Gastgewerbe zur Europawahl 2024 – Wofür steht welche Partei?

| Politik Politik

Zur Europawahl am 9. Juni 2024 hat die Branche ihre Positionen und Erwartungen für ein starkes Gastgewerbe in einer leistungsfähigen Europäischen Union an die Politik adressiert. Jetzt liegen die Antworten der Parteien auf den gemeinsamen Fragenkatalog des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband) und des Hotelverbandes Deutschland (IHA) vor.

„Wir wollten wissen, wer bei den in Brüssel konkret anstehenden Entscheidungen an der Seite von Gastronomen und Hoteliers steht“, erklären die Verbände. Angesichts der vielfältigen und immer komplexer werdenden Herausforderungen kommt es für die Hauptleistungsträger der Tourismuswirtschaft und die drittgrößten Arbeitgeber in Europa mehr denn je auf faire und wirtschaftsfördernde Rahmenbedingungen an. „Immer neue bürokratische Reglementierungen und Auflagen aus Europa sind fehl am Platz. Wir brauchen eine EU-Politik, die unsere Unternehmen spürbar entlastet, die unternehmerische Freiheit stärkt und die wirtschaftlich wie gesellschaftlich hohe Relevanz des Tourismus anerkennt“, betonen DEHOGA und IHA. Welche Pläne, Ziele und Prioritäten die Parteien dazu haben, kann die Branche den nun vorliegenden Rückmeldungen auf die acht ausgewählten Fragen des Gastgewerbes entnehmen.

Die Vorstellungen und Konzepte der Politiker zu den aktuell drängendsten europäischen Branchenanliegen sind erwartungsgemäß unterschiedlich. So wird eine Begrenzung des Bürokratieaufwands zwar von allen Parteien versprochen. Doch die Bandbreite der Antworten dazu, wo konkret angesetzt werden soll, ist groß. Bei der auch zukünftig noch geltenden Hotelmeldepflicht für ausländische Gäste versprechen die Parteien unisono, praxistaugliche Lösungen finden zu wollen. Alle Parteien betonen zudem die Bedeutung des Tourismus, sehen allerdings keinen direkten Bedarf für einen eigenen Brüsseler Budgettitel. Drei Parteien sprechen sich gar für eine verpflichtende Abgabe von kostenlosem Leitungswasser in Restaurants aus. Auch die Positionierungen zur Plattformökonomie, zur Arbeitsmobilität, zum etwaigen Rauchverbot auch im Außenbereich der Gastronomie und zu Umweltzertifikaten gehen zum Teil weit auseinander.

Die vollständigen Antworten der Parteien haben DEHOGA und IHA in einer übersichtlichen Synopse zusammengefasst. Die Erklärungen der Parteien sowie die Positionen des Gastgewerbes zur Europawahl 2024 stehen auf den Webseiten der Verbände www.dehoga.de und www.hotellerie.de zum Nachlesen und zum Download bereit.

Die Verbände rufen ihre Mitglieder auf, das Informationsangebot zu nutzen und an der Europawahl teilzunehmen. „Es gilt genau hinzuschauen, wer für die Belange der zumeist kleinen und mittelständischen gastgewerblichen Betriebe eintritt.“ DEHOGA und IHA warnen vor Stillstand, einer Blockade des demokratischen Gemeinwesens und politischem Extremismus. „Nie war es wichtiger, der Stimme unserer vielfältigen, internationalen und weltoffenen Branche in Europa Gehör zu verschaffen.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ab April 2025 wird in Magdeburg eine Beherbergungssteuer für Übernachtungsgäste fällig. Das Steueraufkommen soll zunächst vollständig in den allgemeinen Haushalt fließen, um bestehende Defizite auszugleichen.

Der Deutsche Reiseverband wendet sich anlässlich der derzeit in Baku stattfindenden Weltklimakonferenz gegen die Forderung von UN-Generalsekretär António Guterres, Flug- und Seereisen mit Abgaben zu belegen, um damit Hilfen für Entwicklungsländer aufzustocken.

Die NGG empfiehlt ihren Tarifkommissionen fünf bis sieben Prozent mehr Geld, die unbefristete Übernahme von Auszubildenden im erlernten Beruf nach erfolgreich bestandener Ausbildung und Arbeitszeitentlastung.

In Berlin fand jetzt der DEHOGA Branchentag statt. Neben der Spitzenpolitik standen auch Branchen-Insider sowie Experten aus der Wissenschaft auf der Bühne, sprachen über ihre Positionen und gaben Einblicke. Mehr als 650 Hoteliers und Gastronomen kamen in die Bolle-Säle nach Berlin. Eine Bildergalerie.

Im kleinsten EU-Land leben nur etwas mehr als eine halbe Million Menschen. Aber pro Jahr kommen etwa drei Millionen Touristen. Jetzt will man sich bemühen, dass der Wohnungsmarkt nicht mehr so leidet.

Beim Branchetag des DEHOGA-Bundesverbandes hat sich der Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz mit Nachdruck für eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie ausgesprochen. Zuvor hatte DEHOGA-Präsident Guido Zöllick die zentrale Branchenforderung erneuert.

Die Delegiertenversammlung des DEHOGA Bundesverbandes hat am Dienstag ihr Präsidium neu gewählt. Für weitere vier Jahre in seinem Amt als Präsident erneut bestätigt wurde in geheimer Abstimmung Guido Zöllick. Neue stellvertretende Präsidentin ist Angela Inselkammer. Auch die übrigen Präsidiumsmitglieder wurden neu gewählt.

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Hotelverbandes Deutschland (IHA)​​​​​​​ stand nach dem Ende der Ampel die Bundespolitik im Mittelpunkt. Zudem standen turnusmäßig nach vier Jahren auch Neuwahlen aller Verbandsgremien an.

Nach dem Ende der Ampelkoalition fordert der DEHOGA Bundesverband schnellstmögliche Neuwahlen. Deutschland brauche eine handlungsfähige Regierung. Eine monatelange Hängepartie könne sich die Republik nicht leisten.

SPD und Grüne in Niedersachsens Landtag setzen sich für eine ausgewogenere Verpflegung in Kitas, Schulen und Senioreneinrichtungen ein. Die Schulmensen sollen zudem zu «Lernorten» weiterentwickelt werden, wie es in einem Antrag der Regierungsfraktionen heißt.