Die Gewerkschaft NGG hat das ostdeutsche Gastgewerbe kritisiert. Die dortige Situation müsse man bei der Tarifbindung dramatisch nennen, wie der stellvertretende Vorsitzende Guido Zeitler Medienberichten zufolge erklärte. Sie hätten gerade einmal zehn Prozent der Betriebe, die an die geltenden Tarifverträge gebunden seien. Im Westen seien es 27 Prozent. Diese Tarifflucht führe zu Niedriglöhnen.
Der Dehoga ließ die Kritik nicht gelten: Eine Mehrzahl der Beschäftigten arbeite in Betrieben, die unmittelbar an Tarifverträge gebunden seien oder sich daran orientierten. Zudem sei es kein Automatismus, dass ein Arbeitgeber ohne Tarifbindung schlechter bezahle, so der Verband. In Branchen wie der Metall- und Elektroindustrie gebe es Mitgliedschaften ohne Tarifbindung ebenfalls.
Im Vorfeld des NGG-Gewerkschaftstags in Leipzig hatte Zeitler aber noch mehr zu kritisieren: Vor allem bei den vielen Mini-Jobbern werde viel getrickst und schwarz entlohnt, zeigte sich der Gewerkschafter Medienberichten zufolge überzeugt.