20 Hoteliers aus Rheinland-Pfalz haben, laut Medienberichten, Klage gegen ihren eigenen DEHOGA-Landesverband eingereicht. Ziel der Aktion ist demnach, die diesjährige Wahl von Gereon Haumann zum Präsidenten des Verbandes bis 2029 für nichtig erklären zu lassen.
Wie der Wochenspiegel berichtet, habe eine Münchner Anwaltskanzlei einen Antrag auf Klageerhebung beim Landgericht Bad Kreuznach eingereicht. Mehrheitlich würden die Betriebe aus den Kreisverbänden Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg stammen. Intention der juristischen Aktion sei, die bei der DEHOGA-Delegiertenversammlung Mitte August beschlossene vorzeitige Wahl von Gereon Haumann zum DEHOGA-Landespräsidenten für die Jahre 2021 bis 2029 für unwirksam erklären zu lassen.
Dazu sagte der Hotelier Matthias Ganter der Zeitung „Die Wahl eines zukünftigen Präsidenten während der laufenden Amtszeit des amtierenden Präsidenten sieht die DEHOGA-Satzung gar nicht vor“. In der Zeitung räumt eine Vertreterin des DEHOGA Rheinland-Pfalz, wohl nach Konsultation von Verbandsanwälten, der „angeblich eingereichte Klage“ keinerlei Aussicht auf Erfolg ein.
Gereon Haumann, der Präsident des DEHOGA Rheinland-Pfalz, war im Sommer 2018 von der Delegiertenversammlung des Verbandes drei Jahre vor Ablauf seiner Amtszeit bis 2029 im Amt bestätigt worden. Wie der Trierische Volksfreund berichtet, soll sich Haumann sein Engagement auch „äußerst gut bezahlen lassen“.
Im Vorfeld hatte ein Kreisverband Protest gegen diese Entscheidung angekündigt, konnte sich damit bei der Versammlung aber nicht durchsetzen, berichtet ebenfalls der Volksfreund.
Haumann wurde von der Delegiertenversammlung im Vorfeld eines großen Festaktes für weitere acht Jahre im Amt bestätigt. Im Beisein zahlreicher Prominenz aus Politik und Wirtschaft weihte der DEHOGA zeitgleich seine Geschäftsstelle in Bad Kreuznach ein. Bei einer Pressekonferenz gab der Präsident an, den Landesverband saniert zu haben und präsentierte positive Geschäftszahlen. Ferner kann der gebürtige Kölner für sich in Anspruch nehmen, den einst heillos zerstrittenen Landesverband vereint zu und dessen Schlagkraft deutlich erhöht zu haben.
Wie die Allgemeine Zeitung berichtet, habe sich der Widerstand gegen die vorzeitige Amtszeitverlängerung in einigen Kreisverbänden auch an der Höhe der Bezüge des Präsidenten entzündet. Laut Zeitung verursache Haumann jährliche Lohn- und Honorarkosten in Höhe von rund 330 000 Euro. Das Blatt beruft sich dabei auf ein Verbandsmitglied, das lieber anonym bleiben möchte. Die meisten Präsidenten in den DEHOGA-Landesverbänden arbeiten ehrenamtlich. Jetzt kommen scheinbar 20 der 4.500 Mitglieder aus der Deckung und beschreiten den Rechtsweg.