USA wollen G7-Gipfel 2020 in Trumps Golfhotel in Miami abhalten

| Politik Politik

Die US-Regierung richtet den Gipfel der sieben großen Industriestaaten (G7) im kommenden Jahr in einem Hotel von Präsident Donald Trump aus. Das G7-Treffen solle vom 10. bis 12. Juni im Trump National Doral in Miami stattfinden, gab der Stabschef des Weißen Hauses, Mick Mulvaney, am Donnerstag in Washington bekannt. Dies sei mit Abstand die beste Anlage für das Treffen und günstiger als andere Orte, erklärte er. Trump werde davon nicht finanziell profitieren. Trump ist 2020 Gastgeber des G7-Gipfels und kann damit den Ort auswählen.

Es war bereits zuvor spekuliert worden, dass das Gipfeltreffen in Trumps Golfhotel in Miami abgehalten werden könnte. Trump hatte das Hotel beim jüngsten G7-Gipfel im französischen Biarritz Ende August in den höchsten Tönen gelobt und als möglichen Ausrichtungsort für den nächsten Gipfel genannt. Er sagte damals, das Trump National Doral liege nur wenige Minuten vom Flughafen in Miami entfernt, jede Delegation könne eigene Gebäude mit 50 bis 70 Zimmern haben. «Es ist ein großartiger Ort. Das Gelände ist gewaltig, viele hundert Hektar. Wir können da alles machen, was gebraucht wird.»

Bedenken, wonach er unzulässig von der Ausrichtung des prestigeträchtigen Gipfeltreffens in seinem Hotel profitieren könnte, wies Trump damals zurück.

Auch Mulvaney mühte sich am Donnerstag nach Kräften, solche Anschuldigungen abzuwehren. Das gewählte Hotel sei für die Ausrichtung deutlich günstiger als andere Orte. Trump schlage keinen Profit daraus. Mulvaney sagte, die Anlage in Miami sei fast so beschaffen, als wäre sie für ein Treffen dieser Art gemacht worden. Zur Wahl hätten zehn Orte gestanden, unter anderem auf Hawaii und in Utah. Man habe sich nach genauer Abwägung aber für das Doral entschieden. Es sei nicht der einzig mögliche Ort, sagte er, betonte aber: «Es ist der beste Ort.» Die Anlage sei sehr groß, daher könne alles dort an einem Ort ausgerichtet und untergebracht werden.

Das Hotel ist etwa zwölf Kilometer vom Flughafen der Millionenmetropole Miami im Süden Floridas entfernt. Auf dem 800 Hektar großen Gelände befinden sich vier Golfkurse, die für Wettbewerbe geeignet sind. Zum Hotel gehören 643 Zimmer, Tennisplätze, ein großer Pool, ein Spa-Bereich, etliche Veranstaltungsräume und der «Donald J. Trump»-Ballsaal.

Trump ist in den USA immer wieder dafür kritisiert worden, dass er seine eigenen Liegenschaften für offizielle Zwecke nutze und damit finanziell von seiner Präsidentschaft profitiere. Mulvaney sagte, Trump sei sich bewusst, dass die Entscheidung zum G7-Gipfelort Diskussionen nach sich ziehen werde. «Der Präsident weiß das.» Er sei aber bereit, sich dem zu stellen. «Wir sind fest davon überzeugt, dass es der richtige Ort ist», betonte Mulvaney.

Die Entscheidung fällt mitten in die Zeit, in der dem Präsidenten vorgeworfen wird, er habe sein Amt missbraucht, um sich selbst einen politischen Vorteil zu verschaffen. Die US-Demokraten im Repräsentantenhaus führen Untersuchungen, die zu einem Amtsenthebungsverfahren gegen Trump führen könnten. Sie werfen ihm vor, sein Amt missbraucht zu haben - mit dem Ziel, dass sich eine ausländische Regierung zu seinen Gunsten in den Wahlkampf einmischt.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine türkische Erzeugergruppe setzt sich für einen einheitlichen EU-Döner ein, was zu höheren Preisen führen könnte. Würde ihr Antrag angenommen, gäbe es EU-weit festgelegte Zutaten und Zubereitungsweisen für Döner.

Der DEHOGA-Branchentag findet in diesem Jahr am 12. November 2024 in Berlin statt. Auf LinkedIn gab der Verband jetzt erste Redner bekannt: Drei prominente Politiker haben bereits zugesagt.

Eine Kampagne des Sozialunternehmens Social-Bee erhitzt die Gemüter in Hotellerie und Gastronomie. Eigentlich will das Unternehmen darauf aufmerksam machen, dass viele gutausgebildete Geflüchtete keine passenden Jobs bekommen. Bei der Kampagne würden jedoch Berufsbilder aus dem Gastgewerbe herabgewürdigt, lautet die Kritik.

Der Meldeschein soll künftig nicht mehr von Gästen mit deutscher Staatsangehörigkeit ausgefüllt und unterschrieben werden. Der Deutsche Tourismusverband und der Deutsche Heilbäderverband fordern jedoch eine angemessene Übergangsfrist.

Die Bundesregierung hat einen Vorschlag der Ampel-Fraktionen aufgegriffen, der den bürokratischen Aufwand für Arbeitgeber etwas reduzieren soll. So sollen etwa Arbeitsverträge künftig vollständig digital abgeschlossen werden können.

Nach dem Beschluss des Rates der Stadt Hildesheim zur Einführung einer Bettensteuer ab 2025 zeigt sich die Hildesheimer Hotellerie tief enttäuscht: Hier werde eine einzelne Branche zum Stopfen von Haushaltslöchern herangezogen, so der Dehoga.

Berlin (dpa) - Zuckerhaltige Limonaden sollen nach dem Willen mehrerer Bundesländer teurer werden. 9 von 16 Bundesländern setzen sich für eine sogenannte Softdrink-Steuer ein, wie «Bild» unter Berufung auf eine Protokollerklärung zur Verbraucherschutzministerkonferenz berichtet.

Nach Willen der EU-Länder soll in der EU weniger Essen weggeworfen werden. Bis 2030 sollen Lebensmittelabfälle, die im Einzelhandel und beim Verbrauch - etwa zuhause oder in Restaurants - entstehen, um 30 Prozent pro Kopf reduziert werden.

Die Firmen in Sachsen-Anhalt suchen dringend nach Fachkräften und Auszubildenden. Weil viele Stellen nicht besetzt werden können, sucht das Land jetzt im Ausland. Vor allem Vietnam ist im Fokus.

Die Länder-Wirtschaftsminister wenden sich gegen Kürzungen bei der Deutschen Tourismus-Zentrale. Alle Länder seien bei der Wirtschaftsministerkonferenz dem Antrag von MV und anderen beigetreten.