Olaf Scholz will reduzierte Gastro-Mehrwertsteuer beibehalten

| Politik Politik

Der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat sich erneut für eine dauerhaft gesenkte Mehrwertsteuer in der Gastronomie ausgesprochen.

«Wir haben die Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie gesenkt und das nochmal verlängert, und ich will Ihnen gerne versichern: Ich habe dieser Verlängerungsentscheidung zugestimmt und der Einführung in dem sicheren Bewusstsein: Das schaffen wir nie wieder ab», sagte Scholz am Dienstagabend in der «ARD-Wahlarena». «Also das ist jetzt etwas, was für die Gastronomie jetzt auch gelten soll.»

Im Rahmen ihrer Corona-Hilfspakete hatte die Koalition für Speisen in der Gastronomie den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 7 statt 19 Prozent greifen lassen, mit Verlängerung bis Ende 2022. Die Regierung rechnete damit, dass die Restaurants und Bars so im Jahr Steuern in Höhe von 3,4 Milliarden Euro sparen.

Auch MV-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat zum Auftakt der Tourismustage Mecklenburg-Vorpommern in Rostock für eine dauerhaft niedrigere Steuerbelastung der Branche plädiert.

«Die Branche braucht auch in den nächsten Jahren verlässliche Unterstützung. Deshalb sollte die Mehrwertsteuersenkung dauerhaft sein», sagte Schwesig. Die Corona-Pandemie habe die Branche hart getroffen. Sie betonte zudem die Bedeutung der Branche für das Land, mehr als 100.000 Menschen seien im Nordosten im Tourismus beschäftigt.

Der DEHOGA Bundesverband begrüßte die Ankündigung: "Es freut uns, dass nach dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, der sich von Beginn an für die sieben Prozent Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie stark gemacht hat, nun auch Kanzlerkandidat Olaf Scholz zum wiederholten Mal dieses wichtige Branchenanliegen unterstützt. Das ist ein wichtiges und mutmachendes Signal und nur konsequent. Wir erwarten jetzt, dass sich auch die SPD nach der Bundestagswahl für die Umsetzung unserer Kernforderung einsetzt. Denn im Gegensatz zur CSU hat sich die SPD auf unsere Frage im DEHOGA-Wahlcheck, ob sie sich für den dauerhaft reduzierten Mehrwertsteuersatz engagieren wird, nicht klar positioniert. Fakt ist: Das Beibehalten der sieben Prozent Mehrwertsteuer schafft Perspektiven für die von der Corona-Krise größte hauptbetroffene Branche und stärkt die Ertragskraft wie die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Gastronomie. Wir werden Herrn Scholz an sein klares Versprechen für eine dauerhafte Mehrwertsteuersenkung mit Nachdruck erinnern und uns auch weiterhin dafür einsetzen, die Getränke in den reduzierten Mehrwertsteuersatz mit einzubeziehen", so der Verband. 

Auch der Bundesverband der Systemgastronomie e.V. (BdS) begrüßt die Aussage von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz zur dauerhaften Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie. BdS-Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante: „Die dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie ist ein außerordentlich wichtiges Zeichen und der richtige Schritt zur Konsolidierung der Branche. Diese zielführende Maßnahme gibt den kleinen und mittelständischen Unternehmen der Systemgastronomie Zuversicht und die Möglichkeit, ihre Kredite zurückzahlen zu können, Arbeitsplätze weiterhin zu erhalten und neue zu schaffen sowie die erlittenen Umsatzverluste zumindest teilweise auszugleichen.“ (Mit Material der dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Für die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Deutschland soll der Mindestlohn in den kommenden zwei Jahren auf bis zu 15 Euro steigen. Das erwartet Bundesarbeitsminister Hubertus Heil als zwingende Konsequenz aus einem neuen EU-Gesetz.

Am Donnerstag verhandelt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) erneut mit dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) über die Gehälter der rund 120.000 Beschäftigten bei McDonalds, Burger King, Nordsee, Vapiano und Co.

Eine repräsentative Umfrage unter 2.500 Männern und Frauen im Auftrag der Bertelsmann Stiftung bestätigt, was der DEHOGA Bayern schon lange fordert: Arbeitnehmer wünschen sich mehr Flexibilität.

Wegen Corona und Energie-Krise war die Mehrwertsteuer in der Gastronomie gesenkt worden. Seit diesem Jahr gilt wieder der alte Steuersatz. Die Branche sieht sich dadurch unter Druck gesetzt.

Der Fachkräftemangel ist in vielen Bereichen der Wirtschaft spürbar. Nun sollen ältere Beschäftigte mit einer Prämie dazu ermuntert werden, über das Rentenalter hinaus weiterzuarbeiten.

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP nach dem Debakel bei den Wahlen in Sachsen und Thüringen zum Handeln aufgefordert. Die Ergebnisse seien ein deutliches Warnzeichen an die Ampel-Politik im Bund.

Wer über das Rentenalter hinaus arbeitet, kann schon bisher die eigene Rente aufbessern. Nun will die Ampel längeres Arbeiten noch attraktiver machen. Den Beschäftigten winkt eine Prämie.

Jugendliche dürfen in Begleitung Sorgeberechtigter etwa Bier oder Wein trinken. Das geht dem Bundesdrogenbeauftragten deutlich zu weit. Denn: Alkohol schadet - egal, wie viel man trinkt.

SPD und Grüne wollen den Nichtraucherschutz in Niedersachsen auf das Dampfen von E-Zigaretten und Cannabis ausweiten. Das sieht eine Gesetzesänderung vor, die die Regierungsfraktionen in den Landtag einbringen. 

Die deutsche Tourismuswirtschaft sieht eine Gefahr in zunehmender Abschottung und Nationalismus. Zwei große Verbände zeigen klare Haltung gegen Diskriminierungen und Rassismus.