Hamburgs Bürgermeister: Öffnung der Außengastronomie zu Pfingsten – keine Termin für Hotels

| Politik Politik

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher will die Außengastronomie zu Pfingsten wieder öffnen. «Ja, ich werde das dem Senat vorschlagen am Dienstag», sagt der SPD-Politiker am Sonntagabend in der ARD-Sendung «Anne Will». Hamburg sei «sehr sehr gebremst im Infektionsgeschehen».

Die Stadt habe eine «außergewöhnlich stabile Lage» bekommen. Deshalb könne man mit Vorsicht und kontrolliert solche Schritte gehen. Man könne einen Sommer erleben, der mindestens so sei wie 2020, und innerhalb Deutschlands reisen, fügte Tschentscher hinzu.

Am Sonntag kamen in Hamburg mit 102 Corona-Neuinfektionen deutlich weniger Fälle hinzu als noch vor einer Woche. Die Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen, sank nach Angaben der Gesundheitsbehörde von 55,7 auf 53,2. Vor einer Woche hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 83,8 gelegen.

Dehoga wirft Senat unprofessionelles Handeln vor

Der Hotel und Gaststättenverband (Dehoga) hat dem Hamburger Senat angesichts einer möglichen früheren Öffnung der Außengastronomie unprofessionelles Handeln vorgeworfen. Eine Öffnung nur der Außenbereiche zu Pfingsten sei «keine Lösung», sagte Niklaus Kaiser von Rosenburg, Vizepräsident des Dehoga Hamburg, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

«Das ist super-unprofessionell gelaufen», sagte der Hotelier. Auch angesichts der Öffnung der Restaurants und touristischen Betriebe in den Nachbarbundesländern könne die Öffnung des Außengastronomie in Hamburg nur ein erster Schritt sein. «Der muss dann aber schnell gefolgt sein von Innengastronomie und touristischen Reisen.»

Zwar sei der Dehoga Hamburg inoffiziell über die Überlegungen im Senat zur Öffnung der Außengastronomie unterrichtet worden, sagte er. Ohne offizielle Bestätigung gebe dies aber keine Planungssicherheit. «Wir brauchen einen zukunftssicheren Plan und wir hoffen, dass der Senat diesen am Dienstag vorlegt.»

Am Freitag war bekannt geworden, dass im rot-grünen Senat darüber nachgedacht wird, die ursprünglich erst frühestens in einem Monat vorgesehene Öffnung der Außengastronomie bei der nächsten Sitzung am Dienstag vorzuziehen. Touristische Übernachtungen in Hamburger Hotels und Beherbergungsbetrieben sollen erst in der zweiten Juni-Hälfte wieder möglich sein. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nach der Wahl und der Ernennung von Friedrich Merz zum Bundeskanzler sowie der Bundesminister, erwartet der DEHOGA Bundesverband, dass nunmehr tatkräftig die vereinbarten Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft umgesetzt werden. Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft wünscht sich ein Sofortprogramm.

Einweg-Kaffeebecher, Pommesschalen, Wegwerfbesteck - nach Tübingen zieht nun Freiburg Konsequenzen. Das Votum des Gemeinderats ist auch eine Schlappe für den Rathauschef.

Die Aussicht auf einheitlich sieben Prozent Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie, lässt das Gastgewerbe im Land wieder hoffnungsvoller in die Zukunft blicken. Dies wurde beim DEHOGA-Frühlingsfest am 5. Mai in Stuttgart deutlich, zu dem mehr als 3.500 Wirtinnen und Wirten in das Festzelt „Beim Benz“ kamen.

Der Deutsche Tourismusverband (DTV) appelliert an die demokratischen Parteien, den Vorsitz eines künftigen Bundestagsausschusses für Tourismus nicht der AfD zu überlassen. Fremdenfeindlichkeit und Gastfreundschaft schließen sich aus, so DTV-Präsident Reinhard Meyer.

Der deutsche Mittelstand richtet einen eindringlichen Appell an die neue Bundesregierung und fordert schnelle Impulse und spürbare Entlastungen, um die wirtschaftliche Lage und damit auch die gesellschaftliche Stimmung wieder zu verbessern.

Der DEHOGA kritisiert in einem Schreiben an seine Mitglieder den Vorstoß von SPD-Generalsekretär Matthias Miersch, der eine politische Festlegung des Mindestlohns ins Gespräch gebracht hat, sollte die zuständige Mindestlohnkommission im nächsten Jahr die von der SPD gewünschte Anhebung auf 15 Euro nicht empfehlen.

Seit ihrer Einführung vor knapp fünf Jahren blieb die Bonpflicht umstritten. Dass die neue Koalition sie wieder abschaffen will, begrüßten die Händler - die Steuergewerkschaft warnt dagegen.

Auch im Nordwesten Deutschlands prüfen gerade jetzt zahlreiche Städte eine Verpackungssteuer nach Tübinger Vorbild, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den Rathäusern ergab. Konkret beschlossen ist sie aber noch nirgends. 

Aus Mangel an Plätzen haben in München bislang manche Geflüchtete in Hotels statt in anderen Unterkünften gelebt. Doch der Freistaat hat den Geldhahn zugedreht - und die Stadt damit vor große Herausforderungen gestellt. Sie musste bis zum 1. Mai relativ kurzfristig knapp 1.100 Menschen verlegen.

Kassel und Offenbach wollen sie einführen, in anderen Städten wird sie bereits fällig: Die Übernachtungssteuer sorgt bei Wirtschafts- und Branchenverbänden für Unmut. Sie bringe nicht nur finanzielle Mehrbelastungen für die Gäste mit sich, sondern verursache auch erheblichen administrativen Aufwand.