Bundesrat berät über mögliches Ende der Vorkasse bei Flugtickets

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Reisende sollen nach dem Willen Niedersachsens Flugtickets künftig erst beim Check-in bezahlen müssen. Eine entsprechende Vorlage des Landes gegen die Vorkasse in dem Bereich wurde am Freitag in den Bundesrat eingebracht. Die Initiative wird in den kommenden Tagen in den Ausschüssen der Länderkammer beraten.

Bislang ist es üblich, dass Reisende ihre Flugtickets bereits bei der Buchung und damit oft Monate im Voraus bezahlen müssen. Aus Sicht der Landesregierung in Hannover benachteiligt diese Praxis die Fluggäste. Flugausfälle gingen fast immer zulasten der Reisenden. Diese müssten sich im Falle einer Stornierung mühsam und teils langwierig um eine Rückerstattung bemühen. Deshalb soll der Flugpreis künftig erst bei Antritt des Fluges fällig werden. Passagiere müssten ihre Tickets also erst beim Check-in bezahlen.

Hintergrund der Initiative sind die zahlreichen Flugstornierungen in diesem Sommer aufgrund von Personalengpässen. Diese habe die Luftfahrtbranche selbst zu verantworten, argumentiert das Land. Auch zu Beginn der Pandemie hätten Unternehmen versucht, Kundinnen und Kunden Gutscheine auszustellen, statt ihnen die gezahlten Flugpreise zu erstatten.

Nach den Vorstellungen des Landes soll die Länderkammer die Bundesregierung bitten, einen Gesetzentwurf vorzulegen, der sicherstellt, dass der Beförderungspreis frühestens bei Abfertigung des Fluges verlangt werden darf. Der Rechtsauschuss und weitere Ausschüsse der Länderkammer wollen sich noch im September mit dem Vorschlag befassen. Dann kann das Plenum darüber abstimmen, ob es eine entsprechende Entschließung fasst. (dpa)


 

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