Mit einem Aktionsplan wollen die Tourismusabgeordneten der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Kinder- und Jugendreisen stärken. „Ferienfreizeiten, Klassen- und Vereinsfahrten in jungem Alter prägen oft ein Leben lang. Sie stellen die Weichen für ein soziales und vorurteilsfreies Miteinander, tragen zu einem sorgsamen Umgang mit Umwelt und Natur bei und legen auch häufig den Grundstein für das eigene ehrenamtliche Engagement. Deswegen wollen wir die Angebote von gemeinnützigen Einrichtungen unterstützen“, sagt Stefan Schmidt, tourismuspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen.
Sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche im Fokus
Konkret wollen die Tourismusabgeordneten der grünen Bundestagsfraktion in den nächsten zwölf Monaten einen Aktionsplan für Kinder- und Jugendreisen erarbeiten, der sich auf vier Säulen stützt. In den ersten beiden Säulen wollen die Abgeordneten den Fokus auf die Teilhabe von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen sowie die Demokratieförderung und die Bildung im Bereich des nachhaltigen Reisens legen. Schmidt erklärt: „In Zeiten von Klimakrise, einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft und vieler internationaler Krisen gewinnen die gemeinnützigen Angebote für Kinder- und Jugendreisen eine herausragende Bedeutung für die heranwachsende, krisengebeutelte Generation. Für Kinder und Jugendliche aus armutsbetroffenen Familien bieten Vereinsfahrten oder Ferienfreizeiten eine kostengünstige Möglichkeit zur Teilhabe, für migrantische oder queere Kinder und Jugendliche bedeuten sie einen Safe Space und eine einfache Möglichkeit der Integration.“ Schmidt und die grüne Arbeitsgruppe Tourismus wollen den Weg dafür ebnen, dass deutlich mehr Kinder und Jugendliche von Kinder- und Jugendreisen profitieren können: „Eine Investition in Kinder und Jugendliche ist eine Investition in die Zukunft einer Gesellschaft.“
Unterstützung für gemeinnützige Träger
In den Säulen drei und vier wollen die Abgeordneten gemeinnützige Träger unterstützen und das Ehrenamt stärken. „Wir sehen, dass die Anzahl der Schullandheime, Jugendherbergen und anderen gemeinnützigen Jugendbildungsstätten als zentrale Einrichtungen für Kinder- und Jugendreisen seit der Corona-Pandemie sinkt. Gleichzeitig bleiben die Herausforderungen für die Einrichtungen wegen der gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise hoch. Die bestehende Infrastruktur ist gefährdet. Der Investitionsbedarf liegt im Bereich einer dreistelligen Millionensumme – Tendenz steigend“, erklärt Schmidt. Deswegen verfolgen die grünen Abgeordneten das Ziel, die Situation gemeinnütziger Träger zu verbessern und die Einrichtungen vor allem bei der energetischen Sanierung und dem barrierefreien Umbau zu unterstützen.
Um den Aktionsplan für Kinder- und Jugendreisen zu vertiefen, wollen die grünen Tourismusabgeordneten den Austausch mit entsprechenden Verbänden, haupt- und ehrenamtlichen Betreuer sowie Kindern und Jugendlichen suchen. Die nächste Gelegenheit dazu gibt es bei einer Veranstaltung der grünen Bundestagsfraktion im Herbst.