DEHOGA Bayern und Markengastronomie L’Osteria erwägen Klage gegen 2G-Plus-Regeln

| Politik Politik

Der DEHOGA Bayern hat nach den gestrigen Beschlüssen angekündigt, eine Klage gegen die darin als Maßnahme vorgesehene bundeslandweite 2G-Plus-Regelung ab einer Hospitalisierungsrate von 6 zu prüfen. In Bayern liegt der Wert derzeit über dieser Schwelle. „Flächendeckendes 2G-Plus im Gastgewerbe ist nicht verhältnismäßig und bedeutet auch durch die fehlenden Testkapazitäten einen De-facto-Lockdown für viele Betriebe. Wir behalten uns vor, dies auch gerichtlich auf Verhältnismäßigkeit zu prüfen", erklärte Landesgeschäftsführer Thomas Geppert das Vorhaben.

Mit Sorge schaut auch die italienische Markengastronomie L’Osteria auf die Beschlüsse rund um Sperrstunden oder 2GPlus-Pflichten für die Gastronomie in den einzelnen Bundesländern. Das veranlasst das Unternehmen aktuell dazu, die Verfassungsmäßigkeit der entsprechenden gesetzlichen Regelungen und Verordnungen prüfen zu lassen, gegebenenfalls im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes vorzugehen und Klage einzureichen. Dabei wird die FR L’Osteria SE federführend von Alexander Tauber, Rechtsanwalt und Partner der HEUSSEN Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, beraten und vertreten.
 

Die derzeitige Lage der Corona-Pandemie als sogenannte vierte Welle ist sehr ernst zu nehmen und die aktuell steigenden Fallzahlen erzwingen ein schnelles und vor allem umfassendes Handeln seitens der Politik. Wie bereits am Mittwoch durch die Initiative Gastgeberkreis, deren Mitglied die FR L’Osteria SE ist, verkündet wurde, begrüßt L‘Osteria eine flächendeckende 2G-Regelung ausdrücklich, um den größtmöglichen Schutz für alle Beteiligten innerhalb der Gastronomie gewährleisten zu können. 

"Sperrstunden und 2GPlus-Regelungen machen Gastronomie erneut zum Sonderopfer"

Die Einführung von Sperrstunden sowie 2GPlus (geimpft oder genesen und zusätzlich aktueller Testnachweis), was einem Lockdown für die Branche gleichkommt, ruft eine erneute wirtschaftliche Katastrophe für die Gastronomie hervor. Vor allem der Aufwand bzw. die Hürde bei 2Gplus vor dem Restaurantbesuch noch einen Test machen zu müssen, wird vielen Geimpften und Genesenen zu hoch sein. Hinzu kommt die damit verbundene Verunsicherung der Gäste, die sich dann vielleicht doch lieber zu Hause mit Freunden oder der Familie treffen. Und mit ausbleibenden Gästen steigt auch wieder die Verunsicherung unter den Mitarbeitenden, die die Gastronomie-Branche in den letzten Monaten gerade erst wieder mühsam zurückgewinnen konnte.  

Mirko Silz, CEO der FR L’Osteria SE und Mitinitiator des Gastgeberkreises: „Eine Branche, die seit Beginn der Corona-Pandemie eine Sonderopferrolle leistet, wird in diesen Tagen erneut vor schwere Herausforderungen und Entscheidungen gestellt. Im Interesse unserer Mitarbeitenden, Partner:innen und letztendlich für die gesamte Gastronomie-Branche sehe ich leider keine andere Möglichkeit, als mit Rechtsmitteln gegen die neuen Sperrstunden und 2GPlus-Verordnungen vorzugehen. Wir steuern auf den dritten Winter der Pandemie zu und dass wir überhaupt in diese Lage kommen, ist mir absolut unerklärlich. Der Politik ist bekannt, dass die klassische Gastronomie nicht Treiber dieser Pandemie ist und trotzdem sind wir stets die Ersten, die unter den Maßnahmen zu leiden haben.“     


Zurück

Vielleicht auch interessant

In niedersächsischen Städten und Gemeinden wird zunehmend Bettensteuer erhoben. Der Dehoga kritisiert die Mehrkosten für Gäste und den bürokratischen Aufwand für Gastgeber.

Eine türkische Erzeugergruppe setzt sich für einen einheitlichen EU-Döner ein, was zu höheren Preisen führen könnte. Würde ihr Antrag angenommen, gäbe es EU-weit festgelegte Zutaten und Zubereitungsweisen für Döner.

Der DEHOGA-Branchentag findet in diesem Jahr am 12. November 2024 in Berlin statt. Auf LinkedIn gab der Verband jetzt erste Redner bekannt: Drei prominente Politiker haben bereits zugesagt.

Eine Kampagne des Sozialunternehmens Social-Bee erhitzt die Gemüter in Hotellerie und Gastronomie. Eigentlich will das Unternehmen darauf aufmerksam machen, dass viele gutausgebildete Geflüchtete keine passenden Jobs bekommen. Bei der Kampagne würden jedoch Berufsbilder aus dem Gastgewerbe herabgewürdigt, lautet die Kritik.

Der Meldeschein soll künftig nicht mehr von Gästen mit deutscher Staatsangehörigkeit ausgefüllt und unterschrieben werden. Der Deutsche Tourismusverband und der Deutsche Heilbäderverband fordern jedoch eine angemessene Übergangsfrist.

Die Bundesregierung hat einen Vorschlag der Ampel-Fraktionen aufgegriffen, der den bürokratischen Aufwand für Arbeitgeber etwas reduzieren soll. So sollen etwa Arbeitsverträge künftig vollständig digital abgeschlossen werden können.

Nach dem Beschluss des Rates der Stadt Hildesheim zur Einführung einer Bettensteuer ab 2025 zeigt sich die Hildesheimer Hotellerie tief enttäuscht: Hier werde eine einzelne Branche zum Stopfen von Haushaltslöchern herangezogen, so der Dehoga.

Berlin (dpa) - Zuckerhaltige Limonaden sollen nach dem Willen mehrerer Bundesländer teurer werden. 9 von 16 Bundesländern setzen sich für eine sogenannte Softdrink-Steuer ein, wie «Bild» unter Berufung auf eine Protokollerklärung zur Verbraucherschutzministerkonferenz berichtet.

Nach Willen der EU-Länder soll in der EU weniger Essen weggeworfen werden. Bis 2030 sollen Lebensmittelabfälle, die im Einzelhandel und beim Verbrauch - etwa zuhause oder in Restaurants - entstehen, um 30 Prozent pro Kopf reduziert werden.

Die Firmen in Sachsen-Anhalt suchen dringend nach Fachkräften und Auszubildenden. Weil viele Stellen nicht besetzt werden können, sucht das Land jetzt im Ausland. Vor allem Vietnam ist im Fokus.