Sozialbeiträge steigen weiter - DEHOGA fordert Umsteuern

| Politik Politik

Statt des vom DEHOGA geforderten „Mehr Netto vom Brutto“ rollt der Zug bei den Sozialversicherungsbeiträgen weiter in die andere Richtung: Zum 1. Januar 2025 werden sowohl in der Kranken- als auch in der Pflegeversicherung die Beiträge steigen.

Nachdem im Oktober eine Prognose des Schätzerkreises zur Finanzentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung erfolgt war, hat das Bundesgesundheitsministerium nunmehr den durchschnittlichen Zusatzbeitrag für 2025 bei 2,5 Prozent festgelegt. Das bedeutet eine Steigerung um 0,8 Prozentpunkte. Die Höhe des tatsächlichen kassenindividuellen Zusatzbeitrags legt jede Krankenkasse selbst fest.

Für die soziale Pflegeversicherung hat die Bundesregierung den Entwurf einer Pflege-Beitragssatz-Anpassungsverordnung vorgelegt, wonach der Beitragssatz dort um 0,2 Prozentpunkte auf dann 3,6 Prozent steigen soll. Der Entwurf soll am 20. Dezember 2024 im Bundestag verabschiedet werden.

Der drastische Beitragssprung belastet Arbeitnehmer und Arbeitgeber und macht Arbeit teurer und unattraktiver. "So kann es nicht weitergehen. Durchgreifende und kostensenkende Strukturreformen in der Krankenversicherung sind unbedingt erforderlich", fordert der DEHOGA Bundesverband.

Mit dem sog. Rentenpaket II, das die „Rumpfampel“ weiterhin verfolgen will, stünden absehbar weitere Beitragssteigerungen schon vor der Tür. Der in der letzten Woche erschienene Rentenversicherungsbericht habe verschiedene Modellvarianten – abhängig von Beschäftigungs- und Lohnentwicklung - berechnet, wie sich die Beitragssätze in der gesetzlichen Rentenversicherung bis zum Jahr 2038 entwickeln könnten. Danach hätten sich die Annahmen weiter verschlechtert: Wahrscheinlich sei schon 2028 ein Beitragssatz zwischen 19,7 Prozent und 20,5 Prozent (heute 18,6 Prozent), bis 2038 eine Spannweite zwischen 21,6 Prozent und 22,9 Prozent, so der DEHOGA. Erkenntnis für den Verband: Die langfristige Festschreibung des Rentenniveaus auf 48 Prozent wie im Rentenpaket II vorgesehen würden die Arbeitskosten und das Portemonnaie der Mitarbeitenden massiv belasten. Der Reformbedarf sei unübersehbar.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Bundesregierung hat einen Vorschlag der Ampel-Fraktionen aufgegriffen, der den bürokratischen Aufwand für Arbeitgeber etwas reduzieren soll. So sollen etwa Arbeitsverträge künftig vollständig digital abgeschlossen werden können.

Nach dem Beschluss des Rates der Stadt Hildesheim zur Einführung einer Bettensteuer ab 2025 zeigt sich die Hildesheimer Hotellerie tief enttäuscht: Hier werde eine einzelne Branche zum Stopfen von Haushaltslöchern herangezogen, so der Dehoga.

Berlin (dpa) - Zuckerhaltige Limonaden sollen nach dem Willen mehrerer Bundesländer teurer werden. 9 von 16 Bundesländern setzen sich für eine sogenannte Softdrink-Steuer ein, wie «Bild» unter Berufung auf eine Protokollerklärung zur Verbraucherschutzministerkonferenz berichtet.

Nach Willen der EU-Länder soll in der EU weniger Essen weggeworfen werden. Bis 2030 sollen Lebensmittelabfälle, die im Einzelhandel und beim Verbrauch - etwa zuhause oder in Restaurants - entstehen, um 30 Prozent pro Kopf reduziert werden.

Die Firmen in Sachsen-Anhalt suchen dringend nach Fachkräften und Auszubildenden. Weil viele Stellen nicht besetzt werden können, sucht das Land jetzt im Ausland. Vor allem Vietnam ist im Fokus.

Die Länder-Wirtschaftsminister wenden sich gegen Kürzungen bei der Deutschen Tourismus-Zentrale. Alle Länder seien bei der Wirtschaftsministerkonferenz dem Antrag von MV und anderen beigetreten.

Die erste Tarifrunde für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Mecklenburg-Vorpommern blieb ohne Ergebnis. Die Positionen von Arbeitgebern und Gewerkschaft liegen noch weit auseinander.

Während der Fußball-EM dürfen Berliner Restaurants, Kneipen und Biergärten, die Spiele übertragen, ihre Außenbereiche bis zum Spielende öffnen. Eine entsprechende Verordnung erließ Umweltsenatorin Ute Bonde.

MV-Tourismusminister Meyer sorgt sich um die Auslandswerbung der Deutschen Zentrale für Tourismus. Die Bundesmittel sollen gekürzt werden, sagt er. Dagegen macht er jetzt mobil.

Der Zoll ist am Samstag in Hotels und Gaststätten bundesweit gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung vorgegangen. Insgesamt seien rund 2400 Beschäftigte aller Hauptzollämter im Einsatz, teilte die Generalzolldirektion am Abend in Bonn mit.