NGG: Personalmangel erschwert Neustart im Gastgewerbe

| Politik Politik

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert angesichts des Personalmangels bessere Arbeitsbedingungen im Gastgewerbe. Die Gewerkschaft sprach am Dienstag von einem «Stotterstart» der Branche nach mehr als zwei Jahren Pandemie.

«Etliche Betriebe haben schon Zwangsruhetage eingelegt, weil ihnen Personal fehlt», berichtete der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler. Im Zuge von Lockdown und Kurzarbeit hatten viele Beschäftigte das Gastgewerbe verlassen. «Es kommt jetzt darauf an, Fachleute und Servicekräfte mit guten Konditionen zu werben, um für den Ansturm von Reisenden gerüstet zu sein.»

Es müsse gelingen, abgewandertes Personal zurückzugewinnen. Zeitler zufolge haben sich die NGG und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband in fast allen Tarifgebieten bereits auf kräftige Lohnerhöhungen geeinigt. Der Einstiegsverdienst liege nahezu flächendeckend bei mehr als 12 Euro pro Stunde - ein Plus bis zu 30 Prozent.

Zeitler räumte ein, dass die gestiegenen Personalkosten für einige Unternehmen eine Herausforderung seien. Anders sei aber kein Personal mehr zu bekommen. «Wichtig ist, dass jetzt auch die Gäste Verständnis zeigen und bereit sind, für ein ordentliches Essen und eine gute Bewirtung etwas mehr auszugeben.»

Der Gewerkschaftschef mahnte mit Blick auf Arbeitsverdichtung und Belastung durch Mehrarbeit, dass das Arbeitszeitgesetz mit seiner täglichen Höchstarbeitszeit nach wie vor gelte. «Das Arbeitszeitgesetz ist aber flexibel genug, um auch Wochenendarbeit und Arbeitsspitzen im Sinne der Beschäftigten zu regeln.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Als erstes Bundesland wird Bayern seine Städte und die ländlichen Räume bei der Akquisition von Tagungen und Kongressen aktiv unterstützen. Dazu hat die Bayerische Tourismusministerin Michaela Kaniber eine Initiative für Bayerns Kongresswirtschaft vorgestellt.

Das Handelsblatt hat eine interne Aufstellung aus dem Finanzministerium, die Sparvorschläge in Höhe von neun Milliarden Euro vorsieht, veröffentlicht. Ganz oben auf der Liste: die ermäßigte Mehrwertsteuer für die Hotellerie und die Steuerfreiheit von Sonn-, Feiertag- und Nachtzuschlägen. Nach Gesprächen mit politisch Verantwortlichen stellt der DEHOGA die Dinge richtig.

Die Gewerkschaft Verdi und die Grünen im Bundestag haben sich für eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde ausgesprochen. Sie verwiesen erneut auf eine entsprechende EU-Richtlinie.

„Die Erhöhung der Luftverkehrssteuer ist falsch und belastend“, betont der Präsident des Deutschen Reiseverbandes anlässlich der zum 1. Mai anstehenden Umsetzung der im Februar von der Bundesregierung beschlossenen Anhebung um fast 20 Prozent.

Woher kommt der Honig? Wie viel Obst ist in der Konfitüre? Und was macht einen Fruchtsaft aus? Ein nun endgültig beschlossenes EU-Gesetz soll für mehr Klarheit auf dem Etikett sorgen.

Das EU-Parlament hat die neue Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung angenommen. Ein Verbote von Kleinstverpackungen wurden nach massiver Kritik überarbeitet. Auch eine Verpflichtung zum Angebot kostenfreien Leitungswassers in Restaurants wurde abgewendet. Das berichtet der DEHOGA.

Seit mehr als einem Jahr gilt die Mehrwegangebotspflicht bei Speisen und Getränken zum Mitnehmen. Kritiker beklagen die mangelnde Umsetzung des Gesetzes. Der BUND will nun nachsteuern.

Leerstände, Insolvenzen, Konsumflaute: Angesichts der schwierigen Situation bei Einzelhändlern und in vielen Innenstädten fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) die Bundesregierung zu einem Innenstadtgipfel auf.

Bayerns DEHOGA-Präsidentin Angela Inselkammer hat von Ministerpräsident Markus Söder 200 Millionen Euro Investitionshilfe gefordert. Der Freistaat nehme durch die Mehrwertsteuererhöhung 300 Millionen Euro mehr ein. Zumindest ein Teil davon könne er sofort der Branche zurückgeben, forderte Inselkammer bei einem Verbandstreffen in München.

Das Spitzengremium des DEHOGA bekräftigt Forderung nach einheitlich sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Essen und drängt auf den sofortigen Stopp drohender neuer bürokratischer Belastungen. Es gehe um Fairness im Wettbewerb und die Zukunftssicherung der öffentlichen Wohnzimmer.