Tarifvertrag: Lohnerhöhungen bis zu 36 Prozent im Gastgewerbe in Rheinland-Pfalz

| Politik Politik

Die rund 65 000 Beschäftigten im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe bekommen in zwei Schritten deutlich mehr Geld. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten Südwest (NGG) und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Rheinland-Pfalz (Dehoga) unterschrieben am Donnerstag die neuen Tarifverträge, die frühestens zum 31. März 2025 gekündigt werden können. Wegen der pandemiebedingten Folgen für die gebeutelte Branche gilt das neue Tarifwerk erst ab April 2022 statt wie ursprünglich geplant ab Januar. Die zweite Erhöhung greift dann ab April 2024.

Je nach Tarifgruppe sind nach Angaben der NGG Lohnerhöhungen von bis zu 36 Prozent möglich. So steige etwa der Stundenlohn für Fachkräfte in den ersten beiden Beschäftigungsjahren ab April 2022 von 11 Euro auf 15 Euro pro Stunde (monatlich von 1859 auf 2535 Euro). Die Bezahlung in der untersten Tarifgruppe für ungelernte Mitarbeiter oder Aushilfen werde immer fünf Prozent über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen. Auch für Auszubildende steigen die Vergütungen deutlich, sie bekommen außerdem eine Übernahmegarantie nach erfolgreicher Abschlussprüfung.

Der Dehoga Rheinland-Pfalz kündigte an, dass wegen der Lohnerhöhungen die Preise um 9 bis 15 Prozent angehoben werden müssten. Dazu sei eine begleitende Kampagne geplant. «"Faire Preise für gute Löhne" statt "Geiz ist geil" ist angesagt», erklärte die Dehoga. Die lange Laufzeit des Tarifvertrages gebe den Betrieben Planungssicherheit.

Vereinbart wurden unter anderem auch Jahresarbeitszeitkonten, um saisonale Schwankungen auszugleichen und Arbeitsplätze dauerhaft zu erhalten. Auch die verlässliche Dienstplangestaltung, um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erzielen, ist Teil des neuen Tarifwerks. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine türkische Erzeugergruppe setzt sich für einen einheitlichen EU-Döner ein, was zu höheren Preisen führen könnte. Würde ihr Antrag angenommen, gäbe es EU-weit festgelegte Zutaten und Zubereitungsweisen für Döner.

Der DEHOGA-Branchentag findet in diesem Jahr am 12. November 2024 in Berlin statt. Auf LinkedIn gab der Verband jetzt erste Redner bekannt: Drei prominente Politiker haben bereits zugesagt.

Eine Kampagne des Sozialunternehmens Social-Bee erhitzt die Gemüter in Hotellerie und Gastronomie. Eigentlich will das Unternehmen darauf aufmerksam machen, dass viele gutausgebildete Geflüchtete keine passenden Jobs bekommen. Bei der Kampagne würden jedoch Berufsbilder aus dem Gastgewerbe herabgewürdigt, lautet die Kritik.

Der Meldeschein soll künftig nicht mehr von Gästen mit deutscher Staatsangehörigkeit ausgefüllt und unterschrieben werden. Der Deutsche Tourismusverband und der Deutsche Heilbäderverband fordern jedoch eine angemessene Übergangsfrist.

Die Bundesregierung hat einen Vorschlag der Ampel-Fraktionen aufgegriffen, der den bürokratischen Aufwand für Arbeitgeber etwas reduzieren soll. So sollen etwa Arbeitsverträge künftig vollständig digital abgeschlossen werden können.

Nach dem Beschluss des Rates der Stadt Hildesheim zur Einführung einer Bettensteuer ab 2025 zeigt sich die Hildesheimer Hotellerie tief enttäuscht: Hier werde eine einzelne Branche zum Stopfen von Haushaltslöchern herangezogen, so der Dehoga.

Berlin (dpa) - Zuckerhaltige Limonaden sollen nach dem Willen mehrerer Bundesländer teurer werden. 9 von 16 Bundesländern setzen sich für eine sogenannte Softdrink-Steuer ein, wie «Bild» unter Berufung auf eine Protokollerklärung zur Verbraucherschutzministerkonferenz berichtet.

Nach Willen der EU-Länder soll in der EU weniger Essen weggeworfen werden. Bis 2030 sollen Lebensmittelabfälle, die im Einzelhandel und beim Verbrauch - etwa zuhause oder in Restaurants - entstehen, um 30 Prozent pro Kopf reduziert werden.

Die Firmen in Sachsen-Anhalt suchen dringend nach Fachkräften und Auszubildenden. Weil viele Stellen nicht besetzt werden können, sucht das Land jetzt im Ausland. Vor allem Vietnam ist im Fokus.

Die Länder-Wirtschaftsminister wenden sich gegen Kürzungen bei der Deutschen Tourismus-Zentrale. Alle Länder seien bei der Wirtschaftsministerkonferenz dem Antrag von MV und anderen beigetreten.