Auch in Berlin ist es heiß, und da kommt der Ausschuss für Arbeitsmedizin (AfaMed) auf die Idee, dem Bundesministerium für Arbeit Pläne vorzulegen, die Kellner auf Terrassen und in Biergärten vor der Sonne schützen sollen. Der DEHOGA warnt vor einem neuen Bürokratiemonster und kündigt Widerstand an.
Der Ausschuss plant, dass die Servicemitarbeiter in der Außengastronomie je nach Länge ihrer Tätigkeiten durch teils sehr weitreichende Vorsorgemaßnahmen geschützt werden. DEHOGA-Geschäftsführerin Sandra Warden sagte dazu dem Gastgewerbe Magazin: „Wenn die Vorschläge des Ausschusses zur arbeitsmedizinischen Vorsorge gegen natürliche UV-Strahlung tatsächlich vom Bundesarbeitsminister Hubertus Heil so verordnet würden, käme auf Betriebe mit Außengastronomie das nächste Bürokratiemonster zu. Das muss unbedingt verhindert werden!"
Der Vorschlag sieht vor, Mitarbeiter, die in den Monaten April bis September an mindestens 40 Prozent der Arbeitstage mindestens drei Stunden zwischen 10 und 15 Uhr besonders intensiver Strahlung ausgesetzt sind, Vorsorge zukommen zu lassen. Auf jeden Fall aber müsse die Arbeit in der Sonne in die Gefährdungsbeurteilung aufgenommen und Möglichkeiten der Prävention zum Beispiel durch technische Maßnahmen wie Sonnenschirme oder Schichtorganisation geprüft werden, heißt es aus den Politiker und Beamtenkreisen in Berlin. Mitarbeitern, die in dieser Zeit für mindestens eine Stunde intensiver Strahlung ausgesetzt sind, müsse dann eine sogenannte Angebotsvorsorge angeboten werden.
Der DEHOGA Bundesverband hat sich in einem Schreiben an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil gewandt und fordert den Minister auf, den Verordnungsentwurf nicht in der vorgeschlagenen Form zu erlassen.