Tourismuswirtschaft mit Studie zur Branchenrelevanz im Bundestag

| Politik Politik

Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) hat im Bundestag eine Studie vorgestellt, bei der es um die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus geht. Union und SPD wollen eine „nationalen Tourismusstrategie“ erarbeiten. Die Studie unterstützt diesen Ansatz.

„Aus Sicht der Tourismuswirtschaft muss zukünftig ein wesentliches Augenmerk der Tourismuspolitik der Bundesregierung auf der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unsere Branche liegen“,  kommentiert der Generalsekretär des Dachverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) Michael Rabe die Studie „Ein wirtschaftspolitischer Beitrag zur nationalen Tourismusstrategie der Bundesregierung“, die der BTW und DIW Econ heute im Tourismusausschuss des Deutschen Bundestags vorstellen.

Die Studie unterstreicht dringenden politischen Handlungsbedarf und schlägt dem Gesetzgeber Handlungsempfehlungen vor: Von Infrastrukturinvestitionen über den erleichterten Zugang zum Arbeitsmarkt für Fachkräfte aus dem Ausland bis hin zu einem fairen Regelwerk für die Digitalisierung.

Rabe: „Die von der Bundesregierung beabsichtigte Tourismusstrategie muss außerdem dringend festschreiben, dass die Vielschichtigkeit der Branche konsequent koordiniert wird - von wem, wie und mit welchem Ziel. Gesetzesvorhaben aus den verschiedensten Ressorts müssen zudem künftig unter dem Motto ‚Tourism Mainstreaming‘ frühzeitig und konsequent auf ihre Auswirkungen auf Tourismus und Tourismuswirtschaft abgeklopft werden. Belastungen wie erhöhter Bürokratieaufwand sind dabei strikt a priori auszuschließen. Ein solch evidenzbasiertes und strategisches Vorgehen soll dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der Tourismuswirtschaft auch in Zeiten einer sich abkühlenden Konjunktur zu stärken.  Wir werden die Bundesregierung daran messen, ob sie bei ihrer angekündigten Nationalen Tourismusstrategie den zugesagten ‚ganzheitlich wirtschaftspolitischen Ansatz“ auch tatsächlich ernst nimmt“, so Rabe.

Dazu gehört, bestehende Wachstumshemmnisse zu benennen und abzubauen und neue zu verhindern. Steuerpolitik, Arbeitsrecht, ordnungspolitische Rahmensetzung, Verbraucherschutz und Bürokratieabbau - all das fällt in Bundeszuständigkeiten und kann und muss somit Inhalt einer Nationalen Tourismusstrategie sein. Gleichzeitig mahnt Rabe an, dass es akuten Handlungsbedarf gibt, bei dem man nicht auf die fertige Strategie warten könne und dürfe. „Dazu gehört die Abschaffung der Urlaubssteuer, dazu gehört die Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes, dazu gehört der Abbau von finanziellen Wettbewerbsnachteilen u.a. im Luftverkehr.

Die Grundlagenstudie zur Stärkung der Wertschöpfung in der Tourismuswirtschaft finden Sie unter: http://www.btw.de/themen/nationale-tourismusstrategie.html


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten NGG haben sich auf einen neuen Entgelttarifvertrag geeinigt. Dem Abschluss waren lange Verhandlungen vorausgegangen. Die Gewerkschaft dachte sogar über Warnstreiks nach und wurde dafür von Dorint-Boss Iserlohe scharf kritisiert.

Der Essenslieferant Delivery Hero mit Hauptsitz in Berlin steht schon länger im Fokus der EU-Wettbewerbshüter. Nun leitet Brüssel den nächsten Schritt ein. Eine Strafe von mehr als 400 Millionen ist möglich.

Der DEHOGA und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten haben sich in der Tarifrunde 2024 auf einen Tarifabschluss für die Beschäftigten in Gastronomie und Hotellerie geeinigt.

Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie gerieten viele Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. Der Bund unterstützte sie mit milliardenschweren Hilfspaketen. Viele Rückforderungen landen jetzt vor Gericht. Es geht um Milliarden.

Hotels und Restaurants klagen teilweise über schlechte Umsätze. Jetzt fordert die NGG in Baden-Württemberg 15 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten. Die Arbeitgeber reagieren mit Unverständnis.

Der Landtag beschließt eine Fülle von Verboten beim Konsum von Cannabis im Freistaat. Kritiker sehen in dem neuen Gesetz Hysterie und fordern ein Ende des Kulturkampfs. Die Wiesn-Wirte zeigen sich zufrieden.

Das Bundeskabinett verschärft das Luftsicherheitsgesetz, um radikale Klimaschützer und andere Störer von gefährlichen Aktionen auf Flughäfen abzuhalten. Stimmt der Bundestag zu, sind künftig auch Freiheitsstrafen möglich.

Nach dem Bundestag hat nun auch der Bundesrat dem Berufsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz (BVaDiG) zugestimmt. Das Gesetz tritt damit am 1. August in Kraft. Vom DEHOGA kommt Zuspruch aber auch Kritik.

Die Ampel will mit steuerlichen Vorteilen Fachleute nach Deutschland locken. Aus der Opposition kommt scharfe Kritik. Auch die Bevölkerung steht dem Vorhaben mehrheitlich kritisch gegenüber.

Die erste Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und dem Bundesverband der Systemgastronomie ist ohne Ergebnis geendet. Laut Gewerkschaft sei das Angebot jedoch völlig indiskutabel. Die Arbeitgeber sprechen hingegen von einer guten und konstruktiven Atmosphäre.