vollständig in den allgemeinen Haushalt fließen, um bestehende Defizite auszugleichen.

Der Deutsche Reiseverband wendet sich anlässlich der derzeit in Baku stattfindenden Weltklimakonferenz gegen die Forderung von UN-Generalsekretär António Guterres, Flug- und Seereisen mit Abgaben zu belegen, um damit Hilfen für Entwicklungsländer aufzustocken.

Die NGG empfiehlt ihren Tarifkommissionen fünf bis sieben Prozent mehr Geld, die unbefristete Übernahme von Auszubildenden im erlernten Beruf nach erfolgreich bestandener Ausbildung und Arbeitszeitentlastung.

In Berlin fand jetzt der DEHOGA Branchentag statt. Neben der Spitzenpolitik standen auch Branchen-Insider sowie Experten aus der Wissenschaft auf der Bühne, sprachen über ihre Positionen und gaben Einblicke. Mehr als 650 Hoteliers und Gastronomen kamen in die Bolle-Säle nach Berlin. Eine Bildergalerie.

Im kleinsten EU-Land leben nur etwas mehr als eine halbe Million Menschen. Aber pro Jahr kommen etwa drei Millionen Touristen. Jetzt will man sich bemühen, dass der Wohnungsmarkt nicht mehr so leidet.

Beim Branchetag des DEHOGA-Bundesverbandes hat sich der Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz mit Nachdruck für eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie ausgesprochen. Zuvor hatte DEHOGA-Präsident Guido Zöllick die zentrale Branchenforderung erneuert.

Die Delegiertenversammlung des DEHOGA Bundesverbandes hat am Dienstag ihr Präsidium neu gewählt. Für weitere vier Jahre in seinem Amt als Präsident erneut bestätigt wurde in geheimer Abstimmung Guido Zöllick. Neue stellvertretende Präsidentin ist Angela Inselkammer. Auch die übrigen Präsidiumsmitglieder wurden neu gewählt.

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Hotelverbandes Deutschland (IHA)​​​​​​​ stand nach dem Ende der Ampel die Bundespolitik im Mittelpunkt. Zudem standen turnusmäßig nach vier Jahren auch Neuwahlen aller Verbandsgremien an.

Nach dem Ende der Ampelkoalition fordert der DEHOGA Bundesverband schnellstmögliche Neuwahlen. Deutschland brauche eine handlungsfähige Regierung. Eine monatelange Hängepartie könne sich die Republik nicht leisten.