Britische Wettbewerbsbehörde schränkt Amazon-Einstieg bei Deliveroo ein

| Politik Politik

Die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (Competition and Markets Authority, CMA) hat eine Untersuchung der Amazon-Investition in den Lieferdienst Deliveroo angekündigt. So erklärte die CMA Medienberichten zufolge, dass sie den Verdacht habe, dass sich Amazon und Deliveroo kaum noch unterscheiden und beide Unternehmen durch die Investition im Wesentlichen fusionieren würden. Aus diesem Grund erlies die Behörde nun eine Verfügung, die Änderungen bei Deliveroo einschränkt. 

Der Lieferdienst kann in Großbritannien weiterhin ausliefern, muss dies aber als eigenständiges Unternehmen mit eigenem Vertrieb und eigener Marke tun. Laut der CMA-Verfügung darf auch die Organisationsstruktur von Deliveroo nicht wesentlich verändert werden. Nun wird die Einleitung einer vollständigen Untersuchung der Verbindung beider Firmen geprüft. 

Die britische Wettbewerbsbehörde hatte in der vergangenen Woche angekündigt, dass sie eine genauere Untersuchung von Technologieunternehmen, insbesondere von Online-Plattformen, plant. „Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Unternehmen innovativ sind und im Wettbewerb bestehen", so Andrew Tyrie, Vorsitzende der Regulierungsbehörde, in einer Erklärung. „Und genauso ist es unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Verbraucher vor Nachteilen geschützt werden."

Amazon hatte bereits im Mai angekündigt, dass es eine Investition in Höhe von 575 Millionen Dollar in das Unternehmen pumpen wird (Tageskarte berichtete). Laut New York Times sei die aktuelle Untersuchung bemerkenswert, da Amazon nur eine Minderheitsbeteiligung an Deliveroo halten würde. Zudem betreibe Amazon derzeit keinen Restaurant-Lieferservice, nachdem es sein Angebot in Großbritannien im Dezember und sein amerikanisches im vergangenen Monat geschlossen hatte.

Ein Sprecher von Deliveroo erklärte, dass die beiden Unternehmen eng mit den Regulierungsbehörden zusammengearbeitet hätten, um die Genehmigung für die Investition zu erhalten. „Wir glauben, dass es diese Minderheitsinvestition Deliveroo ermöglichen wird, die eigenen Dienstleistungen zu erweitern, den Verbrauchern durch eine größere Auswahl zu helfen und neue Arbeitsplätze zu schaffen, da mehr Restaurants Zugang zu diesem Service erhalten", kommentierte Amazon-Sprecher Tom Parker.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine türkische Erzeugergruppe setzt sich für einen einheitlichen EU-Döner ein, was zu höheren Preisen führen könnte. Würde ihr Antrag angenommen, gäbe es EU-weit festgelegte Zutaten und Zubereitungsweisen für Döner.

Der DEHOGA-Branchentag findet in diesem Jahr am 12. November 2024 in Berlin statt. Auf LinkedIn gab der Verband jetzt erste Redner bekannt: Drei prominente Politiker haben bereits zugesagt.

Eine Kampagne des Sozialunternehmens Social-Bee erhitzt die Gemüter in Hotellerie und Gastronomie. Eigentlich will das Unternehmen darauf aufmerksam machen, dass viele gutausgebildete Geflüchtete keine passenden Jobs bekommen. Bei der Kampagne würden jedoch Berufsbilder aus dem Gastgewerbe herabgewürdigt, lautet die Kritik.

Der Meldeschein soll künftig nicht mehr von Gästen mit deutscher Staatsangehörigkeit ausgefüllt und unterschrieben werden. Der Deutsche Tourismusverband und der Deutsche Heilbäderverband fordern jedoch eine angemessene Übergangsfrist.

Die Bundesregierung hat einen Vorschlag der Ampel-Fraktionen aufgegriffen, der den bürokratischen Aufwand für Arbeitgeber etwas reduzieren soll. So sollen etwa Arbeitsverträge künftig vollständig digital abgeschlossen werden können.

Nach dem Beschluss des Rates der Stadt Hildesheim zur Einführung einer Bettensteuer ab 2025 zeigt sich die Hildesheimer Hotellerie tief enttäuscht: Hier werde eine einzelne Branche zum Stopfen von Haushaltslöchern herangezogen, so der Dehoga.

Berlin (dpa) - Zuckerhaltige Limonaden sollen nach dem Willen mehrerer Bundesländer teurer werden. 9 von 16 Bundesländern setzen sich für eine sogenannte Softdrink-Steuer ein, wie «Bild» unter Berufung auf eine Protokollerklärung zur Verbraucherschutzministerkonferenz berichtet.

Nach Willen der EU-Länder soll in der EU weniger Essen weggeworfen werden. Bis 2030 sollen Lebensmittelabfälle, die im Einzelhandel und beim Verbrauch - etwa zuhause oder in Restaurants - entstehen, um 30 Prozent pro Kopf reduziert werden.

Die Firmen in Sachsen-Anhalt suchen dringend nach Fachkräften und Auszubildenden. Weil viele Stellen nicht besetzt werden können, sucht das Land jetzt im Ausland. Vor allem Vietnam ist im Fokus.

Die Länder-Wirtschaftsminister wenden sich gegen Kürzungen bei der Deutschen Tourismus-Zentrale. Alle Länder seien bei der Wirtschaftsministerkonferenz dem Antrag von MV und anderen beigetreten.