Keine Corona-Lockerungen in der Schweiz: Gastronomie bleibt dicht

| Politik Politik

Die Schweizer Regierung hat wegen steigender Corona-Infektionen die für nächste Woche geplanten Lockerungsschritte gestoppt. Die epidemiologische Lage lasse das nicht zu, sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Freitag. Lediglich bei privaten Treffen ändert sich etwas: Ab Montag dürfen sich drinnen wieder zehn statt nur fünf Personen treffen. Aus der Gastronomie- und Veranstaltungsbranche wächst seit Wochen der Druck, zügig wieder zu öffnen. «Bitte gedulden Sie sich noch», sagte Berset.

Am Freitag waren bei 8,6 Millionen Einwohnern am 1750 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Das entsprach über 14 Tage pro 100 000 Einwohnern knapp 200 Fällen. In Deutschland waren es auf 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen zuletzt 95,6 Fälle.

Ob die Öffnung der Restaurantterrassen oder Lockerungen bei Sport- und Kulturveranstaltungen möglich sind, soll Mitte April wieder überlegt werden. Die Regierung hoffe, bis dahin mit den Impfungen weiter vorangekommen zu sein, sagte Berset. Bis Freitag hatten etwa 4,6 Prozent der Bevölkerung zwei Impfdosen erhalten.

„Das Hin und Her des Bundesrats geht weiter. Vor einer Woche schlug er vor, am 22. März den Aussenbereich der Restaurants zu öffnen. Heute nun kehrte der Bundesrat von seinem Vorschlag ab. Doch in eine ganz andere Richtung: Er hält am Berufsverbot fürs Gastgewerbe fest. Die Aussenbereiche dürften, wenn überhaupt, frühestens Ende April wieder ein Thema sein. Das ist absolut enttäuschend und alles andere als nachvollziehbar“, sagt Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse. Damit ignoriere der Bundesrat nicht nur den Wunsch der Bevölkerung.

Die Mehrheit wollte nämlich, dass die Restaurants umgehend wieder geöffnet würden. Der Bundesrat stelle sich mit diesem Entscheid auch gegen die Kantonsregierungen. Diese unterstützten nämlich einstimmig die Öffnung der Außenbereiche, die Hälfte beantragte sogar, dass auch die Innenbereiche jetzt wieder geöffnet würden.

Die Regierung orientiert sich an vier Richtwerten, von denen Öffnungsentscheidungen abhängen. Dabei geht es um die Veränderung bei den Neuinfektionen, die Reproduktionszahl, die Belegung der Intensivbetten und die Positivrate bei Tests. (Mit Material der dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Austausch von Reisewirtschaft und Politik steht im Mittelpunkt des 3. Hauptstadtkongresses des Deutschen Reiseverbands. Thematisch geht es unter anderem um Wirtschafts- und Tourismuspolitik, die Novellierung der Pauschalreiserichtlinie und geopolitische Herausforderungen.

Für die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Deutschland soll der Mindestlohn in den kommenden zwei Jahren auf bis zu 15 Euro steigen. Das erwartet Bundesarbeitsminister Hubertus Heil als zwingende Konsequenz aus einem neuen EU-Gesetz.

Am Donnerstag verhandelt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) erneut mit dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) über die Gehälter der rund 120.000 Beschäftigten bei McDonalds, Burger King, Nordsee, Vapiano und Co.

Eine repräsentative Umfrage unter 2.500 Männern und Frauen im Auftrag der Bertelsmann Stiftung bestätigt, was der DEHOGA Bayern schon lange fordert: Arbeitnehmer wünschen sich mehr Flexibilität.

Wegen Corona und Energie-Krise war die Mehrwertsteuer in der Gastronomie gesenkt worden. Seit diesem Jahr gilt wieder der alte Steuersatz. Die Branche sieht sich dadurch unter Druck gesetzt.

Der Fachkräftemangel ist in vielen Bereichen der Wirtschaft spürbar. Nun sollen ältere Beschäftigte mit einer Prämie dazu ermuntert werden, über das Rentenalter hinaus weiterzuarbeiten.

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP nach dem Debakel bei den Wahlen in Sachsen und Thüringen zum Handeln aufgefordert. Die Ergebnisse seien ein deutliches Warnzeichen an die Ampel-Politik im Bund.

Wer über das Rentenalter hinaus arbeitet, kann schon bisher die eigene Rente aufbessern. Nun will die Ampel längeres Arbeiten noch attraktiver machen. Den Beschäftigten winkt eine Prämie.

Jugendliche dürfen in Begleitung Sorgeberechtigter etwa Bier oder Wein trinken. Das geht dem Bundesdrogenbeauftragten deutlich zu weit. Denn: Alkohol schadet - egal, wie viel man trinkt.

SPD und Grüne wollen den Nichtraucherschutz in Niedersachsen auf das Dampfen von E-Zigaretten und Cannabis ausweiten. Das sieht eine Gesetzesänderung vor, die die Regierungsfraktionen in den Landtag einbringen.