DEHOGA fordert Verlässlichkeit und Transparenz von Google

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Der Rechtsstreit ist nun zunächst beigelegt. Der geplante Termin zur mündlichen Verhandlung am Mittwoch dieser Woche vor dem Landgericht München wurde abgesagt. Google den Unterlassungsanspruch anerkannt und um Aufhebung des Termins gebeten. (Tageskarte berichtete)

Der aktuelle Fall mache erneut die Dringlichkeit deutlich, im Interesse aller Beteiligten – Verbraucher, Unternehmer und Portalbetreiber – endlich zu mehr Klarheit, Verlässlichkeit und Transparenz solcher Informationen im Internet allgemein zu kommen, sagt der Verband. Bereits im Juli hatten der DEHOGA sich an an Google gewandt, und auf Frage nach Zustandekommen der Angaben folgende Antwort erhalten:

"Mit den geschätzten Wartezeiten können Google-Nutzer sehen, wie lange sie möglicherweise zu bestimmten Tageszeiten in ihren Lieblingsrestaurants warten. Die geschätzten Wartezeiten basieren auf anonymen Daten von Personen, die in der Vergangenheit das betreffende Restaurant besucht haben, ähnlich wie bei den Funktionen "Stoßzeiten" und "Besuchsdauer". Wenn Unternehmen Feedback haben, bitten wir Sie, uns dieses über den betreffenden Link in der Funktion zu übermitteln. Im Fall dieses Restaurants können wir bestätigen, dass wir die Funktion "Wartezeiten" entfernt haben. Wir werden den Fall außerdem untersuchen, um Google Maps weiter zu verbessern." 

Hierzu schreibt der Verband: „Fakt ist: Nutzergenerierte Informationen über Leistungen und Unternehmen haben einen immer größer werdenden Stellenwert – für Gäste wie Betriebe. Vor diesem Hintergrund hält der DEHOGA Bundesverband fest:

1. Die Betriebe sind aufgerufen, die veröffentlichten Daten zu ihren Betrieben regelmäßig zu überprüfen. Denn es ist nicht auszuschließen, dass durch falsche Angaben im Netz dem Betrieb Schaden zugefügt wird. Der Einfluss der Online-Reputation des Hotels oder Restaurants auf die wirtschaftliche Performance ist heutzutage hoch.

2. Seitens der Portalbetreiber gilt es, Transparenz und Verlässlichkeit sicherzustellen.Die Portalbetreiber stehen hier in einer besonderen Verantwortung. Falschangaben müssen ausgeschlossen werden. Es ist unerlässlich, die Leistungsfähigkeit und Verlässlichkeit von Tools und Algorithmen ständig zu überprüfen. Konkret auf die Wartezeit bezogen gilt es hierbei, eine Vielzahl von Einflussfaktoren zu berücksichtigen – wie Nachfrageschwankungen, Feiertage, Ferienzeiten… Welchen Sinn ergeben Informationen für die Gäste, wenn die Faktoren, die eine Rolle spielen, nicht korrekt abgebildet werden können? Für die Betriebe können die Folgen dramatisch sein. Wenn Algorithmen nicht funktionieren, dann werden Gäste abgehalten. Hier steht aber auch die Glaubwürdigkeit der Marke Google auf dem Spiel. Insbesondere, wenn sich solche Fälle häufen, ist das Vertrauen nachhaltig erschüttert.  

3. Grundsätzlich ist es auch an den Nutzern, Informationen im Netz kritisch zu hinterfragen.“


 

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