Das hessische Gastgewerbe leidet im zweiten Corona-Winter einer Umfrage zufolge weiter massiv unter den Folgen der Pandemie. Im Durchschnitt verzeichneten Hotels, Restaurants, Cafés, Kneipen, Clubs und Bars allein im November einen Umsatzverlust von 40 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019, wie der Hotel- und Gastronomieverband am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte und auf die Angaben von mehr als 1200 Betrieben verwies. «Die Lage ist sehr ernst», erklärte Hauptgeschäftsführer Julius Wagner. Viele Unternehmen könnten aktuell wirtschaftlich nicht mehr rentabel arbeiten.
Gut 62 Prozent der Hoteliers und Gastronomen kämen mit der 2G-Regel (Einlass nur für Genesene und Geimpfte) grundsätzlich zwar zurecht, erläuterte Wagner. Die anstehenden Verschärfungen ab kommenden Sonntag führten aber dazu, dass viele Betriebe im Dezember nicht mehr öffnen könnten. Angesichts der kritischen Corona-Lage streicht Hessen die 2G-plus-Option, wonach geimpfte oder genesene Gäste mit zusätzlichem Test ohne Abstands- und Maskenpflicht bewirtet werden dürfen. Nun blieben gerade junge Gäste aus, die Leute träfen sich vermehrt im unkontrollierten privaten Bereich, kritisierte Wagner.
Der Gastronomie und Hotellerie mache eine Flut von Stornierungen etwa von Weihnachtsfeiern oder Kurzurlauben zu schaffen. Dennoch wolle das Gastgewerbe mehrheitlich geöffnet bleiben, erklärte der Dehoga-Geschäftsführer. «Doch das muss in wirtschaftlich vernünftigen Rahmenbedingungen geschehen.» Die aktuellen wichtigen Wirtschaftshilfen in Form des Fixkostenersatzes seien grundsätzlich gut, teilte Wagner mit. Es sei aber jetzt schon absehbar, dass sie nicht ausreichen werden, um die Umsatzverluste aufzufangen. (dpa)