Grünes Licht für die Neuordnung der gastgewerblichen Ausbildungen

| Politik Politik

Neuordnung der gastgewerblichen Ausbildungen: Kurz vor Weihnachten hat der Koordinierungsausschuss Bund-Lander als letztes Entscheidungsgremium den Weg frei gemacht für die neuen Ausbildungsordnungen, Ausbildungsrahmenpläne und Rahmenlehrpläne im Gastgewerbe. Aktuell führt noch das Bundesjustizministerium seine Rechtsförmlichkeitsprüfung durch. Wenn diese abgeschlossen ist, werden die Dokumente veröffentlicht. Bis dahin sind theoretisch noch Änderungen möglich. Die Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt wird voraussichtlich Ende Februar / Anfang März erfolgen.

Neuordnung der gastgewerblichen Ausbildungen / Der DEHOGA-Bundesverband stellt hier die zentralen geplanten Veränderungen zur Verfügung:

"Ab August 2022 wird es voraussichtlich sieben statt bisher sechs gastgewerbliche Ausbildungsberufe geben. Neu hinzu kommt der zweijährige Beruf Fachkraft Küche. Theoriereduziert werden dort wichtige Basics für die Zubereitung einfacher Speisen vermittelt. Umstrukturiert wird der zweite zweijährige Beruf: Aus der Fachkraft im Gastgewerbe wird die Fachkraft für Gastronomie mit zwei verschiedenen möglichen Schwerpunkten: Restaurantservice oder Systemgastronomie. Bei den dreijährigen Berufen werden aus den bisherigen Restaurantfachmännern und -frauen dann Fachmänner bzw. Fachfrauen für Restaurants und Veranstaltungsservice - wie aus dem neuen Namen schon ablesbar mit stärkerem Fokus auf Konzeption, Organisation und Durchführung von Veranstaltungen, Tagungen und Banketts.

Aus den bisherigen Hotelkaufleuten werden Kaufleute für Hotelmanagement. Der Fokus wird hier analytischer und steuernder, womit wir insbesondere für Abiturienten eine attraktive Alternative zum Studium schaffen. Bei den Köchen, Hotelfachleuten und Fachleuten für Systemgastronomie bleiben zwar die Namen gleich. Aber dahinter stecken inhaltlich runderneuerte Profile mit neuen Kompetenzen z.B. aus der Welt der Digitalisierung, Nachhaltigkeit und des wirtschaftlichen Denkens und Handelns.

Strukturell werden wir verschiedene neuere Möglichkeiten des Berufsbildungsgesetzes nutzen. Dazu gehören z.B. die gestreckte Abschlussprüfung, kodifizierte Zusatzqualifikation und die sog. Rückverfalloption, mit der es Azubis, die die Abschlussprüfung im dreijährigen Beruf nicht schaffen, erstmals in Deutschland ermöglicht wird, den Abschluss im entsprechenden zweijährigen Beruf zu bekommen.

Über ein Jahr lang haben Sachverständige der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer unter Federführung von DEHOGA und NGG gemeinsam mit den Verantwortlichen im Bundeswirtschafts- und Bundesbildungsministerium und im Bundesinstitut für Berufsbildung an den Ausbildungsordnungen und Ausbildungsrahmenplänen gearbeitet. Dabei waren die verschiedensten Segmente der Branche vertreten, vom Landgasthof bis zum 5-Sterne Hotel, von der Gemeinschaftsgastronomie bis zum Gourmetrestaurant, von der Systemgastronomie bis zum mittelständischen Familienunternehmen, vom Tagungs- bis zum Urlaubshotel. Ost und West, Nord und Süd. Den ehrenamtlichen Sachverständigen, die in diesen Monaten viel Zeit, Kraft und Ideen investiert haben, sei schon vorab für ihr Engagement sehr herzlich gedankt! Parallel haben die Bundesländer die Rahmenlehrpläne für die Berufsschulen entwickelt.

Bis wir die Dokumente herausgeben dürfen, werden noch einige Wochen vergehen. Dafür bitten wir um Verständnis. Um unseren Ausbildungsbetrieben dennoch die Vorbereitung auf die neuen Ausbildungen zu ermöglichen, haben wir exklusiv eine kurze Vorab-Information erstellt, die Sie hier verlinkt finden. Bei Fragen stehen wir (DEHOGA Bundesverband) Ihnen gerne zur Verfügung"


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern drückt beim geplanten Cannabis-Verbot, insbesondere für Volksfeste und Biergärten, aufs Tempo. Zudem soll das Kiffen auch in ausgewiesenen Raucherräumen und Raucherbereichen verboten werden.

Einen Monat vor der Wahl des Europäischen Parlaments am 9. Juni haben der Hotelverband Deutschland und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband den detaillierten Forderungskatalog des Gastgewerbes an die europäische Politik der Öffentlichkeit präsentiert.

Als erstes Bundesland wird Bayern seine Städte und die ländlichen Räume bei der Akquisition von Tagungen und Kongressen aktiv unterstützen. Dazu hat die Bayerische Tourismusministerin Michaela Kaniber eine Initiative für Bayerns Kongresswirtschaft vorgestellt.

Das Handelsblatt hat eine interne Aufstellung aus dem Finanzministerium, die Sparvorschläge in Höhe von neun Milliarden Euro vorsieht, veröffentlicht. Ganz oben auf der Liste: die ermäßigte Mehrwertsteuer für die Hotellerie und die Steuerfreiheit von Sonn-, Feiertag- und Nachtzuschlägen. Nach Gesprächen mit politisch Verantwortlichen stellt der DEHOGA die Dinge richtig.

Die Gewerkschaft Verdi und die Grünen im Bundestag haben sich für eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde ausgesprochen. Sie verwiesen erneut auf eine entsprechende EU-Richtlinie.

„Die Erhöhung der Luftverkehrssteuer ist falsch und belastend“, betont der Präsident des Deutschen Reiseverbandes anlässlich der zum 1. Mai anstehenden Umsetzung der im Februar von der Bundesregierung beschlossenen Anhebung um fast 20 Prozent.

Woher kommt der Honig? Wie viel Obst ist in der Konfitüre? Und was macht einen Fruchtsaft aus? Ein nun endgültig beschlossenes EU-Gesetz soll für mehr Klarheit auf dem Etikett sorgen.

Das EU-Parlament hat die neue Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung angenommen. Ein Verbote von Kleinstverpackungen wurden nach massiver Kritik überarbeitet. Auch eine Verpflichtung zum Angebot kostenfreien Leitungswassers in Restaurants wurde abgewendet. Das berichtet der DEHOGA.

Seit mehr als einem Jahr gilt die Mehrwegangebotspflicht bei Speisen und Getränken zum Mitnehmen. Kritiker beklagen die mangelnde Umsetzung des Gesetzes. Der BUND will nun nachsteuern.

Leerstände, Insolvenzen, Konsumflaute: Angesichts der schwierigen Situation bei Einzelhändlern und in vielen Innenstädten fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) die Bundesregierung zu einem Innenstadtgipfel auf.