Kabinett beschließt Fachkräftestrategie der Bundesregierung

| Politik Politik

Die Bundesregierung hat heute ihre neue Fachkräftestrategie im Kabinett beschlossen. Mit dem Maßnahmenpaket der Fachkräftestrategie will die Bundesregierung die Anstrengungen der Unternehmen und Betriebe unterstützen, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.

Damit das gelinge, müssten alle Akteure des Arbeitsmarktes - Unternehmen und Betriebe, Beschäftigte, Länder und Kommunen, Sozialpartner, Kammern, die Bundesagentur für Arbeit, Bildungs- und Weiterbildungsträger sowie die Bundesregierung - ihren Beitrag leisten.

Fünf Handlungsfelder sind für die Bundesregierung bei ihrer Fachkräftestrategie zentral:

  1. Zeitgemäße Ausbildung
  2. Gezielte Weiterbildung
  3. Arbeitspotenziale wirksamer heben und Erwerbsbeteiligung erhöhen
  4. Verbesserung der Arbeitsqualität und Wandel der Arbeitskultur
  5. Einwanderung modernisieren und Abwanderung reduzieren

 

Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil: „Fachkräftesicherung ist Wohlstandssicherung. Wir brauchen jeden klugen Kopf und jede helfende Hand, um wirtschaftlich stark zu bleiben. Denn wir können unser Land nur mit ausreichend gut qualifizierten Fachkräften moderner, digitaler und nachhaltiger gestalten. Deshalb gehört die Fachkräftesicherung zu unseren dringlichsten Aufgaben. Gemeinsam mit den Sozialpartnern haben wir die Fachkräftestrategie der Bundesregierung neu aufgestellt, um noch mehr Fachkräfte im In- und Ausland zu gewinnen. Dafür stärken wir weiter die gezielte Aus- und Weiterbildung der Menschen, die hier leben, mit einer Ausbildungsgarantie, der Bildungszeit und einem Qualifizierungsgeld. Wir wollen den Erwerbsanteil bei Frauen weiter steigern und mehr qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland den Zugang zu unseren Firmen und Betrieben erleichtern. Dafür wird die Ampel im Herbst Eckpunkte für ein modernes Einwanderungsgesetz vorlegen. Mit der Fachkräftestrategie stellen wir die richtigen Weichen, damit Fachkräftemangel nicht zur Wachstumsbremse wird.“

Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger: „Gut ausgebildete Fachkräfte sind unser Kapital. Mit fast zwei Millionen sind in Deutschland so viele Stellen offen wie noch nie. Die heute vom Kabinett beschlossene Fachkräftestrategie bündelt die gemeinsamen Aktivitäten der Fachkräftesicherung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Ein wesentlicher Baustein ist die Exzellenzinitiative Berufliche Bildung, mit der wir für neuen Schub in der Fachkräftesicherung und Qualifizierung sorgen wollen. Wir werden die berufliche Orientierung für junge Menschen ausbauen und gerade die Gymnasien für eine bildungswegoffene Berufsorientierung stärker einbeziehen. Wir werden die Innovation, die Attraktivität und Exzellenz der Berufsbildung mit einer neuen Initiative InnoVET plus ab 2023 stärken. Und wir werden für beruflich qualifizierte Fachkräfte die Chancen für berufliches Weiterkommen mit dem Aufstiegs-BAföG gezielt verbessern. Akademische und berufliche Bildung sind unterschiedlich, aber gleichwertig und beide sind tolle Sprungbretter in ein erfolgreiches Berufsleben."

