EU will einheitliche Regeln zur Beurteilung der Nachhaltigkeit von Hotels

| Politik Politik

Die Europäische Union startet einen Konsultationsprozess, um die Vorschriften zur Messung der Umweltauswirkungen von Hotels weiterzuentwickeln.

In einer auf Booking.com verbreiteten Veröffentlichung ruft Emmanuelle Maire, Managerin bei der Generaldirektion für Umweltpolitik der Europäischen Kommission, Unternehmen und Hoteliers dazu auf, ihre Umweltleistung zu verbessern.

Um das EU-Ziel der CO2-Neutralität bis 2050 zu erreichen, empfiehlt Emmanuelle Maire Hoteliers, „sich mit zwei vertrauenswürdigen EU-Siegeln zu beschäftigen, die Unternehmen in der globalen Tourismusbranche helfen können, nachhaltiger zu werden.“ Diese beiden EU-Zertifizierungen sind das EU-Umweltzeichen (EU Ecolabel), das für Beherbergungsdienstleistungen vergeben wird, und das Europäische System für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS), das nichts anderes als ein Managementinstrument ist, das den Beherbergungsbetrieben dabei hilft, ihre Umweltauswirkungen zu ermitteln, Reduktionsziele zu setzen und über ihre Fortschritte zu berichten.

Um sie zu erhalten, müssen die Anbieter von Beherbergungsleistungen strenge Kriterien erfüllen und eine Politik der Nachhaltigkeit verfolgen, um ihre Umweltauswirkungen im Laufe der Zeit zu verringern. Abgesehen von den Wettbewerbsvorteilen oder Einsparungen, die dies für die Akteure auf dem Beherbergungsmarkt bedeutet, erklärt sie, dass diese Zertifizierungen es ihnen ermöglichen werden, „geprüfte Umwelterklärungen abzugeben und sie an die europäische Gesetzgebung anzupassen, die im September 2026 in Kraft treten wird.

Parallel dazu arbeitet das Ministerium für Mobilität und Transport an einem neuen Regulierungsentwurf, der für das Hotelgewerbe und die „verantwortungsvollsten“ Betriebe gelten soll. Die Regelung soll für Hoteliers in den 27 EU-Mitgliedstaaten gelten und sie dazu verpflichten, „solide Beweise“ für ihre Nachhaltigkeitsbehauptungen zu liefern, während sie gleichzeitig „Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei den Verbrauchern, die nach nachhaltigen Unterkünften suchen“, sicherstellen soll.

Die Konsultation wurde am 3. Februar eröffnet und läuft bis zum 2. März. Die gesammelten Kommentare werden dann dazu beitragen, die neuen Vorschriften in der ersten Hälfte des Jahres 2026 fertigzustellen, bevor sie im zweiten Quartal desselben Jahres in Kraft treten. Mit der Ausarbeitung dieser Regeln für die Nachhaltigkeit in der Hotellerie wendet die EU den PEF-Prozess erstmals auf den „Tourismussektor und seine Dienstleistungen“ an. Laut der Europäischen Kommission soll diese Initiative sicherstellen, dass Reisenden standardisiertere Informationen über die Nachhaltigkeit von Betrieben zur Verfügung stehen.

Weitere Informationen und Unterstützung erhalten Hotels auf den offiziellen Websites des Europäischen Umweltzeichens und des EMAS.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Wer Einweg-Kaffeebecher, -Pommesschalen oder -Strohhalme verkauft, zahlt in Tübingen dafür eine Steuer. Die Stadt ist damit Vorreiter. Ob andere nachziehen, hängt auch an einem Urteil aus Karlsruhe.

Wie hoch muss ein Stundenlohn in Deutschland liegen, damit man nicht von Armut bedroht ist? Aus Sicht des DGB sollte dies die entscheidende Maßgabe sein für einen kräftigen Lohnschub bei vielen.

Die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand, zu der auch der DEHOGA Bundesverband gehört, präsentiert ihre Wahlforderungen zur Bundestagswahl 2025 und appelliert an die Politik, die notwendigen Reformen entschlossen anzugehen, um die Zukunftsfähigkeit des Mittelstandes zu gewährleisten.

Zuletzt hatte die rechte Regierung von Meloni zunehmend Schwierigkeiten mit der Justiz. Nun muss eine ihrer prominentesten Vertreterin vor Gericht. Das könnte auch Meloni in Bedrängnis bringen.

Im Wahlprogramm mit der CDU hat die CSU zwar schon viele ihrer Themen untergebracht - aber nicht überall sind die Unionsschwestern inhaltlich identisch. Dafür kommt nun die «Bayern-Agenda».

Die italienische Regierung will mit einem neuen Gesetz die Verbreitung von gefälschten und bezahlten Online-Bewertungen für Hotels, Restaurants und touristische Attraktionen eindämmen. So soll künftig die Identität verifiziert und ein Besuchsnachweis vorgelegt werden.

Die Pläne der Potsdamer Stadtverwaltung, die Übernachtungssteuer von derzeit fünf auf 7,5 Prozent zu erhöhen, stoßen beim Hotel- und Gaststättenverband auf scharfe Kritik. Stattdessen plädiert der Verband für die Einführung einer Tourismusabgabe.

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie von sieben auf 19 Prozent zum 1. Januar 2024 stößt in der Bevölkerung auf breite Ablehnung. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA im Auftrag des DEHOGA Bundesverband. Mehr als zwei Drittel der Befragten bewerten die Maßnahme als ungerechtfertigt.

Mit klaren Forderungen startet der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband in die entscheidende Phase vor der Bundestagswahl. Ein Weiter so dürfe es nicht geben, sagt Präsident Guido Zöllick, der eine konsequente Neuausrichtung der Politik fordert.

Deutschlands Wirtschaft schwächelt. Der Verband Die Familienunternehmer lobt die Gegenrezepte der CDU/CSU. Präsidentin Ostermann verteilt in Seeon aber auch eine Watschn, wie man in Bayern sagt.