Mehrwertsteuer: Chef der Deutschen Hospitality warnt vor höheren Hotel-Preisen

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Zum 1. Januar 2021 soll die Grundrente für Geringverdiener in Kraft treten. Jetzt haben sich die SPD-Minister im Bundeskabinett auf eine Finanzierung geeinigt. Dazu soll die Mehrwertsteuerreduzierung auf Hotelübernachtungen abgeschafft werden, wie die Tagesschau berichtete. Nun hat sich auch Thomas Willms, Chef der Deutschen Hospitality, kritisch zu Wort gemeldet. 

Wie Willms im Gespräch mit der Welt am Sonntag erklärte, schlage die Steuererhöhung langfristig auf die Investitionsbereitschaft in Deutschland durch. Und genau das ärgere ihn. Durch die Reduzierung der Mehrwertsteuer hätten Hotels und Herbergen in Deutschland Investitionen tätigen und im europäischen Wettbewerb Schritt halten können. Zudem seien zehntausende Arbeitsplätze entstanden. 


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Sollte die Mehrwertsteuer tatsächlich wieder angehoben werden, drohe ein Preisaufschlag von zwölf Prozent. Schließlich könne das nicht jeder Betrieb auf die eigenen Gäste abwälzen. Die Hotellerie sei keine Branche, die Geld drucke. 

Auch der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), twitterte bereits eine Absage an die Sozialdemokraten. „Die Ideen von Scholz würden über 40.000 kleine und mittelständische Hotel- und Beherbergungsbetriebe im Mark treffen und zu enormem Mehrbelastungen führen“, zitiert die Frankfurter Allgmeine Zeitung Thomas Bareiß. „Gerade viele Familienunternehmen haben sich auf die Politik verlassen und in den letzten Jahren viel in die Modernisierung ihrer Häuser investiert.“
 


 

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