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck: „Wir sind uns alle bewusst: der Handlungsdruck ist hoch. Unsere Wirtschaft braucht dringend mehr Fachkräfte. Daran arbeiten wir gemeinsam mit der Wirtschaft und den Gewerkschaften. Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen sowohl für die Potenziale, die wir inländisch haben, aber wir brauchen vor allem auch mehr Offenheit für ausländische Fachkräfte. Im Inland gibt es immer noch Potenziale mit Blick auf die Erwerbstätigkeit von Frauen, die natürlich mit mehr Kita-Plätzen und Betreuungsmöglichkeiten zusammenhängt. Und es gilt für ältere Menschen, die für sich entscheiden, länger arbeiten zu wollen. Für mehr Fachkräfte-Einwanderung brauchen wir wiederum mehr Klarheit, an welche Bedingungen wir dies knüpfen. Dafür schaffen wir noch in diesem Jahr die gesetzlichen Grundlagen. Wir brauchen Fachkräfte in vielen Bereichen, aber vor allem auch für die Energiewende und den Klimaschutz. Hier wird mein Haus zusammen mit den Handwerkskammern und Verbänden eigene Akzente setzen. Ich sehe hier eine große Bereitschaft neue Qualifizierungsmöglichkeiten anzugehen und die Aus- und Weiterbildung attraktiver zu machen.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das EU-Parlament hat grünes Licht für strengere Transparenzregeln für große Vermietungsplattformen wie Airbnb, Booking, Expedia oder TripAdvisor gegeben. Unter anderem sollen Städte so besser gegen illegale Angebote auf den Plattformen vorgehen können.

Reisewirtschaft und Tourismusbranche haben eine gemeinsame Position zum Entwurf der Europäischen Kommission zur Revision der Pauschalreiserichtlinie vorgelegt, die die Akteure im Deutschlandtourismus sowie im In- und Outboundtourismus in dieser Frage vereint.

Das neue Kompetenzzentrum „Grüne Transformation des Tourismus“ hat seine Arbeit aufgenommen. Das Kompetenzzentrum soll als Informationsknotenpunkt rund um die grüne Transformation Wissen teilen, Best Practices hervorheben und Innovationen fördern.

Eine stärkere Flexibilisierung der Arbeitszeit fordert die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag in einem Antrag. Auch der DEHOGA fordert, dass Unternehmen und Mitarbeiter, im Rahmen einer wöchentlichen Höchstgrenze, die Möglichkeit bekommen, die Arbeitszeit flexibler auf die Wochentage zu verteilen.

Im Rahmen des Entwurfs zum vierten Bürokratieentlastungsgesetz erneuert der BTW noch einmal seine Forderung nach zielführendem Bürokratieabbau für die Unternehmen der Tourismuswirtschaft.

EU-Pläne für einen besseren Schutz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Online-Plattformen sind vorerst vom Tisch. Vor allem FDP-Vertreter hatten sich gegen das Gesetz ausgesprochen. Deutliche Kritik daran kam nun von der Gewerkschaft NGG.

In Belgien findet am Dienstag die informelle Ministertagung Tourismus statt. Darin soll es unter anderem um „Die doppelte Wende des Sektors - digital und nachhaltig“ und konkret um eine Zwischenbewertung des „EU Transition Pathway for Tourism“ gehen.

Wer über Online-Plattformen als Essenslieferant, Taxifahrer oder Hausangestellter arbeitet, sollte mit neuen EU-Regeln mehr Rechte bekommen. Nun kommen sie erst einmal nicht. Auch die Bundesregierung hatte sich bei der Abstimmung enthalten.

Vertreterinnen und Vertreter der EU-Staaten stimmen an diesem Freitag voraussichtlich über bessere Arbeitsbedingungen für Beschäftigte von Online-Plattformen wie Liefer- und Fahrdiensten ab. Die Betroffenen sollen unter anderem besser gegen Scheinselbstständigkeit geschützt werden. 

Bundesagrarminister Cem Özdemir dringt seit Wochen auf konkrete Schritte zu einer dauerhaft gesicherten Finanzierung für den Umbau der Tierhaltung. Jetzt nehmen Özdemirs Pläne für einen „Tierwohlcent“  konkrete Formen an: Ein Eckpunktepapier ist an die Ampelfraktionen verschickt worden.